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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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neben dem Elfen. Ihr Pony und sie waren von dem großen Rappen und Vanidar verdeckt worden.
    »Rynna!«, schrie Tipperton. »Rynna, hier oben!«
    Sie blickte hoch und sah den wie verrückt winkenden Tipperton.
    Mit einem wilden Schrei gab Rynna ihrem Pony die Sporen. Der kleine Hengst galoppierte über die Brücke, während Tipperton die Rampe hinabstürmte.
    Er erreichte den Hof zur gleichen Zeit wie Rynna. Sie zügelte ihr Reittier, das rutschend zum Stehen kam, und sprang aus dem Sattel, noch bevor das Pony stand.
    Tipperton fing sie auf, wirbelte sie herum und küsste sie einfach. Rynna erwiderte seinen Kuss genauso leidenschaftlich.
    »Ach, mein lieber Bokkerer!«, keuchte sie, während ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. »Ich dachte, du wärst schon fort.«
    »Und ich dachte, du wärst verwundet oder Schlimmeres.« Tipperton hatte Freudentränen in den Augen. Dann sah er sie freudestrahlend an. »Bokkerer! Du hast mich dein Bokkerer genannt! Oh, meine Dammnia, woher wusstest du, dass ich dich liebe?«
    Sie sah ihn fast erstaunt an. »Ich wusste es vom ersten Moment an, als ich dich sah. Wusstest du es nicht auch?«
     
    Während die Baeron ihre vier gefallenen Gefährten im Großen Wald unter dem belaubten Baldachin bestatteten, errichteten die Elfen und Wurrlinge einen großen Scheiterhaufen am Rand des Darda Erynians, um die restlichen fünf Toten zu bestatten. Drei Wurrlinge und zwei Elfen, einen Lian und eine Dylvana.
    Dabei drehte sich Beau zu Tipperton herum. »Himmel, Tip, Wurrlinge. In diesem Krieg sind Wurrlinge gestorben.« Er brach in Tränen aus, und auch Tipperton weinte. Rynna umarmte beide, und so standen die drei beisammen und trauerten.
    Während die Flammen loderten und die Toten verzehrten, und die Wurrlinge sie beweinten, sangen Silberblatt und Aravan mit ihren glockenreinen Stimmen ihre Seelen in den Himmel. Während tief im Wald die Baeron in grimmigem Schweigen die Gräber ihrer Gefährten umringten.
     
    Als es dunkel wurde, standen Rynna und Tipperton auf den Zinnen, spähten hinaus in den Wald und betrachteten den Fluss unter ihnen. Sie beobachteten, wie die Sterne allmählich am Firmament auftauchten und die mondlose Nacht erhellten.
    »Ist das nicht merkwürdig?«, fragte Rynna, während sie in das glitzernde Wasser unter ihnen schaute.
    »Was?«
    »Dieser Fluss.«
    »Wieso?«
    »Das Wasser fließt und fließt, und doch ist es immer da. Es ist immer dasselbe, und dennoch ist es immer neu.«
    »Wie unsere Liebe, mein Herz, wie unsere Liebe.«
    Müde bis auf die Knochen, Tipperton wegen seines Schlafmangels und seiner Sorge, und Rynna wegen der kräftezehrenden Kämpfe, gingen sie nach einem späten Abendmahl in ihre Quartiere.
    »Wir brechen morgen früh auf«, erklärte Tipperton.
    »Ich weiß«, gab Rynna zurück.
    Sie kamen zur Tür ihrer Kammer.
    »Bleib ein bisschen bei mir«, bat sie ihn.
     
    Eine Weile später machte sich Beau auf Wunsch von Silberblatt auf die Suche nach Tipperton, damit er sich ein Pony auswählte.
    Er ging sofort zu Rynnas Kammer und klopfte leise.
    Niemand antwortete.
    Er klopfte noch einmal.
    Es blieb still.
    Vielleicht sind sie ja nicht da drinnen, Wurro, dachte er. Andererseits, wahrscheinlich schon. Sie könnten natürlich auch auf den Zinnen stehen und die Sterne beobachten, denn wenn sie hier wären, würde entweder Rynna oder Tipperton antworten.
    Leise öffnete Beau die Tür. Tipperton und Rynna lagen vollständig angekleidet auf ihrem Bett und schliefen, eng aneinandergeschmiegt, Rynna mit dem Rücken an Tipperton Brust. Er hatte den Arm um ihre Taille geschlungen.
    Leise schloss Beau die Tür wieder. Ich suche ihm einfach selbst ein Pony aus, dachte er.
    Irgendwann, mitten in der Nacht, wachte Tipperton auf. Rynna lag neben ihm und musterte sein Gesicht im Licht der Sterne, die durch das hohe Fenster schienen.
    Sie war unbekleidet.
    Tipperton setzte sich auf, und ohne ein Wort zu sagen, kniete sie sich neben ihn auf und schnürte sein Hemd auf.
    Obwohl keiner von ihnen Erfahrung hatte, liebten sie sich innig und zärtlich und schliefen danach erneut in den Armen des anderen ein.
    Bleib.
    Das geht nicht. Ich muss ein Versprechen einlösen, das ich einem gefallenen Reiter des Königs gegeben habe. Komm mit mir.
    Das geht nicht. Ich muss meinen Treueschwur erfüllen, einen Eid, den ich geleistet habe, als Quellwasser vernichtet wurde.
    Warte auf mich.
    Warte du auch auf mich.
    Das werde ich, mein Bokkerer.
    Das werde ich auch, meine

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