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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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erreichte.
    Schon bald danach ritten die Gefährten in die südlichste Grenze des Darda Erynians ein. Diesen Wald kannte man auch unter dem Namen Großer Grünsaal ,aber die meisten nannten ihn den Schwarzen Wald ,wegen seines düsteren Rufes. Beau sah sich furchtsam nach den Verborgenen um, aber all seine angestrengten Blicke brachten nichts zum Vorschein. Er fragte sich, ob auch dieser Wald »verwunschen« war. Als sich der Tag dem Ende neigte, schlugen sie am Ufer des Rissanin ein Lager auf.
    In dieser Nacht nieselte es leicht während Lorics Wache, aber am nächsten Morgen schien die Sonne hell und strahlend. Tipperton und Beau vermissten jedoch den Weckruf der Silberlerchen.
    Sie folgten dem westlichen Ufer des Rissanin, und gegen Mittag sahen sie in der Mitte des Flusses die grauen Steintürme von Caer Lindor, die in der Sonne glitzerten.
    Diese Festungsinsel war ein Vermächtnis der Elfen aus den Nachfolge-Kriegen, ein Relikt der alten Zeiten, als weder Menschen noch Zwerge noch Magier Mithgar besiedelt hatten, sondern es nur Elfen gab, die jedoch dem Kriegswahn verfallen waren. Doch diese Tage waren längst vergangen, und die Elfen waren zu höherer Einsicht gelangt. Die gewaltige Festung jedoch hatte überdauert. Sie war als Außenposten stehen geblieben, falls eine ungewisse Zukunft sie noch einmal benötigen würde, und bis zu diesen schwierigen Zeiten hatte Caer Lindor als eine Art Herberge für schutzsuchende Wanderer gedient. Doch durch ihre Lage an der Grenze zwischen dem bewachten Schwarzen Wald im Norden und dem Großen Wald im Süden kamen nur wenige Reisende hier entlang. Meistens waren es Elfen oder Baeron, obwohl gelegentlich auch ein Abenteurer vorbeizog. Jetzt jedoch herrschte Krieg, und die Festung war erneut zur Bastion geworden.
    Phais führte sie zu diesem Stützpunkt, zu dessen westlichem Ende eine schwimmende Brücke führte.
    Am ersten Brückenpfeiler stand ein Soldat Wache. Er war der größte Mensch, den Tipperton oder Beau jemals gesehen hatten. Er maß gut über zwei Meter und trug Lederhäute. Haare und Bart waren von rostbrauner Farbe. An seinem Gürtel hing ein gewaltiger Morgenstern, den ein gewöhnlicher Mann mit zwei Händen hätte führen müssen. Doch dieser Hüne, dachte Tipperton, kann die Waffe sicherlich mit einer Faust schwingen. Vermutlich kann er sogar diese schmale Brücke ganz allein gegen eine ganze Horde halten, jedenfalls solange sie keine Pfeile oder Armbrüste gegen ihn einsetzen.
    »Hál, Baeran!«, rief Phais.
    Das ist also ein Baeron, dachte Tipperton aufgeregt.
    »Lady.« Die Stimme des Mannes klang tief und dunkel, und er betrachtete die vier Gefährten aufmerksam.
    Er hat die Augen eines Wolfes, oder eines Bären, dachte Beau.
    »Wer ist hier der Kommandeur?«
    »Lord Silberblatt, und Aravan ist sein Vertreter.«
    Tipperton riss die Augen auf. Silberblatt und Aravan? Meiner Treu, wir stehen Legenden gegenüber!
    Phais und Loric lächelten sich an. »Vanidar ist hier, und auch Aravan.« Sie drehte sich zu dem Baeron herum und deutete auf die Festung. »Dann seid Ihr alle in sicheren Händen.«
    Offenbar war der Baeron zu dem Schluss gekommen, dass die vier Reiter keine Bedrohung darstellten, und trat zur Seite. Phais ritt auf die Brücke und zog Tippertons Pferd hinterher. Loric und Beau folgten ihr.
    Sie ritten auf einen hohen, schattigen Torgang zu, dessen schmiedeeiserne Gatter weit offen standen. Auf den mit Zinnen bewehrten Bastionen sah Tipperton Krieger wachen, die von ihrer luftigen Höhe aus die Gefährten beobachteten. Dann jedoch wurde Tippertons Blick von dem Torbogen angezogen. Er sah in dem Gang die Spitzen eines hochgezogenen Fallgitters, als sie in den schattigen Gang ritten. Die Hufe ihrer Pferde klapperten auf den Steinen, und über ihnen gähnten in der Steindecke des Ganges dunkle Löcher, Mörderlöcher, durch welche brennendes Öl auf jeden Eindringling geschüttet werden konnte, der die Tore durchbrochen hatte. Hoch oben an jeder Seite der Passage befanden sich schmale Schlitze, durch die der gefiederte Tod auf jeden Feind regnen würde.
    Der Gang machte eine scharfe Kurve und dann noch eine, wodurch man verhindern wollte, dass irgendwelche Belagerer schwere Rammböcke oder Mauerbrecher einsetzen konnten. Hinter der zweiten Biegung folgte ein weiterer Korridor, an dessen Ende Tageslicht zu sehen war.
    Sie ritten unter einem weiteren Fallgitter hindurch und vorbei an einem zweiten schweren, schmiedeeisernen Tor, dessen Flügel offen

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