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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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einzufangen.«
     
    Eine Weile später kam Beau aus der Zwergenfeste heraus und kehrte auf das Schlachtfeld zurück, wo er half, die Verwundeten zu versorgen. Melor stand auf den Hängen, wo er entschied, wer als Nächstes behandelt wurde. Einige konnten warten, andere mussten sofort versorgt werden, und wieder andere lebten zwar noch, aber dennoch kam für sie jede Hilfe zu spät.
    Es brach Beau fast das Herz, diese Letzteren auf dem Kampfplatz liegen zu lassen.
    Nachdem die Verwundeten notdürftig versorgt worden waren, wurden sie in die Feste geschafft. Die Männer wurden in eigene Quartiere gebracht, die Frauen in die Gemächer der Châkia und dort ihrer Obhut übergeben. Denn Phais war nicht die einzige Elfin, die verwundet worden war. Die verletzten Frauen der Baeron wurden ebenfalls von den Châkia versorgt, obwohl einige von ihnen protestierten. Aber die Zwerge ließen sich nicht erweichen, denn es war ihr Châkkaholt, und hier lebten die Frauen getrennt von den Männern.
    Häuptling Gara und Coron Ruar akzeptierten diese Unterbringung ohne Murren. »Wenn man in Rhondor ist«, meinte Gara weise, »muss man leben wie ein Rhondorianer.«
    Beau arbeitete zusammen mit den anderen Heilern fieberhaft bis in die Nacht hinein. Als er dann schließlich vollkommen erschöpft in sein Bett fiel, waren alle gerettet, die man hatte retten können. Die anderen waren tot.
     
    Insgesamt waren fast drei Viertel der Verbündeten verletzt worden, manche davon jedoch nur leicht. Von denjenigen, welche schwerere Wunden davongetragen hatten, war fast die Hälfte in der Schlacht gefallen, und in den folgenden Tagen würden noch mehr von ihnen sterben.
    Ruar zählte die Toten. Dreihundertzwo Daelsmannen, einhundertzweiundzwanzig Baeron, zweihundertsechsundvierzig Zwerge, einhundertvierundachtzig Dylvana.
    Von der Horde waren fast dreitausend gefallen, zweitausend während der Schlacht, eintausend danach.
    In den nächsten Tagen wurden die Toten bestattet. Die Châkka wurden auf gewaltigen Scheiterhaufen verbrannt, mit den zerbrochenen Waffen des Feindes am Fuß der Feuer. Trauernde klagten, während die Krieger Vergeltung schworen. Die Baeron bestatteten ihre Toten in einem bewaldeten Tal unter geflochtenen Lauben und in absolutem Schweigen. Die Daelsmannen wurden in die Erde gelegt, während man ihre Taten laut der Welt verkündete. Die Dylvana wurden ebenfalls verbrannt, während ihre Gefährten ihre Seelen singend auf ihrer Reise begleiteten.
    Tipperton und Bekki sahen zu, wie die Daelsmannen Löcher für die Gräber aushoben. »Es ist nicht richtig«, erklärte der Zwerg. Seine Kapuze hatte er zum Zeichen der Trauer über den Kopf gezogen.
    »Was ist nicht richtig?« Tipperton sah in das gerötete Gesicht des Zwergs und fragte sich, ob er wütend war, oder ob seine Gesichtsfarbe noch Spuren seiner Verbrennungen zeigte, obwohl er mit Aloe behandelt worden war.
    »Sauberer Stein oder reinigendes Feuer ist der einzige Weg, die Toten wahrhaft zu ehren. Ansonsten dauert es zu lange, bis ihre Seele frei wird, um erneut geboren zu werden. In der Erde werden Wurzeln die Seele festhalten. Kein Wunder, dass Châkka und Daelsmannen sich nicht verstehen.«
    Tipperton schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Er schwieg auch, als er bemerkte, wie die Daelsmannen auf die Errichtung des gewaltigen Scheiterhaufens für die Zwerge und die Feuer der Elfen blickten. Ebenso auf die Baeron, die ihre Toten in den Wald brachten.
    Die Baeron betrachteten die Bestattungsriten ihrer Verbündeten ebenfalls nur mit Kopfschütteln.
    Nur die Dylvana schienen die unterschiedlichen Sitten zu respektieren, während sie sich darauf vorbereiteten, alle Seelen in den Himmel zu singen.
    Die dreitausendeinhundertzwanzig Toten der Brut sollten auf Ruars Drängen hin – und gegen den Widerstand der Zwerge – ebenfalls verbrannt werden. Schließlich gab Borl nach, denn auch wenn er eine Feuerbestattung für eine Ehrung der Grg hielt, die sie nicht verdient hatten, sah er keine andere Möglichkeit, sich rasch der vielen Toten im Tal zu entledigen, und er wollte nicht, dass sie vor der Zwergenfeste verfaulten.
    Tipperton betrachtete seufzend das Schlachtfeld. »So viele Tote, Bekki. So viele. Es ist irgendwie ungerecht.«
    Bekki knurrte zustimmend. »Der Krieg ist eine hässliche Sache, Tipperton. Gerechtigkeit hat hier nichts zu suchen. Es gibt, wenn überhaupt, nur eine Regel, und die lautet, zu gewinnen.«
    »Und wenn man ohne ein solches Gemetzel gewinnen

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