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Magische Insel

Titel: Magische Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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herumredete.
    Schließlich trat ich vor und ergriff Krystals Hände.
    Und – wie Tamra gehofft hatte – zog sie die Hände zurück, trat ans Geländer und blickte auf die Stadt. »Du glaubst wohl, du hättest alle Antworten. Aber du hast mich noch nicht gefragt.«
    Mir drehte sich der Magen um. Warum machte ich immer den gleichen Fehler und nahm an, ich wüsste, was für die Frauen am besten war, die mir am Herzen lagen? »Nein. Ich entschuldige mich, Höchste Sub-Kommandantin, dass ich so kühn war, zu denken, dass die Gefühle eines Schreiners, der sich gelegentlich mit Ordnung befasst, für dich von irgendwelchem Interesse sein könnten.« Ich schluckte, schlug die Augen nieder und überlegte, wie schnell ich Kyphrien verlassen könnte – allerdings brauchte ich die Belohnung, die mir der Autarch geben würde.
    Krystal schüttelte langsam und traurig den Kopf. »Du machst es immer noch.«
    »Was?«
    »Du sagst keinem Menschen etwas. Vielleicht suchst du nach Antworten, aber du bittest nie um Hilfe. Es gibt da einen Unterschied.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Was sollte ich sagen? Ich blickte auf ihr kurzes schwarzes Haar. Obgleich ich genug wusste, um sie jung zu erhalten, so wie mein Vater meine Mutter jung erhalten hatte, würde es grau werden. Dann betrachtete ich die breiten Schultern, die die halbe Last für Kyphros trugen, und schüttelte den Kopf.
    Krystal blickte mich leicht amüsiert an. »Augenblick mal. Ich habe dieses verdammte Schwert fünf Tage und Nächte getragen.« Sie löste den Gürtel und legte ihn samt Schwert auf einen Tisch.
    »Verdammtes Schwert?« fragte ich. »Nicht länger. Jetzt ist es geordnet.«
    »Hör auf, dir anzumaßen, alles zu wissen.«
    »Was?«
    »Nun, ob ich das bin oder das. Ich bin. Ich bin immer gewesen.« Sie trat näher.
    »Was bist du gewesen?«
    Wieder eine dumme Frage, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Diesmal wiesen ihre Hände die meinen nicht zurück. Unsere Finger schlangen sich ineinander. Wir vermochten nichts mehr zu sagen. Selbst die kalten Windböen machten uns nichts aus. Aber wir blieben auch nicht lang auf dem Balkon. Die Tür hatte Tamra bereits zuvor verriegelt.
    Selbstverständlich klopfte jemand – aber das war später. Viel später.

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