Magische Maschinen
ist glatt rasiert. Seine Lederrüstung und das blaue Hemd sind sauber, die Stiefel poliert. Aber die Ringe unter den Augen sind noch zu sehen, und sein Gesicht ist schmal, beinahe hager.
Ein paar Soldaten sitzen am Ofen, in dem nur noch sterbende Glut zu sehen ist, und beobachten sie.
»Der Anlass ist leider nicht erfreulich.«
»Bevor wir dazu kommen …« Brede räuspert sich. »Wir stehen vor einem kleinen Rätsel. Dorrin, hast du nicht gerade erst Liedral aus Kleth zu dir geholt? Sie war krank, wie Kadara mir sagte.«
»Sie wurde gefoltert und geschlagen«, erklärt Dorrin scharf.
»Wenigstens lebt sie noch. Mit deiner Hilfe sollte es ihr bald besser gehen.« Brede hustet. »Ist dir auf dem Rückweg etwas Seltsames zugestoßen?«
»War es so offensichtlich?«
Brede kichert, es klingt beinahe grob. »Zwei tote Räuber, voll bekleidet. Einer mit gebrochenem Hals, dem anderen wurde mit einem einzigen Stoß die Brust eingedrückt. Die Schwerter lagen neben den Toten, und im Schlamm waren Wagenspuren.«
»Ja, ich hatte unterwegs etwas Ärger. Liedral hatte Fieber, und ich war nicht sicher, ob sie die Reise überstehen würde.«
»Warum bist du dann überhaupt mit ihr gefahren?«
Dorrin seufzt. Alles ist so kompliziert. »Weil Jarnish mit den Weißen in Verbindung steht und sie bei ihm war.«
Brede starrt ihn an. »Und du hast nichts weiter getan? Obwohl wir um unser Leben kämpfen?«
»So würde ich es nicht ausdrücken«, faucht Dorrin. »Als ich Jarnish das letzte Mal gesehen habe, stand er im Unterhemd im Hof und hat mit eiskaltem Wasser versucht, sich das Chaos abzuwaschen.«
»Deinetwegen?«
»Ich habe einfach nur dafür gesorgt, dass er nie wieder mit dem Chaos in Berührung kommen will.«
Zwei Soldaten, die Stück für Stück näher gerückt sind, wenden sich abrupt ab und kehren zum Ofen zurück. Brede schüttelt den Kopf.
Dorrin rutschen die Satteltaschen und der schwere, in Leder gehüllte Gegenstand aus der Hand. Er fasst nach, damit ihm nichts herunterfällt.
»Soll ich dir helfen?«
»Nimm das große Ding da. Es ist sowieso für dich.«
Brede langt nach der Lederhülle, dann fasst er energischer zu, als ihm bewusst wird, wie schwer es ist.
»Was ist das? Es ist schwer.«
»Es ist so leicht, wie ich es machen konnte. Das Gewicht ist wirklich ein Problem.«
Brede zieht eine Ecke der Lederhülle hoch, bis er das schwarze Metall sieht, dann deutet er zum hinteren Ende des lang gestreckten Gebäudes. Dorrin geht in die entsprechende Richtung und betritt den kleinen Raum, der mit einem langen Tisch und einem halben Dutzend Stühlen ohne Armlehnen eingerichtet ist. Brede schließt hinter ihnen die Tür und legt den Schild auf den Tisch.
Dorrin nimmt sich einen Stuhl, dreht ihn schräg vor den Tisch und setzt sich.
Brede hebt den Schild. Dann setzt er ihn wieder ab und stellt die Riemen nach, bevor er ihn ausprobiert. »Er ist nicht schlecht, aber er ist wahrscheinlich nicht groß genug.«
»Ich kann die Schilde größer machen, aber dann werden sie schwerer. Es muss eine bestimmte Menge von Schwarzem Eisen darin sein, damit sie Weißes Feuer abhalten können. Vermutlich gibt es noch einen Trick, den ich nicht kenne, aber ich dachte, ich mache einen, damit du ihn ausprobieren kannst.«
»Ich werde es mir überlegen.« Brede nickt. »Du siehst aus, als hättest du noch etwas.«
Dorrin deutet auf die Satteltaschen. »Ich glaube, ich habe etwas wie ein magisches Messer.«
Brede hebt die Augenbrauen. »Ich dachte, du könntest keine Waffen mit Schneiden herstellen.«
»Das kann ich auch nicht. Es fällt mir schon schwer, das Fleisch auf meinem Teller zu schneiden.« Dorrin öffnet die Satteltasche und nimmt heraus, was er mitgebracht hat.
»Was ist das?« fragt Brede unsicher.
»Das ist eigentlich nur ein Modell«, erklärt Dorrin, während er den Draht zwischen zwei schwarzen Stäben spannt. »Du kannst die Stäbe aus Schwarzem Eisen in Bäumen oder unter Felsblöcken einklemmen. Ich könnte sie auch formen wie Griffe.«
Als er sieht, wie verwirrt Brede ist, nimmt Dorrin den getrockneten Käse aus der Tasche, legt ihn auf den Tisch, richtet den Draht aus und zieht die Stäbe auseinander.
Der Draht schneidet blitzschnell den Käse durch, und die beiden Hälften rollen über den Tisch.
Dorrin gibt Brede eine Hälfte. »Schneide den mal mit deinem Messer.«
»Nein, schon gut.« Der Zugführer betastet den harten Käse. »Aber wie kann uns das helfen?«
»Du hast mir gesagt, die neuen
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