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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die Unterhaltung gerade erst begonnen hat.
    »Ihr werdet morgen früh den Freibrief des Rates für das Eisen bekommen, und darin wird nicht nur stehen, dass Ihr Eisen kaufen dürft, sondern auch ein Hinweis, dass Euer … Euer Vorhaben in unserem Interesse ist.« Elinas Lächeln ist beinahe echt.
    Dorrin gähnt. »Es tut mir leid, aber …«
    »Wir verstehen.« Elina steht auf, und die beiden anderen Schwarzen folgen ihrem Beispiel.
    Dorrin fängt einen Blick seines Vaters auf. Der große Magier will unter vier Augen mit ihm sprechen.
    Dorrin wartet, bis Liedral seine Hand gedrückt und ihn leicht auf die Wange geküsst hat, bevor sie aufs Zimmer geht. Elina und Videlt haben sich schon verabschiedet.
    »Ich würde wirklich gern glauben, dass du dich verändert hast, mein Sohn«, sagt Oran sanft.
    »Ich habe mich allerdings nicht in die Richtung verändert, die du dir gewünscht hättest«, erwidert Dorrin müde. »Und ich glaube, deine Vorstellungen sind es, die den Grund in sich bergen, dass ihr im Kampf gegen die Weißen Magier letzten Endes unterlegen seid.«
    »Creslin hat Jenred getötet, und du hast Jeslek getötet.«
    Dorrin schüttelt den Kopf. »Du verstehst es immer noch nicht. Jeslek war ein Brennpunkt des Chaos. Deshalb konnte er Berge wachsen lassen. Ich habe den Brennpunkt zerstört, aber die Kräfte bleiben. Es wird einen neuen Jeslek geben … mit großer Macht. Und noch einen und wieder einen, solange Recluce die Ordnung verkörpert.«
    »Du denkst zu mechanisch. Die höheren Überlegungen zur Ordnung sagen …«
    »Das ist doch Mist«, schnaubt der Ingenieur. »Creslin hat seine Seele hergegeben, um Recluce zu gründen – oder wenigstens für den größten Teil seines Lebens das Augenlicht. Die Ordnung, die ihr jetzt habt, hat Jeslek hervorgebracht – ich war das nicht. Und du machst dir Sorgen wegen einiger in der Ordnung begründeter Maschinen an einem Ende der Insel. Die Weißen jedenfalls können Maschinen, die auf der Ordnung beruhen, überhaupt nicht ausstehen.«
    »Verstehst du es nicht? Genau deshalb können wir es uns nicht erlauben, noch mehr konzentrierte Ordnung zuzulassen.«
    »Soll ich mit meinem Schiff und meinen Ideen nach Brysta oder Hamor gehen? Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    »Wir haben uns auf eine Probezeit geeinigt.«
    »Ja. Aber ich will eine echte Probezeit, nicht nur ein paar Jahre Ruhe, damit Recluce wieder auf die Beine kommen und mich ein weiteres Mal hinauswerfen kann.«
    »Wir werden unser Wort halten.«
    Dorrin schüttelt nicht den Kopf, so sehr er es auch möchte. »Ich weiß. Ich werde auch mein Wort halten.«
    »Gute Nacht, mein Sohn.« Dorrin hebt die Hand, bevor er geht. Die Geste sieht beinahe aus wie ein Segen.
    Dorrin wartet, bis sein Vater den Raum verlassen hat, bevor er die Steintreppe hinaufläuft. Er lächelt, als er das Schlafzimmer betritt. Liedral schläft auf einer Seite des Bettes mit dem Gesicht zur Tür, die Lampe brennt noch. Er zieht sich leise aus, bläst die Lampe aus und schlüpft unter die kühle Decke. Er drückt leicht und kurz ihre nackte Schulter.
    »… Nacht …«, murmelt sie. »… Liebster …«
    »Gute Nacht«, flüstert er.

 
CLX
     
    » W ie konntet ihr Versager so etwas zulassen?« Sterols Stimme ist gefährlich leise.
    Die drei Weißen Magier blicken zum Tisch mit dem Spiegel, dann wieder zum Erzmagier. Schließlich ergreift Fydel das Wort. »Er hat ein Schiff gebaut, das gegen den Wind fahren kann. Die Weißer Sturm ist auf Grund gelaufen, als sie versucht hat, ihn aufzuhalten.«
    Cerryl nickt zustimmend, rückt aber ein winziges Stück von den anderen ab.
    »Warum haben sie nicht wenigstens sein Schiff in Brand gesetzt?«
    »Sie hatten keine Segel gesetzt. Er hat das Deck leergeräumt, und die Maschine hat sie irgendwie weggezogen oder -geschoben. Sie sind den Sandbänken längs der Küste knapp ausgewichen, bis sie den Golf erreicht haben, wo der Wind umgeschlagen ist. Dort haben sie die Segel gesetzt, und mit der Maschine und den Segeln zusammen waren sie zu schnell, um eingeholt zu werden.«
    »Wartet, wartet. Ihr habt gesagt, sie hätten keine Segel gehabt.«
    »Die Segel waren gerefft«, erklärt Anya. Ihre Stimme ist kalt und schneidend. »Die Maschine, die er gebaut hat, ist heiß wie das Chaos und aus Schwarzem Eisen geschmiedet.«
    »Wie funktioniert sie?«
    »Wir wissen es nicht genau.«
    »Wundervoll, einfach wundervoll. Wir haben also einen abtrünnigen Schwarzen Magier, der eine Maschine bauen kann,

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