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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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seinem Bett, schien sein Schmerz die ganze Welt auszufüllen.
     
    Endlich, fünfzehn Tage, nachdem die vier Gefährten nach Birkenhöh gelangt waren, brachen Tipperton, Beau, Phais, Loric zusammen mit der Kriegsschar der Elfen auf. Es war ein langer Zug aus Pferden, Packtieren und Ponys, der die Siedlung der Dylvana verließ.
    Sie ritten zu einem Treffpunkt, der über hundert Meilen entfernt lag. Dort sollten in zehn Tagen die Baeron eintreffen. Es war eine Lichtung neben der Überlandstraße, dem Haupthandelsweg zwischen Osten und Westen, der am höchsten Punkt des Crestan-Passes im Grimmwall begann und sich nach Osten durch den Darda Erynian und den Riamon schlängelte, durch Garia und Aralan und danach in weit entfernte Länder führte.
    Die Kavalkade zog durch das Herz des Darda Erynians, und kam wegen der dicht zusammenstehenden Bäume nur langsam voran.
    »Ist dir eigentlich aufgefallen, Tip«, meinte Beau, als sie am Rand einer Lichtung entlangritten, »dass keine Schatten mehr an unserer Flanke entlanghuschen?«
    »Schatten?«
    »Ja. Als wir auf dem Weg nach Birkenhöh durch diesen Wald geritten sind, vermeinte ich oft aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrzunehmen, aber jedes Mal, wenn ich genauer hinsah, waren es nur einfache Schatten.«
    »Hm. Vielleicht war es ja auch genau das, Schatten, nichts weiter.«
    Beau schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es waren die Verborgenen, die unseren Weg begleitet haben.«
    »Und jetzt tun sie das nicht mehr?«
    »Nein. Sie sind nach Süden gezogen, um sich der Horde entgegenzustellen.«
    Bei diesen Worten traten Tipperton Tränen in die Augen. Sie ritten eine Weile schweigend weiter, doch als sie wieder unter freiem Himmel waren, spann Beau seine Gedanken weiter. »Oder die Verborgenen glauben, sie müssten uns nun nicht mehr beobachten, weil wir eine ganze Elfenarmee bei uns haben.«
    »Willst du damit sagen, Beau, dass uns die Verborgenen vorher beschützt haben?«
    »Nach dem, was Phais, Loric und Ruar gesagt haben, sind sie vielleicht ein wenig freundlicher, als ich angenommen habe.« Beau hob abwehrend die Hand. »Das soll nicht heißen, dass ich mich plötzlich nicht mehr vor Ihnen in Acht nehmen würde, oh nein. Ich halte sie nach wie vor für sehr gefährlich. Aber mit Phais und Loric an unserer Seite, die ja beide keine Bedenken haben, durch den Schwarzen Wald zu reiten … Meine Güte, da fällt mir etwas ein!«
    »Was denn?«
    »Mein Traum. Der, in dem Phais mit einem Schatten geredet hat, während ein roter Fuchs zuhörte. Vielleicht war das ja gar kein Traum.«
    Tipperton dachte lange über diese Worte nach, aber bevor er zu einem Schluss kommen konnte, erreichte sie die Nachricht, dass Ruar die restlichen Kundschafter nach vorne beorderte. Sie sollten von ihm ihre Aufträge erhalten. Jeder Gedanke an die Verborgenen war vergessen, als Tipperton sein Pony anspornte und zum Coron galoppierte.
    Er wurde einer Kundschafterin namens Vail an die Seite gestellt. Sie ritten zusammen an der linken Flanke. Der Wurrling folgte der Dylvana, weil sie wusste, wie man die Behausungen der Verborgenen umgehen konnte.
    »Wir wollen sie nicht stören«, meinte Vail, und Ihre blauen Augen funkelten bei diesen Worten.
    Mit einem Meter fünfzig war Vail die kleinste Dara, die Tipperton jemals gesehen hatte, dennoch überragte sie ihn um vier Handbreit. Ihre Kleidung bestand aus verschiedenen Schattierungen von Grün, einschließlich des Lederbandes, das ihr schwarzes Haar zurückhielt. An den Füßen trug sie Stiefel aus weichem Leder, das ebenfalls dunkelgrün gefärbt war. Wie Tipperton war auch sie mit einem Bogen bewaffnet, allerdings trug sie zusätzlich noch ein Langmesser an ihrem Gürtel.
    Außerhalb der Sichtweite der Kampfschar durchstreiften Tipperton auf seinem braunen Pony und Vail auf einer schwarzweißen Stute den Wald. Ab und zu blieb Vail stehen und untersuchte ein paar Spuren, manchmal stieg sie sogar ab. Bei diesen Gelegenheiten glitt Tipperton ebenfalls vom Pferd und musterte mit ihr zusammen die Fährte.
    »Habt Ihr ein wenig gejagt?«, erkundigte sich Vail, als sie eine eher auffällige Spur untersuchten, die in dem weichen Waldboden gut zu erkennen war.
    »Meistens Kaninchen und Murmeltiere, obwohl wir gelegentlich auch einen Fasan erwischt haben.«
    Vail nickte und deutete auf die Fährte. »Das ist eine Bärenspur, vermutlich ein Schwarzbär, ein voll ausgewachsenes Weibchen. Wäre es jünger, wäre die Spur nicht so deutlich ausgeprägt. Sie ist noch

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