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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Klammern und Riemen und Befestigungen käme dann noch einmal ein halber Stein dazu. Und wenn er das Metall noch weiter ausdünnt? Wird es dann noch den Blitzen eines Weißen Magiers Widerstand leisten können? Er wünscht, er wüsste mehr darüber. Nicht einmal Brede wird bereit sein, einen Schild zu tragen, der anderthalb Stein wiegt. Wenn er aber den Umfang verkleinert und das Material dünner walzt …
    Dorrin seufzt und rechnet es noch einige Male durch.
    Während das Metall auskühlt, arbeitet er an einem handgetriebenen Ventilator mit einem Fächerblatt aus Metall, eine Sonderanfertigung für Jasolt. Während er arbeitet, wünscht er sich, er würde, abgesehen von den kleinen Schilden, die vor dem Feuer der Magier schützen, etwas finden, das Brede helfen könnte.
    Er hämmert die gekrümmten Blätter des Ventilators zurecht und setzt sie in die Nabe ein, die mit zwei Zahnrädern verbunden wird. Diese Arbeit nimmt den größten Teil des Nachmittags in Anspruch, aber dann hat er das Schlimmste hinter sich, denn die Zahnräder sind bereits geschmiedet und mit seiner improvisierten Schneidemaschine zugeschnitten.
    Vaos muss noch zweimal neue Holzkohle holen und den Boden fegen, ehe Dorrin ihm durch ein Nicken zu verstehen gibt, dass er mit dem Ventilator zufrieden ist.
    Dann holt er sich das Stück Schwarzes Eisen, das er vorher ausgewalzt hat, und legt es auf den Amboss. Er nimmt den Sechspfünder und schlägt zu. Der Aufprall lähmt ihm beinahe den Arm, aber im Metall ist nur ein winziger Kratzer zu sehen. Nein, Schwarzes Eisen kann man nicht kalt schmieden.
    Er legt die Platte, die für die Rüstung vorgesehen war, zur Seite und nimmt das Stück, aus dem er einen Schild bauen wollte. Er setzt den Kaltmeißel an und hebt den Hammer.
    Wieder fährt ihm die Erschütterung durch den ganzen Arm, während das Eisen unverändert scheint.
    Also muss er die Schilde heiß schmieden, aber das spielt wohl wirklich keine Rolle, denn er glaubt nicht, dass irgendein angreifender Soldat dem Schild mehr zusetzen könnte, als er es mit dem Meißel und dem schweren Hammer vermochte. Er schiebt die ungefähr eine Elle durchmessende Metallplatte ins Schmiedefeuer und winkt Vaos zu sich.
    »Nimm den leichten Hammer.«
    »Darf ich wirklich schmieden?«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, wenn wir mit der Arbeit hier fertig werden wollen. Setze immer nur einen Schlag genau auf den Punkt, den ich dir zeige, und achte darauf, dass du senkrecht von oben triffst.«
    »Ich weiß! Ich habe Euch und Yarrl zugeschaut.«
    Während er zusieht, wie der Junge den Schmiedehammer hebt, fragt Dorrin sich, wie Hegl ihn überhaupt ertragen konnte. Beim dritten Schlag kommt Vaos aus dem Gleichgewicht, und Dorrin springt rasch zur Seite, damit das heiße Stück Eisen nicht seine Beine trifft.
    »Vaos!«
    »Entschuldigung, Ser.«
    »Bitte mich nicht um Entschuldigung. Mach es einfach nur ordentlich. Wir haben Zeit, falls es etwas länger dauert. Arme und Beine können wir aber nicht ersetzen.«
    »Ja, Ser.«
    Die Hammerschläge kommen jetzt langsamer, sind aber besser gezielt.
    Als das Eisen, immer noch ganz normales Eisen, ungefähr die Dicke hat, die Dorrin sich vorgestellt hat, unterbricht Dorrin seinen Zuschläger. »Das reicht für heute Abend. Ich muss morgen den Rahmen machen, und dann muss ich es mit der großen Blechschere zuschneiden und die Ränder umbiegen, damit der Rahmen aufgesetzt werden kann.«
    »Aber ich habe gerade den Bogen richtig heraus.«
    »Du hättest mir beinahe die Platte gegen die Beine geschlagen. Los jetzt, feg noch einmal aus, während ich das Schmiedefeuer lösche.«
    Vaos legt den Schmiedehammer weg. Seine Arme zittern. »Ja, Ser. Aber ich hätte noch mehr geschafft.«
    Dorrin lächelt. »Dazu sollst du noch genug Gelegenheit bekommen, keine Sorge.« Er kümmert sich um das Schmiedefeuer, und als er fertig ist und sein Werkzeug verstaut hat, blickt er zu Vaos, der noch mit Fegen beschäftigt ist. »Und vergiss nicht, dein Werkzeug aufzuräumen.« Er nimmt den Lederschurz ab und hängt ihn neben dem Werkzeugbrett an einen Haken.
    »Ja, Ser.«
    Die Stiefel lässt er drinnen neben der Tür auf einer Matte stehen, dann wäscht Dorrin sich in der Küche und versucht, Merga auszuweichen, die sich mit Hammelfleisch und Kartoffeln abmüht. Anschließend will er in seine Kammer und nach Liedral sehen.
    »Wird Eure Gemahlin …«, fragt Merga.
    »Sie ist nicht meine Gemahlin. Jedenfalls noch nicht.«
    »Wir sie uns beim

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