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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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Tages. Der Weiler Stede lag vollkommen zerstört vor ihnen. Die verkohlten Ruinen glänzten nass vom Regen, und die Asche war zu einer schlammigen Schlackeschicht geworden. Hier und da standen noch einige Mauern, die meisten jedoch waren niedergerissen worden. Von anderen lagen nur noch Trümmer auf der Erde.
    Die Pferde schnaubten, als witterten sie etwas in der Luft. Loric und Phais sprachen beruhigend auf sie ein.
    Dann hockte sich der Elf auf den nassen Boden, hob ein Stück verkohltes Holz auf, roch daran und zerrieb etwas von der Holzkohle zwischen den Fingern. »Ich kann nicht sagen, wann dieses Unglück geschehen ist«, meinte er mit einem Blick auf Phais. »Der Regen hat alle Spuren abgewaschen.«
    Sie führten die unruhigen Pferde am Zügel durch die Ruinen.
    »Heda, was ist das denn?«, rief Tipperton. Er trat zu einem umgestürzten Kamin und hob einen zerbrochenen Pfeil auf. Er war schwarz, mit ebenholzfarbenen Federn, nass und schlammbedeckt. »Gezücht!«, rief er, spie aus und reichte Beau den Pfeil. Der warf einen kurzen Blick darauf, bevor er ihn an Phais weitergab.
    »Wahrlich«, sagte die Dara. »Es ist ein Pfeil der Rûpt.«
    Obwohl sie keine Feinde entdecken konnten, hielten sie ihre Waffen bereit und gingen langsam weiter. Phais bildete die linke, Loric die rechte Flanke, und die beiden Wurrlinge marschierten in der Mitte.
    Schon bald gelangten sie ans Ende des Weilers. Loric trat zu den Bokkern.
    Beau schaute zu dem Elf hoch. »Eines ist sicher: Falls das Gezücht dies getan hat, scheinen die Dorfbewohner jedenfalls entkommen zu sein.«
    Tipperton sah ihn fragend an. »Wieso?«
    »Es gibt keine Leichen, Tip.«
    »Vielleicht wurden alle Toten begraben, Beau. Von denen, die entkommen konnten. Oder sie haben sie verbrannt.«
    Loric schüttelte bedächtig den Kopf. »Man sagt, dass die Rûpt nicht nur Pferdefleisch gern essen.«
    »Ihr wollt doch wohl nicht andeuten …!«, begann Beau.
    »Hier drüben!«, rief Phais. Die Elfe stand am Rand einer kleinen Senke und bemühte sich, ihr scheuendes Pferd zu beruhigen.
    Dort lagen die Toten. Sie waren schrecklich zugerichtet. Männer, Frauen, Kinder, sogar Säuglinge, alles in allem dreiundsiebzig Personen. Die Leichen waren bereits aufgedunsen, und aus einigen Kadavern waren große Stücke herausgerissen worden, als hätten wilde Tiere an ihnen genagt. Verwesungsgestank hing in der regennassen Luft.
    Beau wandte sich am ganzen Körper zitternd ab, aber Tipperton starrte die Toten an. Sein Gesicht war von Wut verzerrt. »Sie waren nicht einmal bewaffnet!«, knurrte er.
    »Das macht für die Rûpt keinen Unterschied«, erklärte Phais, der ihre Empörung ebenfalls ins Gesicht geschrieben stand.
    »Es sieht so aus, als wären sie hier zusammengetrieben und dann niedergemetzelt worden.«
    Loric nickte. »Ja, wie Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden.«
    »Wie lange ist das wohl her?«, wollte Tipperton wissen.
    Phais trat vor Beau und kniete sich hin. »Wie lange, kleiner Mann?«
    Beau schluckte, zwang sich dann dazu, die Opfer anzusehen, und meinte nach einer Weile. »Ihrem Zustand nach zu urteilen, ungefähr zwei Wochen.«
    Phais nickte. »Zu demselben Schluss bin ich ebenfalls gekommen.«
    »Bedeutet das, dass sich hier in Gûnar ebenfalls eine Kriegshorde herumtreibt?«, fragte Tipperton.
    »Vielleicht«, meinte Loric. »Aber das hier könnte auch eine kleine Rotte angerichtet haben. Dazu ist keine ganze Horde nötig. Und sie halten sich vielleicht auch nicht mehr in Gûnar auf.«
    Beau schüttelte sich. »Dieses Massaker soll nur eine kleine Rotte zu verantworten haben?«
    »Seht selbst«, forderte Loric ihn auf. »Mehr als ein Drittel der Toten sind alte Männer und Frauen. Ein weiteres Drittel sind Kinder oder Säuglinge. Der Rest hat vielleicht gekämpft, aber ob ihnen das geholfen hat, kann ich nicht sagen. Es sind jedoch höchstens fünfzehn waffenfähige Männer unter den Leichen.«
    Beau nickte wie betäubt.
    Loric warf einen Blick auf die untergehende Sonne. »Wir müssen ein Lager aufschlagen.«
    »Nicht hier!«, sagte Beau. »Bitte.«
    »Nay, wir suchen uns eine Stelle ein Stück von diesem Ort entfernt.«
    »Was ist mit den Leichen?«, fragte Tipperton. »Sollten wir sie nicht begraben oder verbrennen?«
    Phais schüttelte den Kopf. »Im Krieg ist für so etwas nur wenig Zeit, Herr Tipperton. Wir haben kein trockenes Holz, um sie ordentlich zu verbrennen, und sie alle zu bestatten, würde zu lange dauern.«
    Tipperton nickte einmal

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