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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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zu als ab. Er verspürte eine dumpfe Übelkeit in der Magengrube, und sein Puls hämmerte wie nach einem Ruderwettkampf. Was stimmt bloß nicht mit mir? , fragte er sich.
    Jonathan Kentham und Kendra McKellen müssen sterben , erwiderte seine innere Stimme.
    Mit einem Aufschrei schreckte Robert in seiner Koje hoch. »Oh mein Gott!«, entfuhr es ihm. »Was war denn das? So etwas würde ich doch niemals denken!« Fahrig griff er sich an die Brust und an den Kopf. Auf einmal setzte ein Druck hinter seiner Stirn ein, der noch schlimmer war als die Übelkeit.
    Es ist meine Aufgabe, und ich habe noch nie versagt , dachte er – nein, dachte irgendjemand in seinem Geist. Robert schüttelte benommen den Kopf. »Ich brauche Hilfe«, murmelte er. »Ich werde verrückt. Die Magie hat irgendetwas mit mir angestellt. Ich muss zu Jonathan … um ihn zu fragen, was mit mir geschieht.«
    Er stand auf und schlüpfte in seine Stiefel. Sein Schädel fühlte sich an, als wolle er zerspringen. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, und das Atmen fiel ihm plötzlich schwer. Mit unsicheren Schritten wankte er zur Tür seiner Kabine. Jonathans Schlafplatz lag nur zwei Türen entfernt. Er würde es schon schaffen.
    Als er die Hand hob, um den Riegel zur Seite zu schieben – an einem Ort wie diesem schlief er nicht mit offener Tür! – , zuckte er zusammen. Warum hielt er auf einmal ein Messer in der Hand? Und wo hatte er es überhaupt her? Ich muss es beim Abendessen heimlich eingesteckt haben , begriff er.
    Jonathan Kentham muss sterben. Das ist unsere Aufgabe!
    Mit einem leisen Wimmern zwang sich Robert, die Hand zu öffnen. Klappernd fiel das Messer zu Boden. Dann lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Tür und rutschte daran zu Boden. »Oh Gott, steh mir bei … «

kapitel 33:
    enttäuschungen und neue pläne
    »Nizza. Am Mittwoch wird die Königin Cimiez verlassen und über Cherbourg nach England zurückkehren. Von Cherbourg aus wird Ihre Majestät mit der königlichen Yacht Victoria and Albert über den Kanal nach Portsmouth übersetzen, wo ein Sonderzug für sie bereitsteht. Es ist geplant, dass Ihre Majestät Portsmouth um Viertel nach fünf verlässt und Windsor um fünf nach sieben am Freitagabend erreicht.«
    – London Times, 26. April 1897
    26. April 1897, 09:45 Uhr GMT
    England, London, Buckingham Palace
    »Sind Sie sicher, dass Queen Victoria persönlich uns empfangen wird?«, fragte Professor Filby. Aus seiner Stimme war eine spürbare Aufregung herauszuhören. Offenbar machte ihn die Aussicht, die Monarchin des Britischen Empires kennenzulernen, ziemlich nervös.
    »Ich hoffe es doch«, erwiderte Cutler. Die Unruhe Filbys nagte an seiner eigenen sorgsam aufrechterhaltenen Fassade der Ungerührtheit, und er wünschte sich, Doktor Westinghouse mit seiner bedächtigen Art wäre an seiner Seite. Doch die Gemeinschaft des erneuerten Silbernen Kreises, die gestern Abend im Golden Crown zusammengekommen war, hatte seinem Vorstoß, mit der Königin zu sprechen, zwar zugestimmt und ihn zu diesem Zweck sogar einstweilen zum Wortführer des Ordens ernannt, ihm dann allerdings Mister Peabody als Kenner des britischen Hochadels zur Seite gestellt sowie Professor Filby, der ungeachtet seiner exzentrischen Art einen tadellosen Ruf in der Londoner Gesellschaft besaß und dessen Anwesenheit Cutlers Anliegen zusätzliches Gewicht verleihen mochte.
    Nicht, dass ein derartiges Gewicht wirklich vonnöten gewesen wäre , dachte Cutler. Unser Anliegen wiegt bereits so schwer, dass es mir buchstäblich Rückenschmerzen verursacht. Natürlich wusste er, dass es vielmehr die harten Betten in ihrer Unterkunft waren, die für Letzteres verantwortlich zeichneten.
    »Es würde mich nicht wundern, wenn zwischen uns und der Queen erst einmal ein Heer von Ordonanzen steht«, warf Peabody ein. »Und wie ich unser Glück kenne, erfahren wir am Ende, dass sich Ihre Majestät in Windsor Castle aufhält.«
    »Wir suchen auf Ihren Rat hin den Buckingham Palace auf«, erinnerte Cutler ihn.
    »Und zu diesem Rat stehe ich nach wie vor. Die Vorbereitungen zum diamantenen Kronjubiläum Ihrer Majestät sind in vollem Gange, und jeder, der bei Hofe Rang und Namen hat, sollte sich hier aufhalten. Andererseits maße ich mir nicht an, den Willen der Königin zu kennen, und seit dem Tod von Prinz Albert vor gut fünfunddreißig Jahren meidet sie den Palast, wann immer es möglich ist.«
    »Wir werden sehen«, meinte Cutler. »Und wir werden auch eine Kutsche nach

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