Magietochter
für ihn war, und es zu einem
langsamen Trab antrieb. Jula bekam große Augen und jauchzte voller Freude. Nach
einigen Runden wurde das Pferd schneller und wechselte in einen gemütlichen
Galopp. Als Eldoras das Seepferd schnaubend vor uns zum Stehen brachte, glühten
Julas Wangen in einem zarten rosa und seine Augen leuchteten vor Begeisterung.
Stolz winkte er Elaris und Teral zu, die eng umschlungen auf uns
zukamen und ihm lächelnd zurückwinkten. Sie wirkten sehr glücklich.
»Elvin, hast du das gesehen? Ich bin so schnell wie der Wind
galoppiert! Es war wie fliegen!« Er sprang auf mich zu und schlang die Arme um
mich. Ich erwiderte seine Umarmung.
»Natürlich habe ich dich gesehen! Du wirst mal ein richtig guter
Reiter, Jula!« Stolz und glücklich über meine Worte sah er mich an. Dann ließ er
von mir ab und rannte auf Elaris und Teral zu. Teral fing ihn auf und wirbelte
mit ihm herum, anschließend übergab er das lachende Bündel an Elaris weiter,
die ihm liebevoll einen Kuss auf die Stirn gab. Ich freute mich für die drei.
Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Mein Blick huschte
über die einzelnen Zimmerfenster, blieb für einen Sekundenbruchteil an Kogans
Zimmer hängen, doch dort war niemand. Ich musste mich geirrt haben. Elaris rief
uns zum Essen und wir begleiteten sie in die Küche des Gasthauses. Kogan kam
nicht und ließ sich auch den Rest des Tages nicht blicken.
Dalan übte ein paar Kampfübungen mit mir und obwohl ich das letzte Mal
in den Wäldern des südlichen Reiches trainiert hatte, schlug ich mich nicht
schlecht. Als er mir das Schwert aus der Hand schlug, reagierte ich
blitzschnell und intuitiv. Ich beschwor meine Wassermacht. Wasser schoss aus
dem Brunnen im Hof und ich schleuderte einen Strahl direkt auf Dalan. Zunächst
war ich genauso verblüfft wie alle anderen, doch dann brachen wir in
schallendes Gelächter aus. In diesem Moment hatte ich wieder das Gefühl,
beobachtet zu werden, konnte aber, als ich mich umsah, niemanden sehen.
Auch am Abend ließ Kogan sich nicht blicken, doch die anderen schien
das nicht weiter zu verwundern. Wir saßen in der Gaststube und aßen unser
Abendmahl. Sie war zu dieser Zeit gut besucht und ich sah, dass Jula allem
Anschein nach, bereits eine Freundin gefunden hatte. Sie tobten zwischen den
Tischen hindurch und kümmerten sich nicht weiter um die anderen Gäste. Wir
blieben auch nach dem Mahl noch eine Weile in der Gaststube sitzen, lauschten
den Geschichten und Liedern. Es war ein frohes Treiben und ich hätte ewig hier
sitzen bleiben können. Für ein paar Stunden, vergaß ich meine Sorgen und lebte
nur im Hier und Jetzt. Es war ein schönes Gefühl, das leider viel zu schnell
endete.
Als ich mich schlafen legte versuchte ich nicht zu lauschen, doch es
gelang mir natürlich nicht. In Kogans Zimmer war alles still und es
erleichterte mich insgeheim keine Frauenstimme zu hören.
Die nächsten beiden Tage verliefen ähnlich. Ich war noch einmal mit
Bari und Liv auf dem Markt, immerhin, so meinten sie, bräuchten sie für das
Fest auch ein schönes Gewand, sonst würde ich ihnen die Show stehlen. Ich
schüttelte nur lächelnd den Kopf und verdrehte die Augen.
Bari ersteigerte ein dunkel grünes Gewand. Es war genauso kurz wie mein
blaues und bildete einen wunderschönen Kontrast zu ihren Kirschroten Haaren.
Allerdings bedeckte es die Schultern komplett, worum ich sie im Stillen
beneidete.
Livs Gewand hatte die Farbe von zartem violett und passte wie
angegossen. Ich bekam jedoch große Augen, als ich sah, dass es keine Träger
hatte und gerade so ihre Brüste verdeckte. Als sie meinen Blick sah, lächelte
sie verschmitzt.
»Elvin, eine Frau muss doch zeigen was sie hat!« Ich war sprachlos.
Jula nahm weiterhin fleißig Reitunterricht und überredete mich sogar
selber einmal aufzusteigen. Nervös nahm ich die Zügel auf und ritt ein paar
Runden im Schritt. Es war ungewohnt alleine auf einem Pferd zu sitzen und es zu
kontrollieren, nachdem ich so lange Zeit nur Mitreiter gewesen war. Doch es
machte Spaß!
Dalan weigerte sich nach meinem Wasserangriff, noch einmal mit mir zu
kämpfen, doch Bari war ein ebenso überlegener Gegner für mich. Unter normalen
Umständen hätte sie mich sofort besiegt, doch ich nutze meine Kräfte gezielt
und es fiel ihr nicht leicht meinen Angriffen auszuweichen. Das Wasser half mir
Barrieren zu erschaffen oder meinen Gegner einfach nur nass zu machen. Da ich auch
meine Erdenmacht nutzen
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