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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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niedergebrannt. Diese Flussleute hier haben nur knapp ihr Leben retten können.«
    Rynna seufzte. »Die Rûpt, hm? Vielleicht waren es ja die, welche wir den Argon hinab gejagt haben.«
    »Ich dachte, ihr hättet sie alle getötet«, meinte Tipperton.
    »Das dachte ich auch. Aber möglicherweise sind einige entkommen oder bereits flussabwärts marschiert, bevor wir die anderen angegriffen haben.«
    »Trotzdem«, Phais blickte zur Sonne hinauf, »ist es Zeit, dass wir aufbrechen.«
    »Obwohl die Flussleute hier sind?«, protestierte Tipperton.
    Phais sah Rynna an und nickte grimmig. »Diese Festung ist in sicheren Händen.«
    »Mir gefällt das überhaupt nicht«, meinte Tipperton.
    »Dennoch …«
    Rynna drehte sich zu Tipperton herum. »Wir schaffen das schon, Liebster. Außerdem hast du selbst gesagt, dass der Krieg die Freunde und Liebenden trennt. Und genau das passiert uns. Je eher ihr jedoch aufbrecht, desto früher kannst du zu mir zurückkehren.« Sie holte tief Luft, als müsste sie sich wappnen, und sagte: »Jetzt reitet los.«
    Tipperton sah sie mit einem besorgten und beunruhigten Blick an, aber schließlich nickte er.
    Erneut führten die vier Gefährten, begleitet von Rynna, ihre Pferde und Ponys zur Brücke und bis ans andere Ufer.
    Rynna umarmte Beau, küsste ihn auf die Wangen und flüsterte ihm zu, dass er ja auf ihren Tipperton aufpassen sollte. Er versprach es ebenfalls flüsternd.
    Dann umarmte sie Tipperton und küsste ihn.
    Während sie sich ein letztes Mal umschlungen hielten, stiegen Phais, Loric und Beau auf ihre Pferde und ritten zum Waldrand, wo sie anhielten und auf Tipperton warteten.
    »Ich liebe dich, Rynna Fenrush.«
    »Und ich liebe dich, mein Bokkerer.«
    Tipperton seufzte und ließ seine Dammnia los. Zögernd löste auch Rynna ihre Arme von seinem Hals. Er stieg auf sein Pony, beugte sich hinunter und küsste Rynna ein letztes Mal. »Pass auf dich auf, Geliebte.«
    Sie trat zurück, Tränen in den Augen, und mit einem erstickten Lebewohl spornte er sein Pony an und folgte den anderen in den Wald. Als Rynna ihn nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich weinend herum, trottete über die hölzerne Brücke und in die Feste Caer Lindor, wo die Flussleute soeben ihre Barke entluden und ihre Habseligkeiten ins Innere der Mauern trugen.

5. Kapitel
     
    Von Caer Lindor aus ritten sie nach Norden. Tipperton war mürrisch, während Loric und Phais den Anblick des wunderschönen grünen Darda Erynian genossen. Beau dagegen sah sich furchtsam um. Denn dieser Wald wurde nicht nur der »Große Grünsaal« genannt, sondern auch der »Schwarze Wald«, in dem angeblich die Verborgenen hausten. Und wenn man durch deren Gebiete ritt, dann würde man nie wieder lebend herauskommen. Jedenfalls hatte das Tante Rosie immer behauptet, wenn sie von ähnlichen Gebieten im Weitimholz sprach.
    »Vögel und Wildtiere«, sagte sie, »Rotwild, Hasen, Füchse, Wölfe und alle, die fliegen, rennen, kriechen und gleiten, können dort leben oder diese Gebiete durchqueren. Aber wenn Menschen dort eindringen …« An dieser Stelle schüttelte Tante Rosie sich immer, und Beau starrte sie gebannt an, während er sich das schreckliche Schicksal eines jeden auszumalen suchte, der so dumm wäre, es zu versuchen.
    Und jetzt ritt er selbst mitten durch das Reich der Verborgenen. Er zuckte bei jedem Geräusch zusammen und sah sich suchend um. Er wusste nicht, nach was genau er Ausschau hielt, aber er versuchte es trotzdem.
    Aber wie schon bei ihrem Ritt durch den südlichsten Ausläufer des Schwarzen Waldes, als sie von der Fähre nach Caer Lindor geritten waren, sah Beau nichts außer einigen Bewegungen aus den Augenwinkeln. Wenn er jedoch direkt hinsah, erkannte er nur Schatten an den Wurzeln der mächtigen Bäume.
    »Ich finde diesen Wald wirklich gruselig.«
    Tipperton richtete sich etwas auf. »Was? Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, Tip, dass mir hier Angst und Bange wird.« Beau deutete um sich.
    »Wegen des Waldes?«
    »Ja.«
    Tipperton seufzte und nickte, sagte jedoch nichts. Sie ritten weiter durch das von den Blättern gefilterte Sonnenlicht. In den Zweigen der Bäume hüpften und flatterten Vögel, und Hasen sprangen hastig davon, als sich die Pferde und Maultiere ihnen näherten.
    Sie ritten den ganzen Tag nach Norden. Ihr Weg verlief parallel zu den Ufern des Rissanin. Tipperton sah ab und zu auf die Wasser des Flusses, die in die andere Richtung strömten, nach Süden. Zu meiner Rynna.
    Ab und zu bogen

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