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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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dreißig neugierigen Wurrlingen gegenüber.
    Beau stand unter ihnen und hob aufmunternd die Daumen. »Für Gabelhain und die Waldsenken!«, rief er.
    Gutmütiger Beifall begrüßte diese Worte.
    Tipperton seufzte und hob grüßend den Bogen. Beim Anblick der Elfenwaffe lief ein bewunderndes Murmeln durch die Reihen der Zuschauer.
    Tipperton nahm einen Pfeil aus dem Köcher und wollte ihn gerade auf die Sehne legen, als eine melodische Stimme hinter ihm ertönte. »Bist du fertig?«
    Tipperton drehte sich herum.
    Und ließ vor Schreck den Pfeil fallen, als er in die bernsteinfarbenen Augen ihres Champions schaute.
    Sein Herz machte einen heftigen Satz, denn sie war eine junge Dammen, ein Wurrling-Mädchen, und dazu das erste, das Tipperton in seinem ganzen Leben sah.
    Sie trug braune Lederkleidung und war etwa fünf Zentimeter kleiner als Tipperton. Ihr rostbraunes Haar hatte sie mit einem Lederband zurückgebunden. Sie lächelte ihn an und ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten.
    »Ich … ehm …« Tipperton hatte es die Sprache verschlagen, und er bückte sich rasch, um seinen Pfeil aufzuheben.
    Die Dammen legte mit einem silberhellen Lachen einen Pfeil auf die Sehne und schoss. Der Pfeil schlug mitten in dem Blatt ein, welches das Herz markierte.
    »Du bist dran«, sagte sie und trat von der Linie zurück.
    »Ich bin …? Oh.« Seine Finger zitterten, und sein Herz klopfte wie verrückt, als er den Pfeil auf die Sehne legte. Dann holte er tief Luft und atmete aus, zog die Sehne straff und zielte. Aber seine Hände zitterten zu sehr, sodass er den Bogen wieder sinken ließ. Reiß dich zusammen, Wurro!, ermahnte er sich. Wenn jetzt ein echter Rukh vor dir stehen würde, was dann? Er zielte erneut und dachte an den Kampf in Annory. Er ließ den Pfeil fliegen, und das gefiederte Geschoss schlug kaum eine Haaresbreite neben ihrem in das Blatt ein.
    Die Menge johlte vor Lachen.
    Tipperton runzelte die Stirn. Was?
    »Ehm …« Die Dämmen trat neben ihn. »Guter Schuss«, meinte sie, »aber dein Ziel ist da drüben.«
    Die Zuschauer schlugen sich vor Vergnügen auf die Schenkel.
    Tipperton sah auf den anderen Heuballen, dessen Blattherz noch unversehrt war.
    Die beiden schossen vier weitere Pfeile ab, die allesamt das Blattherz trafen. Die vier letzten bohrten sich in Tippertons Ziel, während sein erster neben dem der Dammen steckte.
    Als sie vortraten, um die Pfeile einzusammeln, gesellte sich Wink zu Tipperton. »Tut mir leid, alter Freund. Du hättest unentschieden schießen oder vielleicht sogar gewinnen können, wenn du nicht auf das falsche Herz gezielt hättest.«
    Beau sah Tipperton an, dessen Blick der Dammen folgte. »Hm«, meinte er. »Ich glaube, hier sind mehr als nur angeheftete Blattherzen durchbohrt worden.«
    »Was?«, fragte Tipperton. »Entschuldige, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders. Was hast du gesagt?«
    »Nichts, nichts.« Beau drehte sich herum, sah Wink an und legte einen Finger an die Nase. Der andere Wurrling antwortete mit einem Lupfen seiner Augenbrauen.
    Tipperton zog die Pfeile aus dem weichen, korkartigen Holz, aus dem die Ziele geschnitten waren, und trat zu dem anderen Heuhaufen. Sein Herz hämmerte, und seine Handflächen waren schweißnass. »Ich bin Tipperton Thistledown«, sagte er.
    Sie sah ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen an und lächelte strahlend, während sie ihm den fünften Pfeil reichte. »Rynna Fenrush. Aber die meisten nennen mich Ryn.«
    »Wie diesen Vogel, den Wren oder Zaunkönig?«
    Rynna lachte perlend, und Tipperton hielt bei dem wundervollen Geräusch unwillkürlich den Atem an. »Nein, nein, Tipperton. Ryn, obwohl einige etwas anderes behaupten …«
    »Wie ich zum Beispiel.« Tipperton drehte sich herum und sah einen goldblonden Elfen vor sich stehen. »Behände ist sie, und klein, und ihr Gefieder ist rotbraun und ihre Augen golden. Und sie zwitschert scharf, wenn sie wütend ist. Wenn das nicht den Zaunkönig beschreibt …«
    »Ach, Silberblatt, Ihr seid einfach nur eine große Spottdrossel!«, erklärte Ryn lachend, obwohl Tip das drohende Funkeln in ihren perfekten, wunderschönen Augen bemerkte.
    Bis ihm plötzlich etwas auffiel. »Sie hat Euch Silberblatt genannt!«
    »Aye, in der Gemeinsprache werde ich so genannt, auf Sylvana Vanidar, und in Darda Erynian haben einige noch andere Namen in ihren wohlklingenden Sprachen für mich.«
    Aufgrund der Unsterblichkeit der Elfenrasse wirkte Vanidar wie ein schlanker Jüngling, obwohl er mehrere

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