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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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waren.«
    »Allerdings war unser letztes Bad eher unfreiwillig«, sprang ihm Beau hilfreich zur Seite. »Damals hat es drei Tage lang auf der Ebene geregnet.«
    Hadron wühlte in seinem Beutel und zog schließlich ein Stück Seife hervor, die wunderbar nach Wildblumen duftete. »Doch passt auf, Wurrlinge. Die Wasser des Nith sind stark, und wenn Ihr in eine Strömung geratet, werdet ihr schnell über den Rand des Vanil gespült und landet in dem kochenden Kessel tief unten.«
    »Oh.« Tipperton stellte sich den Sturz vor und schüttelte sich.
    »Vielleicht sollten wir uns mit einem Seil an einem Baum festbinden«, schlug Beau vor.
    Hadron lachte. »Nein, ich zeige Euch stattdessen eine sichere Stelle.«
    Er führte sie zu einem flachen Becken, das von großen Felsbrocken vor der reißenden Strömung des Nith geschützt wurde.
    »Ich habe mich schon immer gefragt, warum die Elfen nach Mithgar gekommen sind«, meinte Beau. »Und jetzt wissen wir es. Jedenfalls wissen wir, warum Galarun gekommen ist.«
    »Aufregung«, meinte Tipperton, während er sich einseifte. »Pah. Ich finde diesen Grund eher leichtsinnig.« Er reichte Beau die Seife.
    »Ich weiß nicht«, widersprach sein Freund. »Angesichts der endlosen Lebensspanne von Elfen wird doch die Idylle irgendwann unerträglich langweilig, meinst du nicht?«
    »Hm.« Tipperton dachte nach. »Vielleicht hast du recht, Beau.« Er griff wieder nach der Seife. »Möglicherweise leben wir nicht lange genug, um zu erleben, dass Frieden und Fülle nach einer Weile schal werden.«
    »Ich finde eigentlich eher, dass man nach einer langen Zeit der Langweile eine Kunst oder ein Handwerk erlernen sollte, oder sonstige Pläne machen, um wieder Farbe in sein Leben zu bringen.«
    Tipperton lächelte, doch dann riss er plötzlich die Augen auf. »Du hast vielleicht genau den Punkt getroffen, Beau.«
    »Welchen Punkt?«
    »Vielleicht ist Mithgar kein Spiel für die Elfen. Vielleicht steckt ein bestimmter Plan hinter ihrer Anwesenheit.«
    »Ein Plan? Was für ein Plan?«
    Tipperton schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Beau. Aber sie nennen sich doch selbst die Wächter. Vor was bewachen sie uns, frage ich mich.«
    »Vielleicht vor Modru?«
    »Oder auch vor Gyphon selbst.«
    »Vielleicht auch vor der gewaltsamen Ausbeutung der Welt, ganz gleich, von wem sie betrieben wird«, meinte Beau. »Seien es Götter oder Akolyten oder sonst etwas.«
    Tipperton sah Beau an. »Und selbst vor den Menschen?«
    Beau nickte. »Selbst vor den Menschen. Alles hängt miteinander zusammen, weißt du.«
     
    Sie traten vom Rand des Hohen Abbruchs zurück und ließen ihre Blicke über die weiten Steppen von Valon schweifen, die mehr als dreihundert Meter unter ihnen lagen. Ihr Blick reichte bis zum Horizont, und sie sahen überall schwache Rauchsäulen in den Himmel aufsteigen.
    »Himmel«, stieß Beau hervor. »Ist es erst zwei Tage her, seid wir vor den Hyrianern gerettet worden sind?«
    Tipperton nickte, sagte aber nichts.
    »Es sieht aus, als wäre der Krieg noch in vollem Gange«, fuhr Beau fort.
    »Ich glaube, er wird noch lange toben, Beau.« Tipperton drehte sich zur Seite, wo die gewaltigen Bellon-Fälle in die Tiefe donnerten. Am Ausgang des Kessels strömte der Argon in einem weiten Bogen nach Süden, an die östliche Grenze von Valon. Hinter dem Fluss erhob sich ein mächtiger Wald. Nicht wie der Lerchenwald, der aus den mächtigen Greisenbäumen bestand, nein, aber ein ausgedehnter Wald aus Eichen und Pinien, Ahornbäumen und Birken und anderen Bäumen. Dieser Wald war riesig. Es war der Große Wald, und in ihm lebten die Baeron, riesige, starke Männer, von denen die Sage ging, dass sich einige von ihnen in Bären und Wölfe verwandeln konnten.
    Aber Tipperton dachte nicht an diese alten Legenden, als er den Wald betrachtete. Stattdessen gingen ihm Raels Worte durch den Kopf, die sie über Elfen, Götter, Akolythen und Menschen gesprochen hatte.
    Sucht die Hilfe derer, die keine Menschen sind, um die Feuer des Krieges zu ersticken, hatte sie gesagt. Sicherlich sind die Elfen keine Menschen, und sie haben uns gerettet, dachte er. Aber ihre Vision kann doch unmöglich uns gemeint haben, Beau und mich. Wir sind nur zwei unbedeutende Wurrlinge, die mitten in einen fürchterlichen Krieg geraten sind.
    »Einen Silberheller für deine Gedanken«, meinte Beau.
    »Was? Oh, ach, nichts, Beau. Sie sind nicht wichtig. Und auf keinen Fall sind sie einen Silberheller wert.«
     
    Galarun umklammerte

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