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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bin hier. Ich habe dir nicht weh getan, und ich werde es niemals tun.«
    »Aber es … es hat so weh getan … so oft … du hast es so oft gemacht.«
    Die Weißen Magier – was haben sie ihr für Gedanken eingegeben? Wie haben sie es geschafft, die Folterungen mit ihm zu verknüpfen?
    »Sie braucht trotzdem etwas zu essen«, flüstert Dorrin.
    »Ich hole einen Teller.«
    »Ich bin da«, sagt er hilflos, während er sich am Bett auf einen Hocker setzt. »Ich bin doch da.«
    Liedral richtet sich langsam auf und setzt sich mit baumelnden Beinen auf die Bettkante. »Was ist passiert?«
    Dorrin runzelt die Stirn. »Ich habe das Hammelfleisch geschnitten, du bist hereingekommen und hast mich angesehen. Dann hast du geschrien und etwas gestammelt, dass ich dir weh getan hätte.«
    Sie wischt sich das Gesicht mit dem Ärmel ab. »Das ist doch Unsinn! Ich weiß, dass du mir nicht weh tun würdest, aber ich habe solche Angst. Ich hasse es, nicht die Kontrolle über mein Leben zu haben, ich hasse es!«
    Merga weicht vor Liedrals Ausbruch unwillkürlich zurück.
    »Und ich werde nicht hier drinnen essen. Ich bin kein kleines Kind.« Liedral unterbricht sich. »Hast du den Hammel inzwischen geschnitten?«
    »Merga kann das machen.«
    »Genau. Ich stelle dann Euren Teller auf den Tisch, Herrin.«
    »Ich bin Liedral.«
    Aber Merga ist schon wieder in die Küche gegangen.
    Dorrin reicht Liedral die Hand. Sie nimmt sie schaudernd, lässt aber sofort wieder los, als sie auf den Füßen steht. Ohne ein weiteres Wort gehen sie in die Küche.

 
CVI
     
    » W arum arbeitest du nicht?« Liedral steht in der Küchentür.
    »Ich bin gekommen, um nach dir zu sehen. Ich mache mir Sorgen.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Was ist mit deinen Arbeiten für Brede und Kadara und mit deiner Dampfmaschine? Du hast doch immer von deiner Dampfmaschine erzählt.«
    »Das … das, was da zwischen uns steht – deine Ängste, ich könnte dich verletzen oder ich hätte es bereits getan –, macht es mir sehr schwer. Ich hasse diese verdammten Weißen Magier.«
    »Ich auch. Aber du sagst ja, dass du nichts tun kannst, um mich zu heilen.«
    »Ich habe alles Mögliche versucht.« Dorrin ballt die Hände zu Fäusten. »Rylla fällt auch nichts mehr ein. Wir wissen inzwischen, was sie getan haben. Sie haben die Folterungen irgendwie mit Bildern von mir in Verbindung gebracht. Aber ich weiß nicht warum.«
    »Bei der Dunkelheit! Wenn wir nur herumstehen, werden wir gewiss keine Lösung für unsere Probleme finden.« Sie geht zum Tisch und betrachtet das Stück Käse, dann das Messer. Ohne groß darüber nachzudenken, nimmt sie das Messer und hält es fest in der Hand.
    Dorrin dreht sich stirnrunzelnd zu ihr um. Was kann er tun, um die Entfremdung zwischen ihnen zu überwinden? Er reibt sich verzweifelt die Stirn.
    Mit glasigen Augen wechselt Liedral den Griff und hebt das Messer. Sie geht ihm einen Schritt entgegen und hält die Klinge hoch, als wolle sie ihn angreifen.
    Dorrin reißt die Augen auf und weicht zurück.
    »Liedral.«
    Sie hebt das Messer höher, holt aus.
    »Liedral.«
    Er weicht weiter zurück. Sie macht einen Schritt, jetzt legt sie beide Hände um den Messergriff, und die Spitze zielt auf sein Herz. Dorrin, der den glasigen Blick ihrer Augen bemerkt hat, weicht immer weiter zurück und versucht sachte, ganz sachte, ihr ein gewisses Maß an Ordnung und Beruhigung einzuflößen.
    Sie macht einen weiteren Schritt vor.
    Dorrin konzentriert sich und weicht weiter aus, aber Liedral vollführt mit leerem Blick einen Ausfallschritt, und das Messer zuckt wie ein Blitz gegen seine Brust.
    Er weicht seitlich aus und fasst ihre Handgelenke, aber sie windet sich. Muskeln, die hart gespannt sind wie Eisendrähte, winden ihm die Handgelenke aus den Fingern, und wieder sticht das Messer nach ihm.
    Dorrin zieht sich stolpernd zurück und prallt mit der Hüfte gegen den Tisch, während er versucht, sich vor dem Messer in Sicherheit zu bringen. Wieder packt er Liedrals Handgelenke, aber das Messer nähert sich ihm weiter. Liedrals Arme sind wie Eisenstangen, die sich ihm drohend nähern.
    »Oh …« Merga steht in der Tür, die Augen und den Mund weit aufgerissen.
    Eine der Bänke fällt um, und Dorrin taumelt zurück. Er muss Liedrals Handgelenk loslassen.
    Das Messer sticht zu, Dorrin weicht rasch aus und zieht Liedral an sich, statt sich gegen sie zu wehren.
    Eine brennende Linie zuckt über seine Brust und seine Schulter, aber er schafft es, ihre Handgelenke

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