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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund
Autoren: Bernd Perplies
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Einen Moment später brach er kraftlos zusammen, und wie ein silberfarbener Blitz schoss die Geisterkatze zum nächsten Gegner.
    Auch Rupert hielt es nicht länger in Jonathans Tasche. Mit einem Zischen ließ sich der untote Minialligator zu Boden fallen, wo er wie ein wild gewordenes Kinderspielzeug auf die zwei verbliebenen Panzer-Zombies zuflitzte. Tapfer stürzte er sich auf einen der beiden und verbiss sich in seiner Wade.
    Doch Wellingtons Leute erzielten ebenfalls Erfolge. Ein Sperrfeuer aus Fäden trieb Holmes zwischen die Säulen zurück, und gerade, als er in Deckung gehen wollte, flog ein gelenkter Steinbrocken heran und traf ihn an der Schläfe. Betäubt brach der Magier zusammen. Jonathan sah sich einem nicht minder heftigen Gewitter aus Angriffen ausgesetzt, während er verzweifelt versuchte, den Koffer mit dem Quellschloss, den er unter den linken Arm geklemmt hatte, zu schützen. »Kendra, übernimm du den Koffer!«, rief er und wandte sich zu der jungen Frau um, die schräg hinter ihm stand. Seine Unachtsamkeit wurde mit einem heftigen Schlag in den Rücken bestraft, der ihn direkt in Kendras ausgebreitete Arme trieb.
    Instinktiv umfasste sie den Koffer und nickte ihm zu.
    Jonathan erwiderte das Nicken und wirbelte wieder herum, um sich dem nächsten Gegner zu stellen. Inzwischen sah es deutlich schlechter aus als noch vor wenigen Momenten. Diodato schlug mit der Genauigkeit einer geborenen Kämpferin zu und Randolph mit der Wucht eines wütenden Bären. Doch beide hatten Schwierigkeiten, den Vorteil auszugleichen, den Wellingtons Anhänger durch ihre erhöhte Position besaßen. Und Wellington, so fiel Jonathan auf, hatte noch gar nicht in den Kampf eingegriffen! Es wurde Zeit, alles auf eine Karte zu setzen.
    »Wellington!«, schrie Jonathan. »Hier stehe ich. Kommen Sie her und kämpfen Sie, Sie Feigling.« Er wappnete sich für den unvermeidlichen Fadenangriff und rief sich ins Gedächtnis, was Meister Fu ihn über das Zurücklenken der Kräfte des Feindes auf diesen selbst gelehrt hatte.
    Doch Wellington deutete einfach nur mit einem Finger auf Jonathan. Und plötzlich hatte dieser das grauenvolle Gefühl, als würde jede Faser seines Körpers einzeln zerrissen. Unerträgliche Schmerzen explodierten in all seinen Gliedern. Schreiend fiel er auf die Knie und hob die Hände, deren Haut Risse bekam wie trockenes Laub.
    »Blitzstrahlenkanone ausgerichtet und Ziel anvisiert, Admiral«, meldete der Mann im Feuerleitstand der Brooklyn . »Die Geschützmannschaft meldet volle Ladung.«
    Greer nickte und schaute zu der Kanone hinüber, deren spiralummantelte Läufe zu summen anfingen. Gleichzeitig wurde direkt neben dem Waffenturm das Boot mit Sawyer und seinem Landungstrupp zu Wasser gelassen. Viel Erfolg, Sawyer , dachte er.
    Ich bin tot , durchfuhr es Jonathan. Er bringt mich um wie Lord Cheltenham in der Großen Ratskammer. Nein, schlimmer. Es zerreißt mich. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Selbst das Schreien wurde zur Qual. Farbige Lichtpunkte flimmerten vor Jonathans Augen, und die Welt schwankte, als er zur Seite kippte.
    »Irgendwelche Neuigkeiten von der Insel?«, fragte Greer den Ausguck oben im Mastkorb.
    »Sir, ich glaube, auf der Pyramidenspitze wird gekämpft«, meldete dieser, während er durch sein Fernglas blickte. »Ich sehe ein paar Männer, die von einem Balkon des Gebäudes dort oben irgendjemand am Boden angreifen. Es ist schwer zu erkennen, weil sich das Ganze auf der anderen Seite des Bauwerks abzuspielen scheint.«
    Greer blickte zu dem Luftschiff hinüber, das im Osten noch immer die Küstenlinie beschoss. Offenbar hatten auch ihre Verbündeten ein kleines Einsatzkommando abgesetzt.
    Durch einen roten Dunst aus Schmerz sah Jonathan, wie ein Mann – Scarcatore – vor ihn trat. Der Inquisitor schrie irgendetwas, das Jonathan nicht verstand. Dann hob er die Hände in die Luft. Über seinem Kopf schien die Sonne aufzugehen. Eine weißblau gleißende Kugel schwebte über seinen Fingern, und ihre Strahlen erhellten den ganzen Platz vor dem Quelltempel. Von einer Sekunde zur anderen hörten das Reißen und der Schmerz auf. Ein unmenschliches Heulen drang von dem Balkon zu ihnen hinunter. Wellington!
    »Sollen wir schießen, Admiral?«, fragte der Mann am Feuerleitstand.
    Greer presste die Lippen zusammen. Gab er den Befehl dazu, gefährdete er womöglich diesen Kentham, um den sich alles drehte. Gab er ihn nicht, gefährdete er ihn auch, denn Wovoka hatte gesagt, dass
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