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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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abgedeckten Fach in der Wand ein Handtuch liegt, zieht er sich aus und runzelt die Stirn über seinen eigenen Gestank. Er dreht das Wasser auf.
    »Oooh …« Das Wasser ist nicht lauwarm und nicht einmal kühl, es ist eiskalt. Sobald er nass ist, stellt er es wieder ab und seift sich mit der Seife ein, die Liedral von ihrer letzten Fahrt nach Landende mitgebracht hat. Dann spült er sich schaudernd ab. Er muss die Prozedur noch einmal wiederholen, ehe er sich sauber fühlt.
    Nachdem er sich abgetrocknet hat, wickelt er sich das Handtuch um die Hüften und geht über den hinteren Flur, die Kleider in der Hand haltend, auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer.
    »Wie geht es dir?« Liedral liest sein Manuskript. Sie hat den Tisch und die Lampe dicht neben das Bett gezogen und sich fast bis zum Hals zugedeckt.
    »Kalt ist mir … und müde bin ich.« Er stopft die Kleider in der Ecke in ein Regal. Sie müssen gewaschen werden, aber darum wird er sich später kümmern. Im Schrank findet er nach einigem Herumkramen noch eine Garnitur frische Unterwäsche.
    »Ich kann gar nicht glauben, wie gut du das durchdacht hast«, sagt Liedral. Sie legt das Buch in die Holzkiste zurück.
    Dorrin sieht, dass ihre Schultern nackt sind, und wendet sich ab. »Ich dachte, du hättest es schon gelesen, als du es mit Petra kopiert hast.«
    »Ich habe nur gelesen, was ich kopiert habe, aber ich habe keine Zeit gehabt, über den Inhalt nachzudenken.«
    Er schlüpft neben ihr ins Bett. Die Laken und die Decke sind kühl, aber lange nicht so kalt wie die Luft oder die Dusche.
    »Du riechst sauber.«
    »Hmm …« Erst jetzt, als er liegt, bemerkt Dorrin, wie müde er wirklich ist.
    »Müde?«
    »Ja. Ich habe die Gehäuse für zwei weitere schwere Raketen gemacht.«
    »Wann willst du mit der Schwarzer Hammer hinausfahren?«
    »Ich glaube morgen. Vielleicht übermorgen. Jedenfalls nicht, bevor sie in Sichtweite sind. Es ist sinnlos, Zeit oder Kohle zu verschwenden.« Er legt sich bequemer hin.
    »Ich brauche etwas …«
    Er dreht sich halb zu ihr herum.
    »Halt mich fest … bitte.« Sie lässt sich von ihm in die Arme nehmen. Sie trägt kein Nachthemd, und ihre Haut ist warm.
    »Glaubst du … ist das auch klug? Ich meine …« Er will sie, doch er macht sich Sorgen, er macht sich Gedanken … werden die Erinnerungen wieder auftauchen?
    »Sehr klug … und fast zu spät …« Sie langt nach seinem feuchten Haar und zieht sein Gesicht zu sich.
    Nicht lange, und ihre Hände wandern nach unten. Ihre Lippen wärmen die seinen, dann streichelt sie seine Wangen und küsst die Tränen weg, die ihm aus den Augen strömen, während er ihren Rücken streichelt und die weiche Haut ihrer Schenkel berührt.
    Sie rücken dichter aneinander, behutsam und warm.
    Die Lampe flackert in einem schwachen Luftzug. Das oberste Blatt in der Holzkiste flattert.
    Als sie sich voneinander lösen, knabbert sie an seinem linken Ohr. »Ich habe dich vermisst.«
    »Bei der Dunkelheit … ich habe dich auch vermisst. Ich liebe dich.«
    »Du kannst mich weiter halten … bitte.« Sie nimmt ihn wieder in die Arme und küsst ihn auf den Mund.
    Dorrin hält sie fest und fragt sich, was sich nach so langer Zeit auf einmal verändert hat. Er nimmt ihren Duft in sich auf, spürt das weiche, feine Haar und haucht ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ihre Lippen sich wieder finden.

 
CLXXX
     
    D er Wagen fährt gegenüber der Schwarzer Diamant holpernd über die Pier, bis Dorrin auf die Steine springt, die Bremsklötze holt und die Eisenräder blockiert.
    Er legt die hintere Klappe um. In der wuchtigen Kiste liegt ein weiteres Dutzend Raketen – die schwere Sorte, wie Dorrin sie bei sich nennt, die in der Lage ist, einen Schiffsrumpf zu durchschlagen.
    Kyl kommt als erster zum Wagen. »Noch mehr Raketen?«
    »Die schwere Sorte.«
    Jetzt kommt auch Tyrel. »Am Horizont ist ein Segel aufgetaucht.«
    »Wissen wir, wem das Schiff gehört?«
    »Noch nicht.«
    Dorrin reibt sich die Stirn. Schon beim bloßen Gedanken, dass er die verdammten Raketen benutzen wird, bekommt er Kopfschmerzen. »Also gut. Zündet ein kleines Feuer in der Feuerbüchse an. Gerade genug, damit wir ständig etwas Dampfdruck haben.«
    Tyrel nickt. »Kommt Yarrl auch mit?«
    »Nein. Wenn etwas passiert, soll noch einer da sein, der ein zweites Schiff bauen kann.«
    »Das ist vernünftig.« Der Schiffbauer und Kapitän der Schwarzer Hammer runzelt die Stirn. »Ich hoffe doch, Ihr habt trotzdem nicht die Absicht zu

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