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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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den Rotbeerensaft und bedankt sich mit einem Nicken. »Was meinst du, Mutter?«
    »Vielleicht könnte der Rat das Südkap und die Verteidigung von Recluce allein dir und denen überlassen, die sich dir anschließen wollen. Damit hätten wir alle Zeit, uns zu überlegen, wie wir mit dem, was du entdeckt hast, umgehen sollen. Gleichzeitig könnten wir auf diese Weise zulassen, dass Dorrins Werke genutzt werden, ohne die Art von Zersetzung fürchten zu müssen, die du kommen siehst, Oran.«
    »Und woher weißt du, dass es funktionieren wird?« murmelt der Luft-Magier.
    »Ich weiß es nicht«, erwidert Dorrin, »aber ist es nicht besser, etwas zu versuchen, als Recluce einfach den Weißen zu überlassen oder zuzusehen, wie die Insel isoliert wird und zurückfällt, während Fairhaven wächst und die ganze Welt unterwirft?«
    »Da hat er nicht unrecht, Oran. Der Rat hat die gleichen Fragen aufgeworfen.«
    »Aber Maschinen?«
    Dorrin nickt und hebt das Manuskript. »Wenn du dies hier lesen könntest …«
    Oran macht eine abwehrende Geste. »Also gut … ich werde deine lächerlichen Aufzeichnungen lesen und darüber nachdenken. Das ist alles, was du erwarten kannst.«
    Dorrin trinkt einen Schluck Rotbeerensaft. Trotz der Umstände genießt er den köstlichen Geschmack.
    »Ich würde es auch gern lesen«, sagt Rebekah.
    Oran nimmt das zweite Glas Rotbeerensaft und trinkt einen Schluck. Er schweigt eine Weile und sagt: »Nun erzähle mir doch von dieser Händlerin.«
    Dorrin trinkt sein Glas aus und starrt es an, als könne er nicht glauben, dass er in so kurzer Zeit das Glas geleert hat.
    »Ich kann dir einen großen Krug mitgeben«, wirft Rebekah lachend ein.
    »Ihr Name ist Liedral. Sie ist Händlerin, ursprünglich aus Jellico … sie hat uns geholfen, aus Fairhaven herauszukommen, und sie hat einige meiner Spielsachen vertrieben.«
    »War sie eine Weiße Händlerin?«
    »… nein, eine freie. Die Weißen haben versucht, ihre Familie aus dem Gewerbe zu verdrängen.«
    Es wird Spätnachmittag, bis Dorrin mit seinem Bericht fertig ist. Er späht zu den dunklen Wolken hinauf. »Ich muss jetzt wirklich gehen.«
    Rebekah steht von dem gepolsterten Hocker auf, den sie in die Bibliothek mitgebracht hat. »Ich hole den Rotbeerensaft, und ich habe auch noch ein ganzes kaltes Huhn, das du mitnehmen kannst. Eine Hammelkeule ist auch noch da – nicht, dass es in deiner Siedlung lange reichen würde. Aber der Rotbeerensaft ist nur für dich allein.«
    Dorrin grinst, und sogar Oran muss lächeln.
    Nachdem er Basla gefüttert und getränkt hat, muss er dreimal zwischen der Küche und seinem Pferd hin und her laufen, bis er alles aufgeladen hat. Dann reitet er wieder nach Süden. Er pfeift, als er über die Hohe Straße zur Schwarzer Hammer und zu Liedral zurückkehrt.

 
CLXXII
     
    D ie Heilerin wendet den Blick von den feuchten grauen Steinen ab, die zur Hohen Straße führen, und blickt kurz zur Schwarzen Residenz. Ein leichtes Lächeln spielt um ihre Lippen. Dann wendet sie sich wieder an den großen Mann. »Hast du dir deinen Sohn gut angesehen, Oran? Hast du ihn dir wirklich angesehen?«
    »Er ist derselbe alte Dorrin. Er ist besessen von seinen Maschinen, die Dämonen mögen sie verdammen.«
    »Er ist nicht mehr derselbe Dorrin.«
    »Er ist immer noch wie besessen.«
    »Nein.« Rebekahs Stimme ist hart und beinahe so kalt wie Schwarzes Eisen, als sie sich an ihren Mann wendet. »Er ist so sehr in der Ordnung verwurzelt und so sehr ein Schwarzer, dass man meint, er stünde wie ein Pfeiler in der Erde verankert. Oran, gegen ihn wirkst du oberflächlich. Hüte dich, auch oberflächlich zu urteilen. Warum kannst du nicht einfach auf deinen Sohn stolz sein?«
    »Bist du sicher?«
    »Hör nicht auf mich. Sieh es dir selbst an.«
    Der große Mann leckt sich die Lippen und schaudert, als ihm bewusst wird, dass er die Wahrheit, die sie ausgesprochen hat, schon längst als kalten Stein im Bauch liegen fühlt. »Was soll dann aus Recluce werden?«
    »Ich glaube nicht, dass sich viel verändern wird, Liebster. Wirklich große Menschen gibt es nicht oft.«
    »Aber seine Maschinen …«
    »Oran … hast du schon einmal über deine eigenen Fragen nachgedacht? Darüber, wie man das Chaos zurückhalten könnte, ohne die ganze Welt auf den Kopf zu stellen? Die Weißen können Schwarzes Eisen nicht ertragen.«
    »Aber … Maschinen?«
    »Vertraue auf das Gleichgewicht, Liebster.«
    Der hagere Magier schüttelt den Kopf, doch die Geste ist nicht

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