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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hat nicht nur den neuen Kondensator gebaut, sondern auch den ganzen Entwurf beträchtlich verbessert, und seine Bemühungen am Schleifstein, dazu die Hilfe von Rek und Vaos, haben dazu geführt, dass die Teile der Kupplung, die nicht aus Schwarzem Eisen bestehen, viel exakter gearbeitet sind als beim ersten Versuch.
    »Ich habe mal darüber nachgedacht, Dorrin …« Yarrl stellt den Hammer auf den Amboss.
    Der jüngere Schmied grinst. »Was hätte ich sonst noch einfacher lösen können?«
    »Nicht einfacher … und wir können es nicht sofort tun. Aber wenn du noch einmal ein Schiff baust, kann ich dir einen Vorschlag von Froos darlegen, nämlich wie man die Antriebswelle aufhängt. Man nimmt zwei Ringe, einer etwas kleiner als der andere, legt die Kanten um und steckt Metallkugeln zwischen die beiden Ringe. Die Kugeln werden dann mit Fett geschmiert. Wenn du das aus Schwarzem Eisen machst und den inneren Ring fest mit der Welle verbindest …«
    Dorrin nickt. »Aber wie schaffen wir es, dass die Kugeln rund sind? Sie müssen sehr genau gearbeitet werden.«
    »Du musst sie nur groß genug machen.«
    Dorrin überlegt. »Warum müssen es Kugeln sein? Wie wäre es mit etwas, das geformt ist wie ein Fass oder eine Walze? Wir könnten die Rollen aus Stabeisen machen, sie an den Enden spitz zulaufen lassen und sie auf einem Schleifstein oder einer Drehbank glätten.«
    »Das könnte sogar noch besser funktionieren.« Yarrl wischt sich die Stirn ab. »Ich habe die Stellen der Kupplung fertig, die du mir angezeichnet hast, aber ich habe die Zähne in einem anderen Winkel angesetzt, weil es mir so vorkam, als könnten sie sich verkanten.« Er tritt ans Schmiedefeuer und deutet mit dem Hammer auf die Teile.
    Dorrin lächelt verlegen und hat regelrecht Lust, sich selbst einen Tritt zu versetzen. Hätte er früher auf Yarrls Hilfe zurückgegriffen, dann hätte er sich eine ganze Menge Probleme sparen können.
    Die Einzelteile der Kupplung glänzen auf den Ziegeln vor dem Schmiedefeuer.
    »Hast du sie poliert?«
    »Ein bisschen.« Yarrl gähnt, und Dorrin bemerkt die dunklen Ringe unter seinen Augen.
    »Du bist müde.«
    »Ich habe später noch Zeit, mich auszuruhen. Die Jungs und ich müssen jetzt das Werkzeug und die Teile hier auf den Wagen laden. Der Morgen wird schneller kommen, als uns lieb ist.«
    Der Morgen und die Weißen.
    Dorrin denkt über die schwarze Rauchsäule nach und überlegt, wie die Feuerkugeln beschaffen sind. Inwiefern unterscheidet sich eine Feuerkugel von normalem Feuerwerk? Könnte er etwas bauen, das aus einer dünnen Eisenröhre eine Art Feuerwerk verschießt?
    Er nimmt einen Hammer und zieht abwesend mit einer kleinen Greifzange ein unregelmäßig geformtes Stück Metall hervor. Eine Röhre mit einem Handgriff, ein Zylinder mit kleinem Querschnitt. Wenn er das hintere Ende lang und schmal macht und die Mündung etwas weiter? Er zuckt mit den Achseln.
    »Pass auf, Vaos«, warnt Yarrl den Gehilfen. »Jetzt hat er wieder diesen seltsamen Gesichtsausdruck.«
    Dorrin schiebt das Stück Eisen in den Ofen. Es kann eine lange Nacht werden, aber er hat später noch Zeit, sich auszuruhen, falls es denn ein Später gibt.

 
CLIV
     
    I n der Dunkelheit vor der Dämmerung dreht Dorrin sich im Sattel um und blickt zur Hütte, zum Stall und zur Barrikade aus Büschen – und dann zu den verkohlten Balken, wo früher Ryllas Hütte gestanden hat. Sogar der Kräutergarten ist inzwischen aufgelöst, alle Kräuter sind abgeschnitten, eingesackt und auf Liedrals Karren gestapelt worden. Er späht nach Südosten und sieht die Rauchsäulen. Die Weißen haben am Rand des Tals ihr Lager aufgeschlagen.
    Liedrals Wagen hat die Führung übernommen, Reisa und Dorrin reiten direkt vor ihr. Vaos sitzt neben Liedral, die Hand auf den Griff eines Schwerts gelegt, von dem Dorrin hofft, dass der Junge es nie wird benutzen müssen. Kadara sitzt aufrecht hinten auf der Ladefläche, die sie sich mit den Kräutern und dem teilen muss, was von Dorrins und Liedrals Handelsgütern noch übrig ist.
    Dann folgt der größere Wagen des Schmieds. Petra hält die Zügel, Merga sitzt neben ihr. Auch sie sind mit Schwertern bewaffnet. Yarrl und Pergun reiten direkt hinter dem Wagen, auf dem neben den Werkzeugen noch drei kleine Fässer und ein Schleifstein liegen, und natürlich sitzen auch Rylla, Frisa und Rek darauf. Die Heilerin spricht leise mit dem Mädchen und Yarrls Lehrling.
    Dorrin berührt kurz den Stab, und seltsamerweise legt sich

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