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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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für die Tiere bis zum Nachmittag fertig stellen? Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Pergun kratzt sich am Kopf. »Ich kann dafür sorgen, dass man sie benutzen kann, aber schön wird es nicht.«
    »Tu, was du kannst, und dann führ die Pferde auf das Schiff. Wahrscheinlich musst du ihnen Scheuklappen anlegen. Teile einen Stand für Meriwhen ab. Die Weißen haben schon den Rand des Tals erreicht.« Dorrin reibt sich die Stirn. »Tyrels Leute werden den größten Teil der Sachen bis auf ein paar Schmiedewerkzeuge einladen.«
    »Und du willst dich als Magier betätigen?«
    »Sagen wir, ich habe noch eine Rechnung zu begleichen, und ich weiß jetzt, wie ich das anfangen kann.«
    »Es gefällt mir überhaupt nicht, wenn du so dreinschaust wie jetzt, Dorrin.« Pergun schaudert.
    Dorrin runzelt die Stirn. Wie sieht er denn aus, wenn er darüber nachdenkt, es dem Weißen Magier – war sein Name nicht Jeslek? – heimzuzahlen, dass er Liedral gefoltert hat?
    Er geht den Laufsteg hinunter zum Schuppen des Schiffbauers. In einer Ecke stehen die Wanne und die Fässer. Er misst die Zutaten ab. Eigentlich würde er lieber Wasser dazugeben und eine Paste machen, die er feiner mahlen kann, aber wahrscheinlich hat er nicht mehr genug Zeit, die Mischung zu trocknen. So kann er nur dafür sorgen, dass das Pulver gut gemischt ist, bevor er es in die Hülse gibt. Er füllt alle drei Hülsen, die er geschmiedet hat, und ignoriert die Gestalt, die schweigend im Schatten wartet.
    »Willst du den Helden spielen wie Reisa?« fragt Yarrl, als Dorrin fertig ist.
    »Nein. Ich habe etwas zu erledigen, und ich werde es hoffentlich ganz still und leise tun können.«
    »Das ist schon besser. Nicht viel besser, aber immerhin. Kann ich irgendwie helfen?«
    »Ich könnte Hilfe gebrauchen, aber ich denke, es wird besser sein, wenn ich es allein mache. Ich kann keine zweite Person abschirmen.« Er schiebt die kleinen Raketen in die Satteltaschen und steckt den kleinen Werfer in die andere. »Wie bist du mit der Kupplung zurechtgekommen?«
    »Ich glaube, sie funktioniert. Die Röhren und den Kondensator auszutauschen war leicht.«
    Dorrin schüttelt den Kopf. Es wäre wirklich alles viel einfacher gewesen, wenn er sich schon früher an Yarrl gewendet hätte.
    »Du wirst es schon noch lernen«, sagt Yarrl. »Schau es dir an.«
    Dorrin geht durch den Hof des Schiffbauers und über die Planke wieder an Bord. Liedral und Petra sind gerade damit beschäftigt, Säcke mit Kräutern und anderen Waren zu laden. Als er die Maschine schließlich in Augenschein nimmt, muss er zugeben, dass die Arbeit besser erledigt worden ist, als er es selbst hätte tun können.
    »Ich hätte dich gleich am Anfang fragen sollen«, sagt Dorrin wehmütig.
    »Ich hätte mir dies niemals ausdenken können«, räumt Yarrl ein. »Wenn man es sieht, dann ist klar, dass es funktionieren wird, aber …« Er zuckt mit den Achseln.
    Dorrin sieht zur Sonne hinauf. Es ist bereits später Vormittag. »Bei der Dunkelheit, ich muss los.«
    »Viel Glück.«
    Der Schmied, Kriegsbaumeister und Heiler wartet, bis der Laufsteg frei ist, ehe er in den Schuppen geht und Meriwhen holt.
    Ist sein Plan klug? Wohl kaum. Hat er Erfolgsaussichten? Nur geringe. Hat er eine Wahl? Nicht nach alledem, was Brede, Kadara und Liedral ihm berichtet haben.
    Er führt Meriwhen nach draußen und bindet die Stute dicht an der Barrikade an einen Pfahl. Dann wartet er, bis Liedral zum Wagen kommt, und tritt ihr in den Weg.
    Sie sieht die gesattelte Stute und den Stab und lässt den Kopf hängen. »Was kannst du jetzt noch ausrichten? Hast du noch nicht genug gegeben? Willst du den Rest deines Lebens blind sein wie Creslin?«
    Er nimmt sie in die Arme. »Ich werde nicht blind sein, wenn es funktioniert. Jedenfalls nicht sehr lange.«
    »Nein, du wirst tot sein.« Liedral weicht vor ihm zurück und macht sich nicht einmal die Mühe, sich die Tränen von den Wangen zu wischen.
    »Ich bin so vielen Leuten etwas schuldig.« Er deutet zur Schwarzer Diamant. »Zu viele Leute haben für das Schiff ihr Leben gelassen.«
    »Wer sonst soll …«
    Er legt ihr die Finger auf die Lippen. »Yarrl kann nachbauen, was ich gemacht habe, wenn es nötig ist. Aber ich habe eine Rechnung zu begleichen.«
    »Ihr Männer. Du begleichst deine Rechnung und lässt mich allein.«
    Jetzt lässt Dorrin die Schultern hängen. »Ich muss es einfach tun.«
    »Ich weiß.« Sie haucht ihm einen Kuss auf die Wange. »Aber es muss mir ja nicht

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