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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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auch nicht in dem Dickicht dahinter. Er wartete mit hämmernden Herzen.
    Beau kletterte neben ihn, und im selben Moment tauchte eine Reiterkavalkade aus dem Wald auf. Die beiden Wurrlinge beobachteten, wie immer mehr Pferde zwischen den Bäumen herauskamen, und jeder der Berittenen führte ein reiterloses Pferd am Zügel, das eine Bahre zog.
    »Ich gehe besser hinunter, Tipperton«, meinte Beau. »Sie haben Verwundete zurückgebracht.«
    Tipperton nickte stumm. Als Beau herunterkletterte und die Rampe zum Burghof erreichte, drehte sich Tipperton um. »Beau, schick jemanden, der mich holt, falls …«
    Beau nickte. »Schon klar.« Dann war er verschwunden.
    Tipperton sah wieder nach Westen. Immer noch kamen Pferde zwischen den Bäumen hervor.
    Ponys, dachte er. Wo bleiben die Ponys? Es sind keine Ponys dabei? Wo sind die Wurrlinge? Und wo bleibt meine Rynna?
    Als die ersten Reiter die Brücke erreichten, kamen auch keine Reiter mit Verwundeten mehr zwischen den Bäumen hervor.
    Tipperton Herz schlug ihm bis zum Hals. Er wartete, bis die letzten Pferde über die Brücke polterten, dann rannte er die Rampe hinab und stürmte in den Burghof.
    »… waren da«, hörte Tipperton jemanden sagen, als er zu den Verwundeten lief. »Wir haben sie zurückgetrieben bis zu ihren Booten und Flößen«, fuhr der Sprecher fort, ein Baeron, der eine blutige Bandage am Arm und um die Stirn hatte. »Aber sie haben gekämpft wie die Teufel, wie Ihr sehen könnt«, er deutete auf die Heiler, die sich der Verwundeten annahmen, ihre Verletzungen untersuchten und bereits begannen, Salben und Tinkturen zu verabreichen. Beau verband einen verwundeten Lian. »Und einige von unserem Trupp sind gefallen.«
    Tippertons Herz setzte einen Schlag aus, und er glaubte, ersticken zu müssen.
    »Was ist mit Vanidar und den anderen?« Aravan war als Kommandeur von Caer Lindor zurückgeblieben.
    »Ich habe Silberblatt und die Waldana gesehen, als sie am Flussufer entlangritten und den Feind mit einem Pfeilhagel eindeckten. Aber sie selbst wurden mit vielen schwarz gefiederten Pfeilen beschossen. Die Leute von unserem Trupp, die keine Bögen oder Schleudern hatten, haben unsere Flanke gedeckt.«
    »Und die Toten?«
    Der Baeron deutete auf einige Bahren, die zur Seite gestellt worden waren. Die Gestalten darauf waren mit Decken verhüllt. »Wir haben so viele zurückgebracht, wie wir konnten, aber wenn auch Silberblatt und die anderen Verluste erlitten haben, wird es gewiss noch mehr Tote geben.«
    Tippertons Herz setzte wieder einen Schlag aus, und er trat hastig zu den Toten.
    Nur eine der Gestalten auf den Bahren hatte die Größe eines Wurrlings. Tipperton atmete angestrengt, als er die Decke anhob. Dann fiel er auf die Knie, und Tränen der Erleichterung strömten ihm über das Gesicht. Es war nicht Rynna, sondern Winkton Bruk.
    Sie ist in Sicherheit, bei Adon!, dachte er. Sie lebt.
    Im nächsten Moment jedoch überkam ihn sein schlechtes Gewissen.
    Meiner Treu! Wie kann ich mich freuen, wenn Wink tot hier liegt? Wie kann ich darüber jubeln, dass es Wink ist und nicht sie?
    Tipperton streckte mit tränennassem Gesicht die Hand aus und strich Winks dunkles Haar glatt.
    Es tut mir so leid, Wink, dachte er. So unendlich leid.
    Er zog die Decke über Winks Gesicht und stand auf. Als er sich umsah, hatte er nicht nur Gewissensbisse, sondern kam sich auch vollkommen nutzlos vor, weil er kaum Kenntnisse in der Heilkunde hatte. Hier wurde jedoch weit mehr als das benötigt. Und er suchte weiter nach Rynna.
    Sie ist nicht hier, dachte er. Sie ist noch irgendwo da draußen, während schwarz gefiederte Pfeile ihr Herz suchen. Ach, meine Rynna, pass auf dich auf!
    Dann trottete Tipperton die Rampe wieder hinauf und hielt erneut Ausschau.
    Die Sonne stand hoch am Himmel, als erneut ein Hornsignal im Wald ertönte. Wieder kamen Elfen und Menschen auf Pferden und Wurrlinge auf Ponys aus dem Wald. Auch sie führten reiterlose Pferde mit sich, und die Gestalten auf einigen der Bahren waren von Decken verhüllt.
    Tipperton suchte furchtsam nach dem Gesicht seiner Geliebten, als die Ponys und die Pferde eines nach dem anderen unter den Bäumen hervorkamen. Aber sie tauchte einfach nicht auf, und ihm traten erneut die Tränen in die Augen. Aber er wischte sie weg, damit er besser sehen konnte.
    Als Letzter kam Silberblatt auf seinem Rappen aus dem Wald. Ihm folgte niemand mehr. Tipperton schrie vor Verzweiflung auf, aber in diesem Moment erschien eine bedrückte Rynna

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