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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ein.«
    »Wie lange wird es noch dauern?« fragt Tyrel.
    »Noch einen Achttag«, schätzt Dorrin.
    »Wir sollten bis dahin den Rahmen des Deckhauses fertig haben, und anschießend brauchen wir die Eisenplatten für die Verkleidung.«
    »Ich weiß.« Die Platten, die aus der Eisenschmelze geliefert werden, sind zu weich und zu dick, und selbst mit dem schweren automatischen Hammer, den Yarrl an Dorrins kleinem Mühlbach eingerichtet hat, ist es sehr zeitraubend, die Platten auf die richtige Dicke zu bringen.
    Dorrin geht langsam den Hügel hinauf, Yarrl begleitet ihn. Die Abdeckung des Kondensators ist schwer.
    »Lass es mich ein Stück tragen.«
    Dorrin gibt ihm den Leinensack. »Was ist mit den Lagern?«
    »Sie blockieren immer wieder, auch wenn sie kaum belastet werden. Wenn wir sie einbauen, wie sie sind, wird die ganze Welle zu schwingen beginnen.«
    Die beiden betreten die Schmiede, wo Rek am kleinen Amboss Nägel schmiedet. Vaos benutzt den großen Amboss für größere Bolzen. Anscheinend sind nie genug Nägel oder Bolzen da.
    »Dann lass uns die Lager ansehen.« Dorrin nimmt den Leinensack wieder an sich und legt ihn auf die Ecke seiner Werkbank. Das Problem mit den Lagern hat Vorrang.
    Yarrl zeigt Dorrin eine der Walzen des Lagers. »Sie klemmen hier an den Rändern. Du kannst es an den Stellen sehen, wo das Metall verkratzt ist.«
    Dorrin fährt mit den Fingern über den Zylinder. In der Mitte ist er glatt, aber er kann spüren, dass der Stahl trotz seiner Härte an den Rändern abgerieben ist. Dorrin legt die Walze, die aus einem dicken Eisenstab geschmiedet worden ist, auf die glatte Eisenplatte und prüft, wo etwas uneben ist. Dann legt er eine zweite Eisenplatte darauf, verstärkt nach und nach den Druck, rollt die Walze hin und her und versucht herauszufinden, wo der Druck sich verändert.
    Vaos und Rek stehen an den Wasserkästen und sehen ihm zu. Vaos kratzt sich am Kopf, aber sein jüngerer Bruder muss auf einmal grinsen.
    Schließlich richtet Dorrin sich wieder auf und wischt sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Lass uns versuchen, die Walzen keilförmig zuzuschleifen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber wird das nicht dazu führen, dass sie im Lager wackeln?«
    »Vielleicht … aber wie wäre es, wenn wir sie nur ganz am Ende etwas abschleifen? Sie werden ja durch die Führung festgehalten.«
    »Es könnte einen Versuch wert sein.«
    Dorrin holt tief Luft und zieht sein Hemd aus. »Dann setz mal den großen Schleifstein in Bewegung, Vaos.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin nimmt die Greifzange, die er eigens für die Walzen konstruiert hat. Sie ist mit einer Schraubzwinge versehen, damit die Walzen nicht wegspringen, wenn sie fest gegen den Schleifstein gepresst werden.
    »Dabei kann ich dir nicht helfen, du kannst feiner arbeiten«, sagt Yarrl. »Ich mache mich dann an die letzten Teile für das Getriebe.«
    »Gut.« Dorrin nimmt sich das erste Lager vor. Es wird wieder einmal ein langer Tag werden, denn später muss er noch die Deckplatte des Kondensators neu entwerfen und schmieden. Sobald Getriebe und Lager fertig sind, müssen sie das System ein weiteres Mal prüfen, um zu sehen, ob es irgendwo Vibrationen gibt. Manchmal fragt er sich, ob das Schiff überhaupt je fertig werden wird.
    Wenigstens kann er sich eine kurze Pause zum Mittagessen gönnen, und Liedral wird ihm noch einmal Gesellschaft leisten, ehe sie wieder nach Landende fährt.
    Seufzend erinnert er sich an die drei unvollendeten Käseschneider, für die er noch den Draht ziehen muss, bevor sie abfährt.

 
CLXXI
     
    D orrin bindet Basla an den Eisenring, der in den Steinpfosten eingelassen ist, und dreht sich halb zur Schwarzen Residenz um, wo gewöhnlich der Rat zusammentritt. Dann wendet er sich zum gepflegten, gepflasterten Gehweg, der nach dem morgendlichen Regen noch feucht ist. Die gelben Blumen in den Beeten neben dem Weg blühen noch, aber sie werden in einem Achttag verwelken, weil allmählich auch auf Recluce der Herbst Einzug hält.
    Die Mappe unter den Arm geklemmt, nähert er sich dem Gebäude. Er freut sich nicht gerade auf die Begegnung, aber er kann es nicht ändern.
    Rebekah öffnet die Tür, noch bevor Dorrin die Schwelle erreicht hat. »Ich habe gehofft, dass du früher oder später kommen würdest.« Sie lächelt ihn an und umarmt ihn kurz, dann weicht sie etwas zurück. »Wie geht es Liedral?«
    »Es wird so langsam.« Dorrin weiß natürlich, was sie mit der Frage wirklich meint. »Ich halte mich

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