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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Lordmagier und deutete mit vielsagender Geste aus dem Fenster, vor dem noch immer unbehelligt seine Feinde ihr Unwesen trieben, während Hyde-White, der die gefangenen Magier heranschaffte, weiterhin auf sich warten ließ.
    »Ich meine nicht das Schiff oder den Kampfballon«, gab Hollingworth zurück. »Ein drittes Schiff, ein Segelschiff, befindet sich am Fuß der Quellpyramide, und eine Gruppe Magier ist auf dem Weg hierher. Ein Quellhüter hat mich gerade darüber unterrichtet.«
    Eine Wendung der Ereignisse , dachte Wellington beinahe erleichtert. Endlich kamen seine Gegner und erlaubten ihm, sich unmittelbar mit ihnen auseinanderzusetzen, statt gesichtslose Geschütze sprechen zu lassen. »Rufen Sie alle Magier und Quellhüter zusammen«, befahl er. »Lassen Sie uns unsere Gäste begrüßen.«
    »Bleiben Sie zurück. Ich werde kurz einen Blick über den Rand werfen.«
    Keuchend und von der Strapaze des hastigen Treppenaufstiegs noch immer mit klopfendem Herzen hob Jonathan den Blick und richtete ihn auf Randolph, der einige Stufen über ihm, nur noch wenige Schritt unterhalb der Pyramidenspitze, stehen geblieben war und warnend die Hand hob. Jonathan hielt inne; Kendra, Holmes, Watson, Diodato und Scarcatore taten es ihm gleich.
    Behände kletterte der Kutscher weiter und schob den Kopf über den Pyramidenrand. Gleich darauf duckte er sich wieder und gab ihnen das Zeichen nachzufolgen.
    Sie überwanden die letzten der steilen Treppenstufen und gingen dann hinter einem Rund aus halb eingestürzten Säulen in Deckung. Direkt vor ihnen erhob sich das tempelartige Gebäude, das sie schon beim Anflug gesehen hatten. Die untere, zwei Stockwerke hohe Hälfte des Gebäudes bestand aus massivem Stein, der auf eine so befremdliche Art verschmolzen war, dass Jonathan argwöhnte, hier das Ergebnis eines magischen Schöpfungsprozesses vor sich zu haben. Die obere, etwas kleinere Hälfte bestand aus einer vollkommen glatten, perfekt halbkugelförmigen Metallkuppel, an deren einer Seite ein länglicher Vorbau angebracht worden war, aus dem wiederum ein kanonenartiges Rohr ragte, das allerdings nach Südwesten zeigte.
    Um die Kuppel herum zog sich ein Balkon mit einer niedrigen steinernen Balustrade. Weder mit normalen Sinnen noch in der Wahrsicht waren irgendwelche Anhänger Wellingtons auszumachen. Allerdings glühte das Bauwerk, das die Wahre Quelle bedeckte, auch so stark, dass es die vergleichsweise schwachen Auren von Magiern sicher überstrahlte.
    »Sieht ungewöhnlich ruhig aus«, murmelte Jonathan.
    »Das ist eine Falle«, stellte Holmes fest.
    »Oder sie sind zu sehr mit unseren unerwarteten Verbündeten beschäftigt«, meinte Diodato.
    »So oder so müssen wir dort hinein«, sagte Scarcatore. »Also gehen wir besser schnell, bevor wir unseren hart erkämpften Vorsprung vor diesem Hyde-White und seinen Fischmenschen verlieren.« Er deutete in die Tiefe, von wo noch immer Schreie und Gewehrschüsse zu ihnen heraufhallten.
    Jonathan nickte zustimmend, und geduckt huschten sie los, quer über den kleinen Platz, der den Eingang des Gebäudes von dem Säulenrund trennte.
    Keine Sekunde später enttarnten sich oben auf der Balustrade gut ein Dutzend Magier. Weitere eilten über eine Treppe ins Freie und gesellten sich dazu. In ihrer Mitte stand der Usurpator Wellington und blickte voller Selbstzufriedenheit auf ihre kleine Gruppe hinab. »Jonathan Kentham!«, rief er mit der Überheblichkeit eines Despoten in der Stimme. »So lernen wir uns endlich kennen.«
    »Es war also doch eine Falle«, brummte Randolph leise.
    Rupert zischte drohend.
    »Nichts für ungut, Lord Wellington, aber ich für meinen Teil kenne Sie bereits besser, als mir lieb ist«, erwiderte Jonathan grimmig. »Ihr Auftritt in der Großen Ratskammer der Unteren Guildhall war mehr als denkwürdig – und nicht im erfreulichen Sinne.« Er gab sich mutiger, als er sich im Augenblick fühlte. Aber wenn das ganze Unterfangen schon ein böses Ende zu nehmen drohte, würde er diesem Ende zumindest erhobenen Hauptes entgegenblicken.
    »Es tut mir leid, dass Sie nicht die patriotische Vision teilen, der ich folge«, rief Wellington.
    »Ihre patriotische Vision zerstört die Erde, merken Sie das nicht?«, hielt Jonathan dagegen. »Die Magie wird die Welt ins Chaos stürzen! Wie viele Leben Unschuldiger hat sie bereits gefordert?«
    »Sie haben recht. Es sind unschöne Dinge passiert. Und es sind Menschen gestorben, die den Tod nicht verdient hatten. Aber diese Opfer

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