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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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weiß, ob sie sich nicht doch in den Wald wagen? Doch bisher ist noch keine Nachricht davon hierher gelangt.«
    »Wohlan.« Phais lächelte Beau und Tipperton an. »Dann können wir wenigstens nach Norden durch den Wald gehen.«
    »Aber sagt mal«, wandte Beau ein, »dieser Darda Erynian, das ist doch der Schwarze Wald, nicht wahr? Ist dieser Forst nicht verwunschen? Für Außenstehende, meine ich. Wie auch Teile des Weitimholz-Waldes? Ich meine, da wir Außenstehende sind, werden sie da nicht …?«
    Phais schüttelte den Kopf. »Nein, Beau, denn auch wenn die Verborgenen sich von den Elfen fernhalten, sind wir ihnen dennoch zu Hilfe gekommen, und, dass möchte ich hinzufügen, sie haben auch uns geholfen.«
    »Den Dylvana noch mehr als den Lian«, gab Loric zu. »Aber sie gehören ebenfalls zu den Elfen.«
    Eiron hob eine Braue. »Aravan scheint sogar ein ganz besonderes Band zu den Verborgenen geknüpft zu haben.«
    Beau runzelte die Stirn. »Ähm, dieser Aravan …«
    »Der Elf mit dem zauberischen Schiff«, erklärte Tipperton.
    »Das er jetzt nicht mehr besitzt«, führte Phais aus.
    Beaus Miene hellte sich auf. »Ah, jetzt erinnere ich mich wieder.«
    »Ungeachtet dessen«, meinte Tipperton, »werden sie uns den Durchgang durch den Darda Erynian erlauben?«
    Als Phais nickte, lächelte er. »Das ist zumindest ein Anfang.«
    »Ein Anfang!«, rief Beau. »Wie nennst du denn das, was wir bisher geschafft haben? Ich war der Meinung, wir hätten in Gabelhain angefangen.«
    Jetzt grinste Tipperton Beau an. »Eigentlich hat unser Abenteuer damit begonnen, dass mir der Reiter des Königs die Münze gab.«
    Beau schüttelte den Kopf. »Oh nein. Angefangen hat das alles mit dem Streit zwischen Adon und Gy …«
    Tipperton hob einlenkend die Hände. »Ich weiß, Beau, ich weiß. Alles hängt miteinander zusammen. Als Nächstes erzählst du mir noch, dass die ganze Geschichte mit einem Schneuzen in den Waldsenken begonnen hat.«
    Beau streckte streitlustig das Kinn vor. »Und wer will behaupten, dass es nicht so war?« Dann kicherte er plötzlich, und Tipperton stimmte darin ein, während Coron Eiron die prustenden Wurrlinge befremdet betrachtete. Derweil wurden von den Lian Ausrüstung eingepackt, Schwerter geschärft und Rüstungen poliert.
     
    Sie standen am Rand eines breiten Weihers in einem kleinen Gehölz im Herzen des Lerchenwaldes. Frühnebel hing über dem Wasser, und die Greisenbäume tauchten das Ufer in dämmriges Zwielicht.
    »Das ist also der Übergang«, erklärte Tipperton. Seine Worte waren mehr eine Feststellung denn eine Frage.
    »Aye«, bestätigte Phais. »Die Zwischenwelt, die Mithgar und Adonar miteinander verbindet. Die Greisenbäume und das Gehölz und der Weiher sind dafür verantwortlich. Seht den Nebel: Er ist weder Wasser noch Luft, sondern etwas dazwischen, und er steigt immer im Morgengrauen und in der Abenddämmerung auf. Seht das Gehölz: Es ist weder ein Wald noch ein Baum. Und jetzt seht die Morgendämmerung: Auch diese ist weder Nacht noch Tag, sondern etwas dazwischen, so wie auch die Abenddämmerung beschaffen ist. Und der Übergang in die Zwischenwelt wird von dem Schatten der Greisenbäume noch einfacher gemacht, hier als auch in Adonar.«
    »Auf der anderen Seite, in Adonar, stehen auch Greisenbäume?«, fragte Beau.
    »Ja, wie es für einen Übergang benötigt wird. Es bedarf einer sehr ähnlichen Stelle auf jeder Seite, und zwischen hier und dort herrscht fast eine genaue Übereinstimmung. Einige behaupten, Vanidar Silberblatt habe es so angelegt.«
    »Der Elf, der diesen Wald gepflanzt hat?«, erkundigte sich Tipperton.
    Phais nickte. »Man sagt, dass drei Übergänge mit Absicht so angelegt wären, dieser hier, derjenige in Atala, und der Steinkreis in Lianion. Letzteren soll sogar Elwydd selbst geschaffen haben. Alle anderen Übergänge sollen dagegen natürlich sein, wie zum Beispiel der Eichenring im Weitimholz.«
    Beau seufzte. »Wenn wir den Ritus kennen würden, hätten wir am Steinkreis hinübergehen und hier wieder herauskommen und so alle Verzögerungen und Gefahren umgehen können.«
    Phais nickte erneut. »Aye. Wenn Ihr das Ritual beherrschen würdet, hättet Ihr sogar zu einem Übergang nahe Dendor gehen können, den wir kennen. Aber das ist nicht so. Also müssen wir den gefährlicheren Weg nehmen.«
    Am nächsten Tag stiegen bewaffnete und gerüstete Elfen, Daras und Alors, auf feurige Hengste und verließen das Herz des Waldes. Coron Eiron ritt an ihrer Spitze.

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