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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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konnte, wusste ich, dass Kogan in der Nähe war,
vermutlich in seinem Zimmer. Mit ihr konnte ich den großen Baum im Hof dazu
bewegen, Bari über seine Wurzeln stolpern zu lassen oder sie mit seinen Ästen
festzuhalten. Ich war erstaunt, wie gut es mir mittlerweile gelang, meine
Mächte zu kontrollieren und einzusetzen. Lediglich die Feuermacht benutzte ich
nicht, da ich nicht riskieren wollte, das Gasthaus in Brand zu setzen.
    Kogan hatte sich, jedenfalls in meiner Gegenwart, immer noch nicht
blicken lassen. Einmal musste ich mich beherrschen nicht einfach in sein Zimmer
zu stürmen, um ihn zur Rede zu stellen. Ich ertappte mich sogar dabei, wie ich
mich in der Gaststube nach ihm umsah. Vergeblich. Die Anwesenheit meiner
Freunde war zwar schön, doch irgendwie fehlte ohne Kogan irgendetwas und sei es
nur die schlechte Stimmung, die so oft von ihm ausging. Wieso gelang es mir
nicht diesen Mann aus meinen Gedanken zu verbannen?
    Am Abend des
dritten Tages war ich aufgeregt. Noch nie war es mir gestattet worden, richtig
an einem Fest teilzunehmen. Liv und Bari machten sich wie wilde Tiere über mich
her und waren ebenso aufgeregt. Während ihre gekonnten Hände durch meine Haare
und über mein Gesicht flogen, nahm ich mir fest vor, mir diesen Abend nicht von
Kogan verderben zu lassen. Egal, ob er auf dem Fest auftauchen sollte oder
nicht!

Kapitel 19
     
    Mit finsterer Miene stand er mit Dalan und Eldoras im Ballsaal des
Palastes von Aleria. Zum widerholten Male fragte er sich, was ihn dazu
getrieben hatte doch hierher zu kommen. Wie Dalan und Eldoras hatte er seine
schmutzige Reisekleidung gegen ein sauberes, schwarzes Lederhemd und eine
saubere, schwarze Lederhose getauscht, seine Stiefel geputzt und sich rasiert.
Es hatte ihn einige Mühe abverlangt. In seinem Zustand sollte er sich nicht auf
irgendwelchen Festen aufhalten, sondern sich in einem gemütlichen Bett
ausruhen. Und das alles nur Ihretwegen!
    Ein leichter Schlag auf sein Schulterblatt ließ Sterne vor seinen Augen
tanzen, als der Schmerz ihn durchzuckte. Er gab sich alle Mühe sich nichts
anmerken zu lassen und konnte gerade noch ein Keuchen zurückhalten. Dalan
runzelte verwundert die Stirn und zog seine Hand zurück.
    »Alles in Ordnung mit dir, Kogan«, fragte er besorgt. Lässig zuckte er
mit den Schultern und verdrängte den stechenden Schmerz, der abermals durch
seinen Körper ging.
    »Alles bestens, ich langweile mich nur!« Dalan schien nicht überzeugt.
    »Unsere Frauen müssten jeden Augenblick hier auftauchen, dann wird dir
deine Langeweile schon vergehen!« Eldoras sah ihn vielsagend an und Dalan
grinste übertrieben. Idioten! Er wusste worauf sie anspielten und fragte sich
wie so oft die letzten Tage, wie jeder seiner Freunde auf die Idee kam er
könnte sich für eine Menschenfrau interessieren. War es so offensichtlich,
verdammt?
    Nicht ohne Grund hatte er sich, seit sie in Aleria waren, von ihr
ferngehalten, angefangen mit den zwei Einzelzimmern. Nicht auszudenken was
sonst alles hätte passieren können…
    Während er seinen Blick über die tanzende Menge schweifen ließ, kehrten
seine Gedanken an den Abend zurück, als er Kalons zweiten Auftrag ausgeführt
hatte. Der verwirrte Ausdruck auf ihrem Gesicht, als er so abweisend und kalt
zu ihr gewesen war, ihre Verletzlichkeit, als sie die Heilerin für eine Hure gehalten
hatte. Er hatte diesen Irrtum nicht aufgeklärt, so war es einfacher sie auf
Abstand zu halten. Und trotzdem war es nicht besser geworden! Es waren nur drei
Tage und trotzdem hatte ihn eine innere Unruhe gepackt, sodass er es nicht
verhindern konnte, sie wenigstens zu beobachten. Wie hatte es nur so weit
kommen können?
    Während sein Blick über die Meeresspezialitäten am großen Buffet
wanderte und Kogan gerade den Entschluss gefasst hatte sich zu bedienen wurde
er von Eldoras zurückgehalten.
    »Da sind sie!« Kogan folgte Dalans und Eldoras‘ staunenden Blicken zu
der breiten Treppe am Eingang des Saales. Liv und Bari stiegen gerade
selbstsicher und elegant die Treppe hinunter. In ihren Kleidern sahen sie
umwerfend aus, jede auf ihre eigene Art. Hinter ihnen kam eine weitere Person
zum Vorschein und Kogan musste zweimal hinschauen, bevor er es glauben konnte.
Ihr Anblick verschlug ihm förmlich den Atem. Dalan stieß einen anerkennenden
Pfiff aus und auch Eldoras sah beeindruckt aus, ehe sein Blick zurück zu Bari
wanderte.
    Zum ersten Mal seit ihrer Reise sah er die volle Pracht ihrer Haare.
Sie waren offen und

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