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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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zuletzt versucht. Was würde sie wohl wollen, was du nun tust?«
    Wieder hielt Beau ihm die Münze hin.
    Tipperton sah zu Boden und blickte dann in Beaus Augen.
    »Was würde sie von dir erwarten, was meinst du?«, fragte Beau.
    Tipperton schluchzte einmal auf und nahm dann die Münze entgegen. Er sah sie lange an, holte dann tief Luft und drehte sich zu Ruar herum. »Ich werde das Versprechen halten, das ich dem toten Reiter des Königs gegeben habe, Coron Ruar. Aber hört mich an. Auf dieser Reise nach Minenburg-Nord werde ich als Kundschafter gehen. Und wenn es zum Kampf kommt, werde ich unter den Kriegern sein und so viel Rache an dem Gezücht nehmen, wie ich kann.«
    Ruar hob eine Braue. »Ich habe gehört, dass Waerlinga die besten Kundschafter sind.«
    Tipperton kniete sich hin und hielt Coron Ruar die Münze entgegen. »Dann akzeptiert meine Dienste, Coron der Dylvana.«
    Der Coron nahm ihm die Münze ab und streifte das Band über Tippertons Kopf. »Erhebt Euch, Herr Tipperton, denn ich akzeptiere Eure Bedingungen und zähle auf Euch als Kundschafter und Krieger in meiner Schar.«
     
    Bald nach diesem Gespräch begann Tipperton Pfeile zu schnitzen, die genau zu seinem Bogen passten. Er drängte Beau, zu den Elfen zu gehen und sie zu bitten, Bleikugeln für seine Schleuder zu gießen. Aber Beau hatte Ruar bereits darum ersucht, seine Fähigkeiten als Heiler bei dem Feldzug nach Minenburg in die Dienste seiner Kriegsschar stellen zu dürfen. Deshalb verbrachte der Wurrling seine Tage damit, Kräuter, Wurzeln und Blätter zu sammeln, alles, was er an Heilpflanzen finden konnte, um sie zu pflücken, zu trocknen und damit seine Vorräte aufzufüllen.
    Wann immer Beau losging, wurde er von Alor Melor begleitet, einem schlanken, etwa eins fünfundfünfzig großen Dylvana, mit kupferfarbenem Haar und bernsteinfarbenen Augen. »Ich bin nicht sonderlich erpicht darauf«, hatte Beau Ruar gestanden, »allein in den Wäldern umherzustreifen, in denen es vor Verborgenen nur so wimmelt. Auch wenn Ihr behauptet, dass man ihnen trauen kann, genügt es, wenn einer von ihnen noch nicht weiß, dass Beau Darby ein Freund ist. Und dann könnte eben dieser Beau Darby einfach so verschwinden, als habe ihn der Erdboden verschluckt.«
    Ruar hatte gelacht, ihm aber dennoch Melor zur Seite gestellt, damit er ihn bei seinen Ausflügen in den Wald begleitete.
    Melor war zwar ebenfalls ein Heiler, aber er trug einen Speer und konnte auch recht geschickt damit umgehen, was er Beau bewiesen hatte, als der wissen wollte, wie eine solche Waffe eingesetzt wurde.
    »Ein Speer ist eine vielseitige Waffe«, erklärte Melor und ließ ihn in der Hand herumwirbeln. »Ihr könnt damit zustechen, etwa so … Hai! … oder aber seine Spitze als Schneide benutzen, so … Uwah!, wenn auch nicht wie ein Schwert. Außerdem hat er einen recht langen Schaft, damit Ihr ihn wie einen Langstock schwingen könnt, an e da!, oder ihn als Lanze auf einem Pferd einsetzen, cha! Als Letztes könnt Ihr ihn auch gegen einen Feind schleudern …« Melor ließ die Waffe sausen, die mit einem lauten Klatschen in einem Heuballen einschlug. »Aber ich würde Euch raten, keine Waffe zu werfen, es sei denn, Ihr habt keine andere Wahl.«
    »Puh!«, rief Beau. »Und ich dachte die ganze Zeit, man könnte einen Speer nur schleudern!«
    »Nein, mein Freund.« Melor zog die Waffe aus dem Heuballen und strich ein paar Halme von der Spitze. »Das ist lediglich die letzte Möglichkeit, die man hat.«
    Zusammen streiften Melor und Beau durch den Wald und wagten sich auch in die Sümpfe vor. Schon bald hatte Beau seine medizinischen Vorräte reichlich aufgestockt, denn Melor verstand sich ausgezeichnet auf Kräuterkunde und war ein hervorragender Führer.
    Tipperton dagegen verbrachte seine Zeit, wenn er nicht gerade Pfeile schnitzte und befiederte, meist auf dem Schießstand, wo er seine Schießkünste so verfeinerte, dass selbst die Elfen ihn ob seiner Treffsicherheit bewunderten.
    Abends nahm er an den Versammlungen der Kundschafter teil. Dort brüteten sie über Landkarten und lauschten genauen Beschreibungen des Geländes zwischen der Elfensiedlung und Minenburg.
    Im Lauf der Zeit richtete Tipperton seine Trauer immer mehr nach innen, und nur seine Augen zeigten einen gequälten Ausdruck. Aber es brannte auch eine glühende Wut in ihren Tiefen. Am Tag, wenn er sich auf die Schlacht vorbereitete, gelang es ihm oft, seinen Kummer von sich zu schieben. Doch des Nachts, allein in

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