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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Abendessen Gesellschaft leisten, Meister Dorrin?«
    »Ich glaube nicht, aber ich will sie vorsichtshalber fragen.« Er betritt den kurzen Flur und schiebt sich an dessen Ende vorsichtig durch die Tür.
    Liedral liegt auf dem Bauch und liest das Buch über das Heilen, das Dorrin sich von Rylla geliehen hat.
    »Das ist interessant.«
    Er berührt sie an der Schulter, und sie zuckt zusammen. »Entschuldige.«
    »Es ist nicht, dass … ich weiß auch nicht. Irgendetwas stimmt nicht.«
    »Du hast immer wieder gesagt, ich hätte dir weh getan, aber das habe ich nicht. Ich konnte dich nicht finden, und sobald ich wusste, wo du bist, bin ich gekommen.«
    »Ich weiß.« Sie setzt sich auf. »Es ist ein schönes Bett, und du warst gut und freundlich zu mir. Die anderen auch. Reisa ist heute trotz des Regens gekommen, und sie war wirklich reizend.« Sie legt das Gesicht in Falten, und aus dem rechten Auge läuft eine Träne.
    Dorrin will sie berühren und halten, aber er spürt, dass es falsch wäre. Er ist frustriert, weil er keine bleibende Verletzung spüren kann, kein lauerndes Chaos, keine Zwänge, die ihr auferlegt worden wären. Dennoch ist eindeutig etwas nicht in Ordnung. Wie kann es möglich sein, dass Peitschenhiebe alles zwischen ihnen verändern? Dennoch ist es geschehen.
    »Hast du Hunger?« fragt er leise.
    »Ja. Ich bin am Verhungern, und ich bin es müde, nur herumzuliegen. Ich kann ja eins deiner Hemden anziehen.«
    »Bist du denn auch stark genug …«
    »Natürlich bin ich stark genug, um mit den anderen in der Küche zu essen. Lass mich nur etwas über dieses Unterhemd ziehen.«
    »Bist du sicher?«
    »Dorrin!«
    Er zuckt mit den Achseln und lächelt verlegen.
    »Raus mit dir. Lass einer Frau ein bisschen Abgeschiedenheit.« Sie deutet zum Flur, und er geht gehorsam hinaus und schließt die Tür hinter sich.
    Er schaut in den kleinen Raum neben dem Schlafzimmer, der leer ist bis auf den Tisch, an dem er schreibt, einen Hocker und die Matratze, die ihm als Bettstatt dient. Er wünscht sich, Liedral würde es besser gehen. Es wäre angenehm, wieder in einem bequemeren Bett schlafen zu können. Im Augenblick haben es sogar Vaos und Merga komfortabler als er.
    Er atmet tief durch und kehrt in die Küche zurück.
    »Meister Dorrin«, bittet Merga ihn, »könntet Ihr den Hammel schneiden, während ich mich um die Brötchen kümmere?«
    Es widerstrebt Dorrin, das Fleisch zu schneiden, aber da er der Vorstand des Haushalts ist, bleibt ihm diese Aufgabe überlassen. Er nimmt das Messer und beginnt ungeschickt zu schneiden. Vaos sitzt schon am Tisch, beugt sich vor und starrt begierig das Fleisch an. »Hör auf zu sabbern, Vaos. Dadurch wirst du auch nicht schneller bedient.«
    »Ich habe Hunger, und wir bekommen ja nur selten Fleisch.«
    »Für dieses hier kannst du dich bei Liedral bedanken. Als sie wieder da war, hat Reisa sich so gefreut, dass sie gekommen ist und uns eine Hammelkeule gebracht hat.«
    »Wofür soll er sich bei mir bedanken?« fragt Liedral, die gerade in der Tür aufgetaucht ist.
    Das Fleischmesser noch in der Hand, dreht Dorrin sich zu ihr um. »Für die …«
    »Neiiiin!« Liedral wird kreidebleich und bricht zusammen.
    Dorrin lässt das Messer fallen, stürzt zu Liedral und berührt ihre Handgelenke. Mergas Brötchen verteilen sich auf dem Boden.
    Frisa, die neben Vaos sitzt, stößt einen erschrockenen, schrillen Schrei aus.
    Dorrin spürt Liedrals Herzschlag. Nirgends ist auch nur eine Spur von neu aufgetauchtem Chaos oder einer Infektion zu sehen.
    »Was ist geschehen?« fragt Merga, die zwischen den beiden hin und her schaut.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie hat uns angesehen und geschrien.«
    Vaos und Frisa beobachten sie sprachlos.
    »Du kannst die nette Frau heilen«, bestimmt Frisa schließlich.
    Dorrin hebt die bewusstlose Liedral vorsichtig auf und versucht, möglichst nicht die Narben und Wunden auf dem Rücken zu berühren. Er trägt sie wieder ins Bett und legt sie sachte auf den Bauch.
    »Lasst sie doch nicht einfach wie einen Sack Mehl hier liegen.« Merga macht sich an der bewusstlosen Frau zu schaffen, dreht ihr behutsam den Kopf zurecht und vergewissert sich, dass Dorrins Hemd nicht im Rücken spannt.
    »Oh … das Messer …« Liedral schaudert. »Warum hast du mir weh getan?«
    Dorrin und Merga wechseln einen Blick.
    »Verdammt, sie ist völlig außer sich … Ihr könntet doch niemandem weh tun, ganz besonders ihr nicht.«
    »Sie glaubt es aber«, flüstert Dorrin. »Ich

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