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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Sie nahmen Kurs nach Norden, Richtung Drimmenheim, um den Belagerungsring der Horde zu durchbrechen. Obwohl Phais und Loric sich danach sehnten, mit ihresgleichen zu reiten, hinderte eine kleine Zinnmünze sie daran, die einem König in einem weit entfernten Land übergeben werden musste.
    Trotz Tippertons Protesten wollte Phais nicht bei Neumond aufbrechen, sondern bestand darauf, dass sie warteten, bis der Mond aufgegangen war. Denn die Anstrengungen der letzten acht Wochen waren an den Wurrlingen nicht spurlos vorübergegangen. Wenn sie ein wenig länger ausruhten, konnten sie ihren Lebensmut wieder aufbauen, den sie bei ihren Abenteuern verbraucht hatten.
    Neun Tage, nachdem die Lian aufgebrochen waren, trafen erste Meldungen von den Kämpfen um Drimmenheim ein. Die Schlacht zwischen den Elfen und ihren Gegnern wurden immer blutiger.
    Todesbotschaften erreichten ahnungslose Liebende, die zu Hause geblieben waren, letzte Worte, die übermittelt wurden, obwohl kein Bote sie überbrachte. Trauer legte sich wie ein Leichentuch über den ganzen Wald, als würden die Bäume selbst von den vielen Toten weit entfernt Kunde haben.
    »Himmel, oh, Himmel«, sagte Beau leise zu Tipperton. »Endlose Leben erlöschen, Leben, die gerade erst begonnen hatten, ungeachtet ihres Alters.«
    Tipperton antwortete nicht, sondern spielte seine Laute, während ihm die Tränen über die Wangen liefen und auf die silbernen Saiten tropften, wo sie wie Perlen schimmerten.
     
    Am Morgen des zweiundzwanzigsten Tages des Julimondes, als die Silberlerchen über ihren Köpfen zu trillern begannen, brachen Loric, Phais, Tipperton und Beau vom Herz des Waldes aus auf. Sie waren beritten. Die Elfen übernahmen die Spitze, während Tipperton und Beau auf Packpferden hinterdrein zockelten.
    Sie ritten nach Norden unter den mächtigen Zweigen der gewaltigen Bäume hindurch, zu einer flachen Furt über den mächtigen Strom Quadrill, die etwa acht oder neun Werst entfernt lag. Eingehüllt von dem dämmrigen Licht unter den Bäumen döste Beau ein, während Tipperton musizierte.
    Sie ritten durch den Darda Galion, einen Wald mit vielen Flüssen, überquerten den Rothro, und passierten den Cellener, den Nith, und alle ihre Nebenarme, deren funkelnde Fluten von den nördlichen Gebieten oder aus dem nahe gelegenen Grimmwall-Massiv strömten, und ostwärts durch den Wald flossen, bis sie sich in den mächtigen Argon ergossen.
    Wie zuvor ritten und gingen sie abwechselnd, um die Pferde zu schonen. Sie legten Pausen ein, in denen sie die Tiere tränkten oder fütterten. Sie sprachen nur wenig auf dieser Reise, denn die Greisenbäume flößten ihnen Ehrfurcht und Respekt ein, und sie wirkten zu erhaben, um die Stille des Waldes stören zu wollen. Daher döste Beau, während Tipperton seine Laute spielte und sie immer besser zu beherrschen lernte.
    An einem späten Nachmittag erreichten sie endlich den Quadrill. Sie ritten direkt gegenüber einer kleinen Insel mitten im Fluss in sein kristallklares Wasser und ließen die Pferde saufen. Silberlerchen trillerten ihre Abendlieder und verschwanden plötzlich mitten im Flug in die Hohe Welt. Der Wald wirkte seltsam verlassen ohne ihr fröhliches Lied.
    »Wir schlagen direkt hinter am gegenüberliegenden Ufer unser Lager auf«, erklärte Loric.
    Nachdem die Pferde getrunken hatten, ritten sie über die Furt ans andere Ufer in das Zwielicht.
    Am nächsten Tag hielten sie sich weiter nach Nordosten, in Richtung der Insel Olorin.
    »Zehn Werst«, beantwortete Loric Beaus Frage nach der Entfernung. »Aber so weit werden wir nicht reiten. Wir werden die Nacht bei der Marschwache verbringen und den Argon morgen Mittag überqueren.«
    Am Abend erreichten sie das nächste Elfenlager. Die Wächter warteten bereits begierig auf die Kunde über den Verlauf des Krieges. Noch während Loric und Phais ihnen erzählten, was sie wussten, schrie eine der Zuhörerinnen auf und sank bestürzt auf die Knie.
    Eine Todesbotschaft hatte eine Liebende erreicht.
    Am nächsten Morgen kündigte das helle Frohlocken der Silberlerchen den Tagesanbruch an. Sie tauchten unvermittelt von überallher aus der Zwischenwelt auf.
    Nach dem Frühstück sattelten und beluden Loric und Phais die Pferde, während Tipperton und Beau ihre Decken einrollten.
    Sie verabschiedeten sich von den Wächtern, doch bevor sie aufbrachen, ging Beau zu der leidgeprüften Dara, die bleich und traurig dastand, nahm sie in den Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann ließ

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