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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gesetzt haben, ergreift Oran das Wort. »Wir haben erfahren, dass Brede, Kadara und du euch tapfer bemüht habt, Spidlar zu retten.«
    Tapfer – auch so ein Wort, denkt Dorrin. Wie wäre es mit verhängnisvoll, dumm und blutig? »Wir haben uns bemüht«, räumt er ein. »Manchmal kommen mir aber Zweifel, ob es auch klug war.«
    Die drei Schwarzen starren die Tischplatte an. Schließlich schaut Oran wieder auf. »Hast du auch das Gefühl, es sei unklug gewesen, die Maschine zu bauen?«
    »Nein. Ich glaube nach wie vor, dass es notwendig und klug war, die Maschine zu bauen. Es war unklug, das, was ich gelernt habe, zur Verteidigung Spidlars einzusetzen.«
    »Könntet Ihr das erklären?« fragt die Meisterin. Ihre Augen scheinen sogar noch dunkler zu sein als ihr schwarzer Umhang und ihre Hose.
    »Die Weißen lassen die Menschen meist in Ruhe. Sie halten das Land, das sie beherrschen, besser in Ordnung, als es ohne sie möglich wäre. Sie haben gute Straßen und saubere Städte, in denen es kaum Verbrechen und Diebstähle gibt. Aber sie sitzen in der Falle. Ihre Macht beruht auf dem Chaos, doch um ihre Macht zu erhalten, brauchen sie auch die Ordnung. Zuviel Ordnung könnte ihre Macht zerstören, aber zuviel Chaos zerstört sie auch.«
    Videlt nickt, Oran schaut nur zu, Elina legt die Hände flach auf den Tisch.
    »Aber darum geht es im Grunde genommen nicht«, fährt Dorrin fort. »Es tut mir leid, dass ich abgeschweift bin, aber mein Kopf ist nicht so klar, wie er es sein sollte. Jedenfalls konnten wir dadurch, dass wir bessere Taktiken angewendet und uns als Kriegsbaumeister betätigt haben, am Ende doch nicht mehr erreichen, als dass viele unschuldige oder relativ unschuldige Menschen und eine Handvoll Weiße Magier gestorben sind. Außerdem werden viele Leute im kommenden Winter Hunger leiden müssen. Wir haben die Händler gezwungen, sich neue Wege zu suchen, und so wird der Handel in Sarronnyn und Suthya besser werden, während der Osten Candars verliert.« Er sieht die drei Schwarzen Magier an. »Teilweise ist es auch Eure Schuld.«
    Oran öffnet den Mund, aber die schwarzhaarige Elina hebt eine Hand. »Lasst ihn aussprechen.« Sie blickt wieder zu Dorrin. »Fahrt fort.«
    Dorrin räuspert sich. Auf einmal ist ihm der Mund ausgetrocknet. »Ihr habt mich hinausgeworfen, und den Weißen hat nicht gefallen, was ich gemacht habe. Schwarze – besonders männliche Schwarze – sind westlich der Westhörner nicht willkommen. Also … also habe ich versucht, Spidlar zu verteidigen. Viele Menschen sind dabei gestorben, und was ist mit mir? Ich bin wieder da angelangt, wo ich begonnen habe, und muss mich erneut Eurem Urteil unterwerfen. Ich behaupte nicht, dass ich weise bin. Aber ein Rat sollte doch fähig sein, vorausschauend zu urteilen.«
    »Gut gegeben.« Videlt kratzt sich den kurzen Bart, der etwas dunkler ist als das glatte, hellbraune Haar.
    »Ihr habt bewiesen, dass die Blockade der Weißen durchbrochen werden kann«, bemerkt Elina.
    »Aber nur mit Dorrins Schiff«, wirft Liedral ein. »Das wird die Brystaner oder Hamoraner nicht unbedingt ermutigen.«
    »Wie auch immer«, sagt Dorrin im Bemühen, die Unterhaltung wieder in die Richtung zu lenken, in die er sie führen will, »da wir gemeinsam dafür verantwortlich sind, sollten wir meiner Ansicht nach versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden, die allen Beteiligten zum Vorteil gereicht.« Er lächelt grimmig. »Es sei denn, Ihr habt bereits eine Entscheidung getroffen.«
    »Der Rat hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Wir dachten, wir sollten vorher mit Euch reden.«
    Dorrin wischt sich die Stirn ab, die gebräunt ist nach fast acht Tagen auf See, nach dem Kampf mit den Segeln und einem Schiff, das nicht für die offene See und eine Maschine gebaut wurde. Obwohl er geduscht hat, fühlt er sich schmutzig, als wäre er immer noch vom Ruß verschmiert. »Es scheint, als würdet Ihr davon ausgehen, dass ich Euch eine Antwort geben könnte, aber irgendwie glaubt Ihr immer noch, dass ich nicht wirklich hierher gehöre, und Ihr wisst nicht, was Ihr mit mir anfangen sollt.«
    »Das trifft es recht gut«, antwortet Elina. »Könnt Ihr uns denn eine Antwort geben?«
    »Ohne ein Fahrzeug wie mein Schiff wird Fairhaven Recluce erdrosseln. Oder mindestens werden sie Recluce isolieren. Wollt Ihr das?«
    »Der Rat macht sich Sorgen …«, beginnt Oran.
    »Wir machen uns große Sorgen«, wirft Elina ein. »Aber wir wollen nicht um des bloßen Überlebens

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