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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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Schlacht benannt worden waren, in der der Hochkönig und sein Heer trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit die Horde der Brut besiegt hatten, die ihnen gegenüberstand. Sie ritten gemächlich durch diesen Oktobertag, während die Straße jetzt durch den Hohlweg des Randholzes führte, in dem sich die Blätter der Bäume in der frischen Herbstluft bereits rot, gold und braunrot gefärbt hatten.
    Am frühen Morgen des vierten Tages nach ihrer Abreise aus Steinhöhen sahen sie eine große Masse vor sich, die sich in den Himmel erhob. Es war die bemerkenswerte Spindeldorn-Barriere, ein Ehrfurcht gebietender Wall, der die gesamten Waldsenken umgab. Er war dicht und mit großen, spitzen Dornen übersät, lang, scharf und eisenhart, wie lebende Stilette. Selbst Vögel hatten Schwierigkeiten, in seinen nahezu undurchdringlichen, eng verflochtenen Zweigen zu nisten. Zudem war er hoch, ragte an manchen Stellen zehn, fünfzehn, ja fast zwanzig Meter aus den Flusstälern empor, in denen er wurzelte. Und breit, er reichte über weite Flusstäler und war nie schmaler als eine Meile, an manchen Stellen sogar breiter als zehn. Und erst seine Länge! Er umringte die Waldsenken vollkommen, angefangen vom Nordwald bis zur Spindel, einem Fluss, von den Trelldünen bis zum Wenden, einem anderen Fluss, und bis dorthin, wo die beiden Flüsse ineinander mündeten. Nach ihrer Vereinigung jedoch wuchs der »Dorn« nicht weiter. Man behauptete, dass nur der Boden der Waldsenken im Tal dieser beiden Flüsse diese Barriere nährte, auch wenn es den Wurrlingen gelungen war, einen großen Abschnitt zu kultivieren. Er reichte von der Quelle der Spindel bis zum Nordwald und hinüber zu den Quellen des Weden in den Trelldünen, wodurch der Dornenring vervollständigt wurde. Warum er jedoch nicht das ganze Land überwucherte und alles andere erstickte, das war ein Geheimnis. Wenngleich auch die Granddammen sagten: Es ist Adons Wille. Die Granther jedoch meinten: Es ist der Boden. Keiner von beiden aber wusste es ganz genau. Es gab nur fünf Wege durch diese Barriere, Passagen, die wie Tunnel durch diese Dornenhecke führten: Spindelfurt im Nordosten, Die Brücke im Osten, Tinefurt im Südosten und die Wendenfurt im Westen. Und dazu noch der selten genutzte nördliche Tunnel im Nordwald. In schlimmen Zeiten wurden diese Zugänge mit gewaltigen Sperren aus Dornenbarrieren verschlossen, die man wie Korken in die Durchgänge schob. Die Nachricht, dass der Krieg vorbei war, hatte die Waldsenken erst kürzlich erreicht, sodass die Durchgänge jetzt wieder geöffnet und für jedermann zugänglich waren.
    Die Kavalkade strebte dem östlichen Zugang zu.
    Doch als sie die Barriere erreichten, sagte Talaran: »Wir haben Euch sicher zum Land der Waerlinga gebracht, aber wir wollen keine Unruhe verursachen, wenn wir mit Euch hineinreiten. Deshalb entbieten wir Euch jetzt vor dem östlichen Tor unser Lebewohl.«
    Obwohl die Wurrlinge protestierten, ließ sich Talaran nicht umstimmen, sondern erklärte, eine solche Streitmacht aus Elfen würde gewisslich Alarm auslösen, wenn auch nur kurz. Dafür jedoch versprach Talaran, dass gewiss die Zeit kommen werde, in der die Lian die Waldsenken besuchten, wenngleich nur zu zweit oder zu dritt.
    Und so umarmten Phais und Loric die Wurrlinge und gaben ihnen den Abschiedskuss, so wie auch Aris, Elissan und Jaith es taten. Als Phais zu Tipperton und Beau kam, liefen denen die Tränen über die Wangen. Auch die Augen der Elfe schwammen in Tränen, und sie flüsterte: »Lebt wohl, meine kleinen Freunde. Ihr werdet für immer in meinen Gedanken sein.« Erst als die Lian davongeritten waren, wurde Tipperton klar, was Phais da eben gesagt hatte: »… für immer in meinen Gedanken …« Phais war eine Elfe, also nahezu unsterblich.
     
    Mit den Packponys an der Leine ritten sie in den Tunnel hinein, in dem das Sonnenlicht durch die roten Blätter über ihnen gefiltert schien. Lark rief: »Shhh, shhh!« Zwei Meilen ritten sie, bevor sie durch den Wall hindurchgekommen waren und zu einer Holzbrücke kamen, die auf steinernen Pfeilern stand und die Spindel überspannte. Sie blieben stehen und betrachteten das Wasser, das unter ihnen dahinfloss, den Himmel über ihnen, überquerten die Brücke und tauchten danach in den nächsten Teil des Tunnels unter der Spindeldorn-Barriere ein.
    Drei weitere Meilen ritten sie darunter hinweg, aber schließlich kamen sie im Sonnenlicht auf der anderen Seite wieder heraus. Die Landschaft vor ihnen

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