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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Windsor Castle finden, sollte es sich als notwendig erweisen, dorthin zu fahren.«
    Stirnrunzelnd warf Filby Cutler einen Blick zu. »Mal ganz abgesehen von dieser Frage: Wie beabsichtigen Sie eigentlich, zur Königin vorgelassen zu werden? Wir können schließlich nicht einfach an die Pforte klopfen und verkünden, dass wir gerne eine Audienz hätten.« Er stockte kurz. »Oder können wir das?«
    Cutler verzog leicht das Gesicht. »Als wir noch das königliche Gewährschreiben besaßen, wäre uns dies tatsächlich möglich gewesen. Leider wurde selbiges entweder von Lordmagier Wellington gestohlen, oder es ging bei der Auslöschung der Unteren Guildhall verloren. Wir werden uns also auf unseren Verbindungsmann bei Hofe berufen müssen – in der Hoffnung, dass er ein gutes Wort für uns einzulegen vermag.«
    Sie erreichten das rechte Tor in dem schwarzen Eisenzaun mit den vergoldeten Spitzen, der die Front des Palastes absperrte. Vor einem Wachhäuschen stand ein grimmig aussehender Soldat in der traditionellen rotschwarzen Uniform der Leibregimenter der Königin. Sein Gesicht lag unter der auf seinem Kopf sitzenden schweren Bärenfellmütze halb verborgen, und er tat so, als wären die drei Männer gar nicht da.
    Cutler räusperte sich. »Guten Morgen. Mein Name ist Cutler. Das sind die ehrenwerten Gentlemen Professor Filby und Rechtsanwalt Peabody. Würden Sie uns bitte passieren lassen? Mister William Christie erwartet uns.«
    Der Soldat musterte sie, ohne auch nur den Kopf zu bewegen. Dann deutete er stumm auf das Wachhäuschen in seinem Rücken.
    Dankend nickte Cutler ihm zu und durchschritt die Eingangspforte. In dem Wachhäuschen dahinter saßen zwei weitere Soldaten und ein Offizier, denen gegenüber der ehemalige Sekretär Albert Dunholms seine Anfrage wiederholte. Der Offizier blickte in eine dunkle Kladde, die auf dem Tisch vor ihm lag. »Von einem derartigen Besuch ist mir nichts bekannt«, brummte er stirnrunzelnd.
    »Das Treffen wurde recht kurzfristig anberaumt«, erklärte Cutler in liebenswürdigem Tonfall. »Wenn Sie so freundlich wären, jemanden zu Mister Christie zu schicken und ihm ausrichten zu lassen, dass die Herren Cutler, Filby und Peabody im Auftrag von Lord Dunholm eingetroffen sind. Er wird Ihnen dann zweifellos die Richtigkeit meiner Angaben bestätigen.«
    »Oh, bitte sagen Sie: Professor Filby von der Royal Society«, warf Filby ein. »So viel Zeit muss sein.«
    Der Offizier nickte einem seiner Untergebenen zu, und der Mann machte sich mit steinerner Miene und zackigen Schrittes auf den Weg zum Palast, um einen Beleg für Cutlers Worte einzuholen. »Wenn die Gentlemen so freundlich wären, vor dem Zaun zu warten.« Der Offizier machte eine höfliche, aber unmissverständliche Geste.
    »Natürlich«, sagte Cutler, und die drei begaben sich wieder hinaus auf den Platz vor dem Palastgelände.
    »Ich wusste gar nicht, dass Mister Christie unser Verbindungsmann zur Königin ist«, sagte Peabody, während sie in einigen Schritt Entfernung von dem grimmigen Wachsoldaten beisammenstanden.
    »Ich ebenso wenig«, fügte Filby mit einiger Empörung hinzu. »Er hat nie dergleichen verlauten lassen, obwohl wir seit bald zwei Jahrzehnten gemeinsam der Royal Society angehören und ich ’82 seine Wahl zum Vorsitzenden der Royal Astronomical Society unterstützt habe. Eine Frechheit ist das !«
    Cutler machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Beruhigen Sie sich. Er durfte seine Tätigkeit als Mittelsmann nicht preisgeben. Wie Sie wissen, ist Geheimhaltung das oberste Gebot des Silbernen Kreises. Führen wir nicht alle gewissermaßen ein Doppelleben: Sie als Anwalt, Mister Peabody, Sie als Dozent und Wissenschaftler, Professor? Mister Christie geht es nicht anders.«
    Filby legte die Stirn in Falten. »Aber er ist doch kein Magier. Das hätte ich nun weiß Gott bemerkt.«
    »Nein, das ist er nicht«, bestätigte Cutler. »Sein Geheimnis liegt darin, neben seinem Beruf als Königlicher Astronom einer der ganz wenigen Männer in der Regierung des Britischen Empires zu sein, die von unserer Existenz wissen. Dunholm erwählte ihn damals aufgrund seines tadellosen Charakters und des Umstandes, dass er keine allzu herausragende Stellung innehat. Die Gefahr, dass ausländische, nichtmagische Geheimdienste ihn überwachen und so zufällig auf uns aufmerksam werden könnten, ist daher äußerst gering.«
    »Aber hat Christie auch das Ohr der Königin?«, wollte Peabody wissen.
    Cutler nickte. »Dafür hat

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