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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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der Bandit noch einmal angreifen kann. Dorrin wartet den ungeschickten Angriff mit der alten Waffe ab, pariert den Hieb und stößt dem Banditen das Ende des Stabes in den Bauch. Noch während der Mann stürzt, setzt Dorrin automatisch mit einem zweiten Stoß nach.
    Weißer Schmerz zuckt durch seinen Kopf, und er muss sich an den Wagen lehnen. Er kann sich kaum auf den Beinen halten.
    Als die Schmerzen nicht mehr ganz so schlimm in seinem Schädel hämmern, überprüft er den Wagen. Liedral stöhnt im Schlaf, und Meriwhen wiehert, als er die Hand auf ihren Hals legt. Er schleppt die Toten in den schmelzenden Schnee neben der Straße und überprüft den Inhalt ihrer Taschen. Er findet ein Silberstück, vier Kupferstücke und einen goldenen Ring. Er verwahrt alles in seiner eigenen Börse. Die schartigen Schwerter lässt er neben den Toten liegen. Er schenkt sich die Mühe, die Männer zu begraben. Der Winter war auch für die Raubtiere hart.
    Dorrin macht sich keine Illusionen über seine Fähigkeiten als Kämpfer. Keiner der beiden war ein echter Wegelagerer, und sein Umgang mit dem Stab war bestenfalls ungeschickt. Er nimmt einen sauberen Lappen, den er in Jarnishs Haus bekommen hat, um sich die Stirn abzuwischen und die blutende Schnittwunde abzutupfen. Dann gibt er etwas gemahlenes Astra darauf, das in der Wunde brennt.
    Er steigt wieder auf den Kutschbock und lässt die Zügel knallen. Ist dies die Art von Verzweiflung, mit der Brede und Kadara ständig zu tun haben? Was kann ein einfacher Schmied dagegen schon ausrichten? Er schaudert, berührt Liedrals fiebernde Stirn und versucht, ihr etwas Ordnung und Trost einzuflößen.
    Der Wagen überwindet die Hügelkuppe, und dahinter kann Dorrin in der Ferne Diev ausmachen. Der Meilenstein, der unterhalb des Hügels in einer Kurve steht, bestätigt seine Wahrnehmung.
    »Durst …«
    Mit einem Auge die Straße beobachtend, hantiert Dorrin mit der Wasserflasche. Ein paar Tropfen landen auf Liedrals Wangen, der größte Teil erreicht jedoch ihren Mund.
    »Dorrin …«
    »Ich bin hier.«
    Dorrin war einen Augenblick abgelenkt, und die Radnabe hat den Meilenstein gestreift. Die Räder finden auf dem Matsch, einer Hinterlassenschaft der Schneemassen im Winter, kaum einen Halt.
    »Ich bin hier«, sagt er noch einmal. Er schaut zu den Westhörnern, die sich hinter Diev erheben. Graue Wolken verheißen neuen, kalten Regen, der seinem ohnehin schon pochenden Kopf nicht gut tun wird. Er hofft, sie werden sein Haus erreichen, bevor der Regen kommt. »Ich bin hier.«

 
CV
     
    D orrin betrachtet die Platte auf dem Amboss. Mit Kaltschmiedearbeiten kennt er sich nicht gut aus, aber Rüstungen und Schilde müssen kalt mit dem Hammer bearbeitet werden. Andererseits ist es nicht möglich, Schwarzes Eisen mit dem Hammer zu verformen.
    Er legt die große Platte beiseite und nimmt sich ein kleineres Stück Eisen, Abfall von einer Kette, und schiebt es mit der Greifzange ins Schmiedefeuer. Während er zusieht, wie sich das Metall verfärbt, bringt Vaos mit der eisernen Schubkarre eine neue Ladung Holzkohle herein. Die Räder verteilen Dreckspritzer auf dem weichen Lehmboden.
    »Vaos, hinter dir … wisch den Dreck auf.«
    »Aber Ser, der Boden besteht doch aus Lehm, und wenn ich wieder hinausgehe, kommt gleich neuer Dreck dazu. Es gießt in Strömen.«
    »Der Dreck stört mich. Es mag vielleicht unsinnig klingen, aber es ist nötig, dass es sauber ist.«
    »Ja, Ser.« Vaos holt widerwillig den Besen.
    »Und säubere bitte auch das Rad.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin legt das Stück Eisen auf den Amboss und schlägt darauf, um es auszudünnen, bis es die richtige Dicke für eine Rüstung hat. Dabei flößt er ihm nach und nach Ordnung ein, bis es sich in Schwarzes Eisen verwandelt. Als er fertig ist, legt er das ausgewalzte und geordnete Eisen zum Auskühlen auf die Kante des Schmiedeofens und sucht sich das nächste Stück Abfall.
    Auch das zweite Stück wird gewalzt, bis es die Dicke einer Rüstung hat, und anschließend in Schwarzes Eisen verwandelt, das neben das erste gelegt wird.
    Als nächstes nimmt er sich ein Stück Holzkohle und notiert auf dem glatten Brett, das er in der Schmiede für die Berechnungen benutzt, ein paar Zahlen. Wenn der Schild ungefähr ein Zwanzigstel einer Handspanne dick ist … er überprüft die Zahlen noch einmal. Der Metallüberzug eines Schildes, der nur anderthalb Ellen groß ist, wird schon mehr als einen Stein wiegen.
    »Bei der Dunkelheit!« Durch die

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