Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
Vom Netzwerk:
frisch, von heute, das sieht man an den Rändern. Und seht Ihr den Abstand der einzelnen Abdrücke? Sie ist vorsichtig gegangen. Vielleicht war ein wilder Eber in der Nähe. Und seht Ihr dieses umgedrehte Blatt …?«
    So begann Tippertons Unterweisung im Fährtenlesen, und Vail nutzte in den folgenden Tagen jede Möglichkeit, ihm ihr Wissen zu vermitteln. Sie zeigte ihm sogar die Spuren, welche die Kundschafter hinterlassen hatten, die vor ihnen auf der linken Flanke der Kriegsschar entlanggezogen waren.
     
    Früh am Morgen des siebten Tages, nachdem die Schar Birkenhöh verlassen hatte, erreichten sie die Lichtung südlich der Überlandstraße. Die Schneise wurde hauptsächlich von Handelskarawanen zur Übernachtung genutzt, die den Darda Erynian durchquerten. Aber die Händler blieben nicht lange dort, denn in der Nähe befand sich Schwarzholz, ein Ort mit einem düsteren Ruf.
    Doch als die Elfenschar dort eintraf, waren bereits mehr als hundert Wagen auf der Wiese aufgestellt. Daneben standen die Kutscher. Hünenhafte Männer und große, kräftige Frauen. Baeron. Die meisten Männer maßen deutlich über zwei Meter zehn, und die Frauen waren kaum eine Handbreit kleiner.
    »Himmel, sieh dir diese Monster an!«, stieß Beau hervor.
    »Monster?«, fragte Melor mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Beau streckte die Hand aus. »Habt Ihr jemals ein so großes Pferd gesehen?«
    In einem Geviert aus Stricken standen die gewaltigen Zugpferde der Baeron, welche die schweren Karren zogen. Sie maßen bis zum Rist fast einen Meter siebzig, und über ihren Hufen hatten sie weißes, lockiges Haar.
    Melor lachte. »Ah, Beau, einen Augenblick dachte ich, Ihr würdet die Baeron meinen.«
    Beau grinste. »Na ja, die sind auch ganz schön groß.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Lasst uns nachsehen, was sich in den Wagen befindet.« Der Wurrling lenkte sein Pony zwischen die Wagen und sah daher nicht, wie Tipperton und Vail von der anderen Seite auf die Lichtung ritten und abstiegen.
    Nachdem er die Wachen der Dylvana eingeteilt und den Aufbau des Lagers überwacht hatte, ging Ruar zur Anführerin der Baeron. Sie war eine rothaarige Frau namens Bwen, die den Coron um Haupteslänge überragte. Gemeinsam beriefen sie einen kleinen Kriegsrat der Baeron und Dylvana ein.
    Tipperton beobachtete die Gruppe aus gebührendem Abstand. Nach einer lebhaften, kurzen Diskussion sprach Ruar mit Eilor, dem Anführer der Dylvana-Kundschafter. Eilor verließ den Kreis, und sah sich kurz um. Im Nu hatte er vier Späher zusammengestellt: Tipperton, Vail, Elon und Lyra.
    »Viele Baeron kämpfen derzeit am Grimmwall gegen den Feind, aber einige der Clans werden zu uns stoßen, um die Belagerung von Minenburg-Nord zu brechen. Doch sie werden erst in drei Tagen hier eintreffen. Das genügt, um mit Ersatzpferden die Überlandstraße nach Osten und Westen abzureiten und nach Feinden zu suchen. Vail, Tipperton, Ihr reitet nach Westen zur Überlandfurt. Da Tipperton so leicht ist, dürften Euch vier Pferde genügen. Elon und Lyra, Ihr reitet nach Osten zur Rimmen-Kluft am Rimmen-Ring. Das ist weiter entfernt, aber wir werden diesen Weg nehmen, sobald die restlichen Baeron eintreffen. Also werden wir Euch unterwegs begegnen. Dennoch nehmt ihr jeder drei Pferde mit, falls ihr rasch hierher zurückkehren müsst. Und seid vorsichtig, Ihr alle, wenn Ihr Euch Euren Zielen nähert. Denn sie liegen alle außerhalb der Grenzen des Dardas, und werden nicht von den Verborgenen beschützt. Gibt es noch etwas, was Ihr fragen wollt?«
    Vail sah Tipperton an, der den Kopf schüttelte, und sowohl Elon als auch Lyra zuckten nur mit den Schultern. Also gingen sie zu der Herde mit Ersatzpferden, um sich neue frische Reittiere auszusuchen.
    »Habe ich noch genug Zeit, um mit Beau zu sprechen?«, erkundigte sich Tipperton bei Vail.
    »Etwa einen Kerzenstrich, ja.«
    Tipperton sah sich um. »Ich glaube, ich habe ihn an einem der Karren dort drüben gesehen.«
    »Dann geht, ich erwarte Euch auf der Straße.«
    Tipperton drehte sich auf dem Absatz herum und ging zu den abgestellten Wagen. Es waren jedoch mehr als hundert, und obwohl Tipperton schnell durch die Reihen lief, konnte er Beau nicht finden. Er wollte schon aufgeben, als jemand »Heda, Tip!«, rief.
    Beau stand neben Melor auf der Pritsche eines Krankenkarrens.
    »Ist das nicht großartig, Tip?« Beau deutete auf das Innere des Wagens. »Sie haben Kräuter und Medizin, die ich noch nie gesehen habe.«
    Tipperton ging

Weitere Kostenlose Bücher