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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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sie durch den Wald ritten, stand die Sonne noch hoch am Himmel, aber der Weiler Annory lag am anderen Ende des Forstes. Noch bevor die Sonne drei Handbreit über dem Horizont stand, hatten sie den Waldrand erreicht.
    »Wir befinden uns kurz vor der Gabelung der beiden Straßen«, meinte Loric, als sie abstiegen. »Der Weiler liegt kaum einen Drittelwerst westlich von hier. Wir warten hier bis zum Sonnenuntergang, Herr Tipperton. Vier Kerzenstriche später wird der Mond aufgehen und Euch genug Licht spenden.«
    Während sie warteten, inspizierte Tipperton seine Pfeilschäfte, Beau stöberte maulend in seinem Medizinranzen herum, weil er Lorics Wunde begutachten wollte, die er jetzt bereits seit zwölf Tagen pflegte. Phais saß schweigend da und wetzte ihre Klinge, und Loric stand Wache.
    Endlich ging die Sonne unter.
    Tipperton übergab Beau das Lederband mit der Münze. »Sollte mir etwas zustoßen, sorgst du dafür, dass sie Agron erreicht.«
    Beau wollte sie zuerst nicht annehmen, aber Tipperton setzte seinen Willen durch.
    Dann nahm er seinen Elfenbogen, schlich zwischen den Bäumen hindurch und war kurz darauf aus dem Blickfeld der anderen verschwunden.
     
    Der Mond stand voll und strahlend am Firmament.
    »Himmel«, knurrte Beau und blieb stehen. »Wie lange ist er jetzt weg? Zwölf Kerzenstriche? Vierzehn? Irgendwas stimmt nicht. Tip sollte längst wieder hier sein.«
    »Er ist nicht einmal zehn Kerzenstriche weg, Herr Beau«, sagte Loric. »Seht Ihr Elwydds Licht?«
    Beau warf einen mürrischen Blick auf den Mond und seufzte. Die silberne Scheibe war kaum eine Handbreit über den Himmel gewandert. »Also gut, zehn Kerzenstriche. Er hätte trotzdem schon zurückkehren sollen.«
    »Noch zwei Kerzenstriche«, meinte Phais beruhigend, »dann suchen wir nach ihm. Solange solltet Ihr ausruhen. Sonst ist der Graben, den Ihr mit Eurem Herumlaufen zieht, so tief, dass Ihr nicht mehr herauskommt.«
    »Der Graben, den ich …? Oh! Ach so.«
    Beau ließ sich auf einen Baumstamm fallen, doch nach wenigen Augenblicken sprang er wieder auf die Füße und nahm seinen rastlosen Marsch wieder auf.
     
    Tipperton lehnte sich gegen eine zerstörte Steinmauer und kauerte sich unter ein Gestrüpp aus Wildem Wein. Die dornige Kletterpflanze klammerte sich an die Trümmer zu seiner Linken. Der Wurrling hielt den Atem an und blieb regungslos hocken, als sich gutturale Stimmen näherten und barsches Gelächter erklang. Er wusste nicht, was gesagt wurde, denn er verstand die Sprache nicht. Aber er hatte sie schon gehört. Im Ödwald, bei der Horde, die dort an ihm und Beau vorübermarschiert war. Gezücht!
    Das Dorf Annory war niedergebrannt worden, genau wie der Weiler Stede. Aber Tipperton hatte Lagerfeuer zwischen den Ruinen gesehen, und war nahe heran gekrochen, um herauszufinden, ob sich daran Freund oder Feind wärmte.
    Feinde, dachte er. Eindeutig Feinde, und jetzt steckst du ganz schön in der Klemme, alter Bokker.
    Mit hämmerndem Herzen hielt Tipperton seinen schussbereiten Bogen fest, während die Stimmen immer näher kamen.
     
    »Ich halte es nicht mehr aus!«, meinte Beau. »Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Noch einen Kerzenstrich, mein Freund«, sagte Phais. »Dann.«
     
    Die Schritte knirschten auf den Trümmern auf der anderen Seite der niedergerissenen Mauer. Sie kamen näher, gingen an ihm vorüber und dann weiter … Tippertons Herz klopfte wie wild, aber er atmete erleichtert auf. Dann drückte er sich an der dornigen Kletterpflanze vorbei und spähte vorsichtig um die Ecke.
    Zähl sie, Wurro: Eins, zwei, drei …
     
    Phais stand auf und zog ihr Schwert. Loric folgte ihrem Beispiel.
    Beau schaute hoch.
    »Es wird Zeit«, sagte die Elfe.
    Der Wurrling sprang auf. Er hatte bereits ein Geschoss in seine Schleuder gelegt. Zusammen gingen sie lautlos nach Westen. Die Pferde ließen sie angebunden zurück.
     
    Tipperton spürte, dass er nicht allein war, noch bevor er etwas sah. Er kroch sofort in das Gestrüpp zurück. Die Dornen zerrten an dem Elfenumhang, fanden jedoch keinen Halt. Tipperton spähte über die Ruinen und sah eine dunkle Gestalt in dem Schatten, nein … mehrere dunkle Gestalten. Es waren vier oder fünf, und sie hatten die Größe von Hlöks. Sie glitten lautlos zwischen den verkohlten Balken und den Trümmern auf das Lagerfeuer zu. Tipperton kroch noch weiter in den Schatten, zog seine Kapuze tief ins Gesicht und wickelte sich in den Umhang ein. Gut, Wurro, dachte er, hoffentlich stimmt alles,

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