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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dorrin starrt die Dielen an. »Was willst du aus dem Lager haben?«
    »Ich kann es mir schon selbst holen, ich bin nicht aus Glas.«
    Dorrin deutet grinsend auf die stabile Tür in der gegenüberliegenden Wand. »Ich dachte, es sollte leicht zu erreichen sein.« Er nimmt eine Lampe aus der Halterung und zündet sie mit dem Zündstein an, bevor er ins Lager geht. »Es hat auch eine Außentür.«
    »Du brauchst mehr Lampen.«
    »Ich brauche noch eine Menge Dinge.« Er öffnet ihr die Tür. »Deine Waren sind hier in den Regalen. Bei einigen … bei manchen wusste ich nicht einmal, was es überhaupt war.«
    »Deshalb könnte ich damit nach wie vor Geld verdienen.« Liedral geht mit ihren Pantoffeln fast lautlos über den kalten Boden aus gestampftem Lehm.
    Dorrin folgt ihr mit der Lampe, während sie in den Regalen herumsucht.
    »So, das hätten wir. Hier, ein Käseschneider.«
    Dorrin hebt die Augenbrauen. »Wie schneidet er den Käse? Er hat keine Schneide.«
    »Du wirst schon sehen. Ich dachte, er könnte für Leute wie dich nützlich sein.« Liedral schlurft zur Tür und kehrt in die warme Küche zurück.
    »Und was ist mit dir?« Dorrin folgt ihr zur Anrichte, löscht die Lampe und stellt sie in den Wandhalter zurück.
    »Es wäre nicht schlecht, wenn ich ebenfalls eine tiefe Abneigung gegen Messer hätte.«
    »Du wolltest es ja gar nicht tun.« Dorrin berührt sie leicht an der Schulter.
    »Nein. Aber ich habe es getan. Es ist nicht so, dass ich es aus eigenem Antrieb getan hätte, aber ich habe es getan.« Sie sieht zum Fenster. Draußen fällt ein leichter Regen. »Könntest du das Messer weglegen?«
    Dorrin nimmt das Messer und verstaut es im Besteckkasten.
    Liedral stellt den Käseschneider richtig ein und setzt ihn an, ohne weiter auf Dorrin zu achten. »Siehst du … der Draht schneidet wie eine Klinge, vielleicht sogar sauberer.« Liedral schneidet drei dünne Scheiben ab und lässt sie auf den angeschlagenen Tisch fallen.
    »Draht … daran hätte ich nicht gedacht.« Dorrin sperrt den Mund auf. »Draht. Dünner Draht aus Schwarzem Eisen oder Schwarzem Stahl … magische Messer, und ich möchte wetten, dass man sie nicht einmal sehen kann. Ich muss ein Rad zum Drahtziehen bauen und ein paar passende Schneideeisen herstellen … aber es sollte funktionieren.« Er drückt ihre Schulter, aber sie schaudert und weicht ihm aus.
    »Entschuldige, ich … ich kann es nicht ändern.« Liedral zieht sich ein Stück von ihm zurück.
    Dorrin sieht sie an. »Wir reden später.« Er dreht sich um und geht zur Küchentür hinaus und durch den Nieselregen zur Schmiede.
    »Was machen wir heute morgen?« fragt Vaos, der schon den Blasebalg betätigt, um das Feuer wieder in Gang zu bringen.
    »Draht ziehen.«
    »Das habe ich noch nicht gemacht.«
    »Wir werden eine ganze Menge brauchen, glaube ich.« Er weiß noch nicht genau, wie er die magischen Drahtmesser bauen soll, aber er weiß, dass sie funktionieren werden – und die Weißen Magier verdienen das Zerstörungswerk, das sie anrichten werden.
    »Geh nur frühstücken.« Mit einem Nicken entlässt er Vaos.
    »Ja, Ser.«
    Magische Messer – die Weißen Magier haben dies und Schlimmeres verdient. Er streift mit den Fingern über die Eisenstäbe.

 
CVIII
     
    D orrin zügelt das Pferd vor der Kaserne. Er wischt sich die Mischung aus Schweiß und Regentropfen aus den Augen und fragt sich, ob der Regen Spidlar einfach fortspülen wird, ehe die Weißen Magier dazu kommen, es zu unterwerfen.
    Wo kann er Brede und Kadara finden? Er steigt ab und bindet Meriwhen vor dem lang gestreckten, einstöckigen Gebäude an dem einzigen Geländer an, das er findet. Draußen vor der Tür lungert ein einzelner Soldat herum. Als Dorrin sich ihm nähert, richtet er sich auf.
    »Ich suche einen Offizier namens Brede«, erklärt Dorrin.
    »Und wer seid Ihr?« fragt der Soldat zurück. Er legt eine Hand auf den Schwertgriff und beäugt den Stab, die Satteltaschen und den flachen, in Leder gehüllten Gegenstand, den Dorrin mitgebracht hat.
    »Dorrin. Ich bin Schmied.«
    Der Soldat steht auf. »Wartet hier, Meister Dorrin. Ich bin gleich zurück.«
    Dorrin muss in dem kalten Regen nicht lange warten, bis der Soldat zurückkehrt, die Tür aufhält und Dorrin hereinwinkt. Dorrin nimmt seine Siebensachen und schiebt sich seitlich an dem Soldaten vorbei in die Kaserne.
    »Dorrin, schön dich zu sehen. Kadara ist mit ihrem Trupp auf Streife. Sie wird traurig sein, dass sie dich verpasst hat.« Brede

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