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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Dammnia.
    Und sie liebten sich erneut.
     
    Der Morgen brach an.
    Pferde und Ponys wurden gesattelt, Ausrüstung und Nahrung wurden auf Maultiere gepackt, Hafer für die Tiere und Lebensmittelrationen für die Lian und Wurrlinge.
    Rynna schenkte Tipperton drei rot gefiederte Pfeile, deren Spitze mit roter Borke umflochten war.
    »Was ist das?«, fragte Tipperton sie.
    »Signalpfeile«, erklärte Rynna. »Zünde sie an und schieße sie in die Luft. Sie brennen hellrot und hinterlassen eine leuchtendrote Spur. Man weiß nie, wann man so etwas gebrauchen kann.«
    »Aber Ryn, ich habe nichts, was ich dir dafür geben kann.«
    »Du hast mir dich selbst geschenkt, und das genügt vollkommen. Versprich mir nur, dass du zurückkehrst.«
    »Ich werde kommen, sobald ich die Münze abgegeben habe«, erklärte Tipperton feierlich und schob die Pfeile in seinen Köcher.
    Rynna nickte und versuchte tapfer, zu lächeln.
    Tipperton band seine Laute an den Sattel, trat von dem Pony zurück und betrachtete es prüfend. Alles war bereit. Dann drehte er sich herum und umarmte Rynna. »Pass auf dich auf, meine Damnia«, flüsterte er heiser.
    »Sei vorsichtig, mein Bokkerer«, erwiderte sie.
    Tipperton sah Loric an, und als der nickte, führten sie ihre Hengste über den Burghof zum Tor. Phais ging voran, ihr folgte Loric, die beiden Wurrlinge kamen danach. Rynna begleitete sie.
    Die Hufe ihrer Pferde klapperten hohl in dem dunklen Torweg, während Tipperton mit Furcht an das dachte, was vor ihnen liegen mochte.
    »Sie hatte ganz recht«, meinte Tipperton in dem lauten, hallenden Hufgeklapper.
    »Wer hatte recht?«, erkundigte sich Rynna.
    »Phais. Sie sagte, dass der Krieg Freunde von Freunden trennt und Liebende auseinanderreißt. Obwohl ich das schon immer gewusst habe, hätte ich nie gedacht, dass mir das auch einmal passieren würde.«
    Rynna nickte seufzend, antwortete aber nichts.
    Irgendwo hallte ein Horn, dessen Schall hohl durch die Mörderlöcher des Torwegs klang.
    Die Dammen hob eine Braue und sah Tipperton an. Dabei zog sie einen Pfeil aus dem Köcher, den sie an ihrer Seite trug. »Das war ein Alarm, aber kein Kriegsruf.«
    Hastig nahm Tipperton seinen Bogen vom Sattelknauf und nockte ebenfalls einen Pfeil ein, während Beau seine Schleuder lud.
    Schließlich erreichten sie die Brücke. Tipperton und Rynna musterten den Waldrand am anderen Ufer. »Oh, seht nur!«, sagte Beau und streckte die Hand aus.
    Stromabwärts ruderten einige Boote heran.
    »Wer ist das?«, fragte Tipperton und drehte sich zur Rynna herum.
    »Ich weiß es nicht. Aber wir sollten uns auf alles gefasst machen.«
    Loric und Phais trieben ihre Pferde zur Mauer zurück. Die Maultiere protestierten zwar, folgten ihnen jedoch. »Zurück!«, rief Phais. »Sucht Deckung, denn wir wissen nicht, wer das ist.«
    In dem Moment stand ein Mann in den Booten auf und streckte seine leeren Hände in den Himmel. »Sicherer Hafen!«, schrie er. »Wir suchen einen sicheren Hafen!«
     
    »Das gefällt mir gar nicht, Ryn. Es sind Flussleute.«
    Rynna sah Tipperton an und erwiderte flüsternd: »Sollen wir ihnen wegen etwas Schutz verwehren, was ihre Vorfahren vor langer Zeit getan haben?«
    »Aber die Flussleute waren einst Anhänger Gyphons, und wer kann sagen, ob sie nicht erneut seinem Bann verfallen sind?«
    »Meinst du, dass man die Sünden der Vorfahren auf die Nachkommen übertragen kann?«
    »Ach, Ryn, ich will nur nicht, dass du in Gefahr gerätst.«
    »Tipperton, mein Tip, in solchen Zeiten wie diesen gibt es keinen sicheren Ort.«
    Noch während Tipperton und Rynna miteinander tuschelten, verhandelten Silberblatt und Aravan mit den Anführern der Flussleute, während der größte Teil der Menschen am Tor wartete. Die Wurrlinge hatten ihre Pfeile noch eingenockt, die Bögen aber nicht gespannt.
    Schließlich bedeutete Silberblatt ihnen, dass alles in Ordnung sei, und alle schoben ihre Pfeile in die Köcher zurück.
    Phais und Loric traten zu den Wurrlingen. »Vanidar hat ihnen befristeten Unterschlupf gewährt. Aravan wird mit einem Trupp nach Olorin reiten, um sich zu überzeugen, dass ihre Geschichte stimmt. Wenn nötig, wird er den Fluss überqueren und die Marschwacht im Darda Galion danach befragen, was sie gesehen hat. Auch bei dieser Mission wird er Kundschafter benötigen, Rynna.«
    Rynna nickte. »Was für eine Geschichte erzählen die Flussleute denn?«, erkundigte sie sich.
    »Angeblich sind Rûpt stromabwärts gekommen und haben alles geplündert und

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