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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Phais und Loric scharf ab, manchmal nach links, ein anderes Mal nach rechts, um einen Teil des Waldes zu meiden, ein Gehölz aus Eichen oder anderen Bäumen, oder sie umgingen eine offene Lichtung oder einen Weiher.
    Tipperton achtete nicht darauf, aber Beau glaubte zu wissen, dass sie diesen Plätzen absichtlich auswichen.
    »Wir reiten nach Birkenhöh«, verkündete Phais während einer ihrer Pausen.
    »Birkenhöh?«, erkundigte sich Beau.
    »Aye. Dort hält sich Coron Ruar auf, oder das glaube ich zumindest.«
    »Noch ein Coron?«
    »Ja, der Coron der Dylvana.«
    »Die man auch die Waldelfen nennt«, fügte Loric hinzu. »Sie leben zurückgezogener als wir, und kommen nur selten aus ihren Dardas heraus.«
    »Aber Lady Arin ist trotzdem aus ihrer Heimat ausgezogen«, meinte Tipperton, der für einen Moment seine traurigen Gedanken vergaß.
    Beau runzelte die Stirn, als er versuchte, sich zu erinnern.
    »Der Drachenstein«, half Tipperton ihm auf die Sprünge.
    »Ach ja.« Jetzt fiel es Beau wieder ein. »Sie war eine Dylvana, nicht wahr?«
    »Allerdings.« Phais sah in den Futtersack ihres Pferdes. »Der Hafer ist alle.«
    Seufzend trat Tipperton zu seinem Pony, das ebenfalls seine Ration aufgefressen hatte. Er hakte den Futtersack ab und schob ihn in seine Ausrüstung zurück. Lorics und Beaus Tiere waren ebenfalls fertig.
    Nach einem weiteren Werst schlugen sie ein Nachtlager auf. Während seiner Wache am Feuer spielte Tipperton leise auf seiner Laute und hing seinen Erinnerungen nach.
    Während er spielte, schien es ihm, als würden die wilden Tiere zum Feuer kommen und lauschen. Denn er sah zwischen den Bäumen ihre Augen glühen.
     
    »Ich hatte einen merkwürdigen Traum, Tip.«
    »Ach?«
    »Ja. Ich habe geträumt, dass ich in der Nacht wach wurde, weil ich jemanden in einer mir völlig fremden Zunge sprechen hörte. Ich sah, wie sich Phais mit einem kleinen Schatten unterhielt, während neben ihr ein Fuchs stand.«
    »Das ist wirklich merkwürdig. Hast du noch mehr geträumt?«
    »Nein.« Beau schnalzte mit der Zunge, und sein Pony beschleunigte seinen Schritt etwas, weil sie ein Stück hinter den beiden Elfen zurückgeblieben waren. »Ich muss geträumt haben, dass ich wieder eingeschlafen bin«, rief Beau über die Schulter zurück.
    Tipperton zuckte die Achseln und trieb sein Pony ebenfalls mit einem Zungenschnalzen an.
    Vor ihnen sahen sich Phais und Loric lächelnd an.
    In dieser Nacht hörten sie irgendwo im Wald Füchse bellen. Ihre hohen Rufe schienen von überallher zu kommen.
     
    Sie kamen nur langsam voran, denn im Gegensatz zum Darda Galion, mit seinem moosigen Untergrund und den weiter voneinander entfernt stehenden Bäumen, war das Unterholz hier im Darda Erynian deutlich dichter. Die Bäume standen so eng zusammen, dass es fast den Anschein machte, als wollten sie ihnen den Weg versperren. Ab und zu jedoch gelangten sie auf eine Lichtung oder ein freies Feld, und sie ritten im raschen Trab hindurch. Die Mulis protestierten zwar wegen dieser ungewohnten Hast, aber sie konnten nichts anderes tun, als zu folgen, weil sie an Phais' und Lorics Sättel angebunden waren.
    Eines dieser offenen Felder jedoch war vollkommen von großen Erdhügeln bedeckt. Sie waren mehr als drei Meter hoch, und am Fuß doppelt so breit wie an ihrer Spitze. Jeder dieser Hügel war von gelbem Gras bedeckt, oder einer Pflanze, die wie Gras aussah. Phais ermahnte die Wurrlinge, ihnen genau zu folgen. Die beiden Elfen schlängelten sich sorgsam zwischen den Hügeln hindurch.
    »Meiner Treu!«, zischte Beau plötzlich. »Einer von ihnen hat sich bewegt, Tipperton!«, rief er. »Ich schwöre, einer hat sich bewegt!«
    »Einer dieser Hügel?«
    »Ja, einer dieser Hügel. Der da vorn!«
    Tipperton sah auf den Hügel, auf den Beau deutete. Für ihn sah er genauso aus wie all die anderen. Er konnte nichts Auffälliges an ihm entdecken.
    »Er hat sich ein bisschen gedreht, ich schwöre es dir.«
    Tipperton wollte schon etwas erwidern, aber Beau kam ihm zuvor. »Sag mir bloß nicht, dass ich mir das nur einbilde!«
    Tipperton schloss den Mund und achtete darauf, dass er genau Beaus Spuren folgte, der wiederum sehr sorgsam Phais und ihrem Packtier hinterherritt. Dabei drehte sich der Wurrling nervös im Sattel hierhin und dorthin, als wollte er möglichst alle Richtungen gleichzeitig im Auge behalten.
    In dieser Nacht hörten sie die Füchse ganz in der Nähe bellen, und als Tipperton seine Laute spielte, glänzten viele Augen im

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