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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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an. »Hör zu, Beau, bis auf die Wildnis und Jord liegen alle anderen Orte, die du genannt hast, Caer Pendwyr, Pellar, Darda Galion, der Zwergenhort, südlich, ebenso der Darda Erynian, der Große Grünsaal.«
    Beau hob eine Hand. »Schon, aber …«
    »Kein ›Schon-Aber‹, mein Freund«, unterbrach ihn Tipperton. »Dieser große Wald liegt an unserem Weg. Und irgendwo im Darda Erynian leben die Quellwasser-Wurrlinge, Rynnas Volk. Ich habe zwar noch nie lange unter vielen Wurrlingen gelebt, außer in dieser kurzen Zeit in Caer Lindor, doch ich fühle im Augenblick das Bedürfnis, mich unter unseresgleichen aufzuhalten, selbst wenn es nur eine Woche wäre.«
    »Wurrlinge leben im Schwarzen Wald, das stimmt, Tip, aber dort hausen auch die Verborgenen …«
    »Und die Dylvana«, warf Tipperton ein. »Die Baeron nicht zu vergessen.«
    Beau seufzte. »Das sind alles Nicht-Menschen, die du erwähnt hast, bis auf die Baeron. Und bei denen bin ich mir nicht sicher, um was für ein Volk es sich handelt. Sie sind so groß – und es halten sich Gerüchte, dass einige von ihnen die Gestalten von Bären und Wölfen annehmen können. Aber trotzdem, wie wollen wir damit in diesem Krieg helfen? Ich meine, was gibt es für uns im Darda Erynian zu tun?«
    »Immerhin wissen wir, dass sich eine Horde irgendwo an der östlichen Grenze des Großen Grünsaales herumgetrieben hat. Vielleicht können wir mit unseren Fähigkeiten dazu beitragen, etwas gegen sie zu unternehmen. Ach Beau, wir werden erst wissen, ob in diesem Wald eine Aufgabe auf uns wartet oder ob wir weiterziehen sollen, wenn wir den Darda Erynian erreichen. Sicherlich kann uns dort jemand bei unserer Entscheidung helfen; die Dylvana, Baeron, Wurrlinge oder sonst jemand können uns gewiss sagen, wo wir am nützlichsten sind. Ich möchte noch andere unserer Art sehen, bevor wir weitermachen. Außerdem habe ich ein Versprechen abgegeben, weißt du. Ich habe gelobt, dass ich zum Darda Erynian gehen würde, sobald ich die Münze abgeliefert habe.«
    »Ein Gelöbnis an Rynna?«
    Tipperton schluckte und nickte. »Aus irgendeinem Grund verspüre ich das dringende Bedürfnis, dieses Versprechen jetzt einzulösen.«
    Beau seufzte. »Wurro, Versprechen oder nicht, du weißt genau, was ich vom Schwarzen Wald halte, verwunschen, wie er ist. Aber ich würde auch gern ein paar andere Wurrlinge sehen. Und selbst wenn wir nur kurz bleiben …«
    Also war die Frage entschieden. Sobald sie den Jallor-Pass durchqueren konnten, würden sie nach Süden gehen, zum Darda Erynian, dem Großen Grünsaal, dem Schwarzen Wald. Vorausgesetzt allerdings, sie fanden eine Reisemöglichkeit, denn in ganz Jallorby waren keine Ponys zu bekommen.
     
    Am nächsten Tag nahm Tipperton seine Laute wieder zur Hand. Trotz der steifen Finger seiner Linken konnte er einige leichtere Lieder zupfen. Als die Menschen von Jallorby hörten, dass einer vom Kleinen Volk im Weißen Ross spielte und sang, kamen sie und lauschten ihm bei einem oder zwei Krügen.
    Als sie dann noch erfuhren, dass Beau ein Heiler war, entstand sofort eine rege Nachfrage nach seinen Fähigkeiten. Es schien, als wäre es etwas ganz Besonderes, wenn einer vom Litenfolk verschiedene Tees und Kräuter und Tränke und auch noch andere Medizin gegen die Zipperlein der Bürger verschrieb.
    Wegen der zusätzlichen Kundschaft traf der Herbergsvater eine besondere Vereinbarung mit den beiden Bokkern. Sollte Tipperton weiter spielen und singen, und sollte Beau seine Praxis im Weißen Ross ebenfalls weiterführen, dann wollte er ihnen Kost und Logis freistellen, und sie konnten außerdem alles behalten, was ihre Kunden ihnen gaben.
    Fortan füllte sich der Schankraum des Weißen Rosses jeden Abend mit denen, die auf ein paar Bier zu Musik und Tanz kamen, während außerdem Leute mit Erkältungen und Wehwehchen und anderen Beschwerden erschienen, die dann auch den einen oder anderen Branntwein tranken, während sie warteten, oder nachdem sie behandelt worden waren. Und mit der zunehmenden Zahl der Bürger, die die Herberge aufsuchten, nahmen auch die Gerüchte zu. Dennoch war Tipperton und Beau klar, dass niemand genau wusste, wie der Krieg verlief. Denn die Geschichten widersprachen sich viel zu oft, und ebenso oft behaupteten sie Dinge, die, nach dem Wissen der beiden Wurrlinge, schlichtweg falsch waren.
     
    Die Tage wurden länger und die Nächte kürzer, bis der Frühlingstag schließlich dämmerte, mit seiner Balance aus Hell und Dunkel. Dennoch hielt

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