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Magiermacht (Mithgar 05)

Magiermacht (Mithgar 05)

Titel: Magiermacht (Mithgar 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. Mc Kiernan
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Himmel.
    Tipperton ging weiter durch den zertretenen Schnee, und bittere Galle stieg ihm die Kehlte hoch, als er an einem toten, ausgeweideten Pferd vorbeikam, von dessen Kadaver noch warmer Dampf in die kalte Luft emporstieg. Dahinter lagen noch mehr tote Rukhs. Die obeinigen Gestalten mit ihren spitzen Fledermausohren und der dunklen Haut trugen Lederharnische. Ihr dunkles Blut sickerte langsam in den Schnee. Ihre Waffen, Krummsäbel und Keulen, lagen überall verstreut. Die meisten Toten waren einer Klinge zum Opfer gefallen, einigen wenigen war jedoch auch der Schädel eingeschlagen worden. Aus ihren klaffenden Wunden stieg Dampf auf.
    Den Pfeil immer noch schussbereit haltend, näherte sich Tipperton der Veranda. Ein toter Rukh lag mit dem Oberkörper auf den Holzbohlen, die Beine im Schnee. Links neben der Tür lehnten zwei Leichen. Die eine war ein Hlök. Er ähnelte einem Rukh, war jedoch größer, und seine Glieder waren weniger gekrümmt. Er war von einem Schwert durchbohrt worden, das seine toten Finger noch immer umklammerten. In der anderen Hand hielt er noch im Tod einen blutigen Krummsäbel. Die andere Leiche, die unter ihm lag …
    … stöhnte!
    Tippertons Herz machte vor Schreck einen Satz, er sprang zurück, spannte den Bogen und …
    Warte! Das ist ein Mensch! Bei Adon, sieh dir bloß das viele Blut an!
    Tipperton legte den Bogen zur Seite und zerrte den toten Hlök von dem Menschen herunter.
    Der Mann schlug die Augen auf, als Tipperton ihn bewegte, schloss sie jedoch sofort wieder.
    Du musst ihn hineinschaffen! Tipperton legte den Bogen ab, hob den Riegel an und stieß gegen die Tür. Sie gab nicht nach. Nitwit! Sie ist verbarrikadiert! … Moment, das Fenster! Rasch trat Tipperton um den Mann herum und an die Fensteröffnung. Er brach die restlichen Glasscherben heraus, kletterte hindurch und verletzte sich den Fuß, als er in die Glassplitter trat, die hinter dem Fenster auf dem Boden lagen. Zweimal Nitwit!
    Er humpelte zur Tür und hob den Querbalken an. Die Tür schwang auf, als das Gewicht des Mannes nicht mehr von dem Balken gehalten wurde. Er fiel nach vorne in die Kammer. Tipperton gelang es mit viel Mühe, ihn gänzlich herein zu ziehen. Als der Bokker wieder hinaustrat, Bogen und Pfeile vom Boden aufklaubte und sich draußen umsah, pochte sein Herz vor Aufregung. Nichts. Er trat wieder in die Mühle und zog die Tür hinter sich zu.
    Im Licht der Laterne, die noch auf dem Ofen stand, nahm Tipperton dem Mann den Helm ab. Darunter kam kurz geschorenes, dunkles Haar zum Vorschein. Er schob ihm ein Kissen unter den Kopf. Der Mensch war schlank, muskulös, und schien Mitte zwanzig zu sein. Aber bei einem Menschen kann ich das nicht gut einschätzen. Tipperton riss ein Tuch in Fetzen, um die Wunden seines Gastes zu verbinden. »Hör zu, mein Freund«, sagte er dabei laut. »Ich würde dich ja gern aus deiner Rüstung schälen, um deine Wunden zu versorgen. Aber ich fürchte, dass die Wunden nur stärker bluten, wenn ich dich herumschubse. Deshalb trenne ich nur dort die Stellen an deinem Lederwams weiter auf, wo es ohnehin schon durchlöchert ist.« Der Mann öffnete weder die Augen, noch antwortete er. Vermutlich war er bewusstlos. Der Bokker versorgte die Verletzungen, so gut er konnte. Er schnitt die Ärmel und die Hosenbeine auf, löste die Bänder an der Front des Lederharnischs, öffnete das Wams darunter und verband die Wunden. Die Verbände färbten sich rot, noch während er die nächste Wunde versorgte.
    Jetzt schlug der Mensch die Augen auf. Sie waren von einem derartig hellen Blau, dass sie fast weiß wirkten. Ihr Blick richtete sich auf Tipperton. »Läufer.«
    »Was … Was?«
    »Mein … Pferd.«
    Tipperton widmete sich angelegentlich der nächsten Wunde. »Tut mir leid«, erwiderte er leise. »Das Pferd ist tot.«
    Der Mann seufzte und schloss seine unheimlichen, hellen Augen.
    Rasch bandagierte Tipperton die letzten Verletzungen und zog anschließend eine Decke über den Mann. Dann streifte er sein Nachthemd ab, das mittlerweile blutgetränkt war, und zog sich hastig an. »Ich hole Hilfe. Einen Heiler. Er wohnt ganz in der Nähe.«
    Als der Bokker seinen verletzten Fuß in einen Stiefel zwängte und seinen Mantel überwarf, schlug der Mann erneut die Augen auf, hob schwach eine Hand und winkte ihn zu sich.
    Tipperton kniete sich neben den Verwundeten.
    Der Mann starrte in Tippertons blaue Augen, die wie Saphire funkelten, und schien einen Entschluss zu fassen. Er bemühte

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