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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bestanden hätte. Eine Weile essen sie schweigend, genau wie alle anderen außer den Gästen an Tyrels Tisch.
    »Kein Wunder, dass alle Leute Recluce hassen«, sagt Liedral schließlich.
    Dorrin hebt die Augenbrauen. Er hat Angst, den Mund zu öffnen. Das Quilla ist so knusprig, wie er es in Erinnerung hat. Es wächst nur noch an den höchsten Bergen im Süden. In alten Geschichten heißt es, dass die Pflanzen früher weit verbreitet waren.
    »Geordnet, ruhig und reich – und gutes Essen.«
    »Mir persönlich ist fließendes Wasser noch wichtiger.«
    »Das wusste ich schon, bevor wir hierhergekommen sind. Ich hielt es für eine gute Idee, dass du dir fließendes Wasser ins Haus gelegt hast.« Liedral trinkt noch einen Schluck Wein.
    »Ich auch. Und ich bin froh, dass mir eingefallen ist, wie ich es zu installieren hatte. Einfach nur von etwas zu träumen und zu wissen, dass es möglich ist, ist eine Sache. Die Durchführung ist das Schwierige.« Dorrin kostet den Rotbeerensaft. Er ist froh, all dies wieder zu haben. Dann isst er den köstlichen Weißfisch.
    Das Geschirr wird abgeräumt und macht kleinen, heilbraunen Desserttellern Platz, auf denen jeweils ein großer Honigkuchen liegt.
    »So ein Luxus …«, murmelt Liedral.
    »So eine Versuchung«, schnaubt Dorrin, während er den Kuchen hochhebt und den Duft des frischen Gebäcks, des warmen Honigs und der Carnanüsse in sich aufnimmt.
    »Du bist zynisch.«
    »Vielleicht.« Er beißt vom Kuchen ab.
    »Glaubst du wirklich, sie wollen dich damit in Versuchung führen?«
    Dorrin kaut langsam und schluckt. »Es ist wohl eher so, dass sie mich erinnern wollen.«
    Liedral, die gerade selbst den nächsten Bissen nimmt, nickt schweigend und schluckt herunter, bevor sie antwortet. »Daran, wie gut die wahre Ordnung in Wirklichkeit ist?«
    »Etwas in dieser Art. Und sie wollen es natürlich auch allen anderen vorführen.«
    »Dann wirst du auch darüber nachdenken, was aus den anderen wird?«
    »Aber natürlich.«
    »Vielleicht ist es eher etwas wie ein Bestechungsversuch. Es könnte doch sein, dass sie dich brauchen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    Liedral winkt ab, weil ihr Mund schon wieder voll ist.
    »Dir gefällt diese Art von Bestechung offensichtlich«, fügt Dorrin grinsend hinzu.
    »Ich habe jedenfalls die Absicht, es zu genießen.«
    Als die Bedienung vorbeikommt, hebt Dorrin eine Hand. »Was kostet das Abendessen?« Er greift nach der Lederbörse, die an seinem Gürtel hängt.
    »Nichts, Ser. Der Rat kommt für Euren Unterhalt auf.« Die Frau lächelt und füllt den Becher nach.
    »Das wird aber teuer«, sagt Dorrin zu Liedral.
    »Mag sein«, erwidert sie. »Andererseits sind vielleicht die anderen Mitglieder des Rates weniger gegen dich und deine Maschinen eingenommen als dein Vater.«
    »Möglich, dass du damit recht hast.« Dorrin reibt sich das Kinn. »Solange es nur um mich geht, würde ich ihm trotzen … aber es geht um ganz Recluce.«
    »Vergiss das nicht.« Liedral blickt zur Tür, wo drei schwarz gekleidete Gestalten stehen. »Da kommen sie auch schon.«
    Dorrin steht auf und wartet, bis die drei sich zu ihnen gesellen. »Ich möchte euch Liedral vorstellen. Sie ist die Händlerin, ohne deren Hilfe ich die Schwarzer Diamant nicht hätte bauen können.«
    Auch Liedral ist aufgestanden. Sie neigt den Kopf und deutet eine Verbeugung an.
    »Dorrin, Liedral, dies sind Meisterin Elina und Meister Videlt«, sagt Oran. Die beiden anderen Ratsmitglieder begrüßen das Paar mit einem Nicken.
    Auch Dorrin neigt höflich den Kopf.
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen«, erklärt Liedral. »Ich wollte gerade gehen …«
    »Wir würden uns freuen, wenn Ihr an der Besprechung teilnehmen könntet«, meint Oran. »Wir legen großen Wert darauf, Eure Ansichten zu hören.« Er nickt in Richtung eines großen Tischs in der Ecke.
    Von Mergas und Ryllas Blicken verfolgt, setzen sie sich an den Tisch. Dorrin hört die alte Heilerin tuscheln.
    »… das sind die wirklich Mächtigen der Welt …«
    Pergun, der bei Merga und Frisa sitzt, isst langsam. Tyrel speist mit seiner Mannschaft. Die Gesichter der Männer sind gerötet, weil sie sich reichlich aus großen Flaschen mit grünem Branntwein bedient haben. Als Dorrin die Flaschen sieht, schaudert er unwillkürlich, denn der Branntwein von Recluce ist sehr stark. Abgesehen von den drei Ratsmitgliedern befinden sich nur die Menschen im Speisesaal, die mit der Schwarzer Diamant gekommen sind.
    Als die fünf sich

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