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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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verlieren?«
    »Sicher nicht.«
    Als er auf dem Stein Hufe klappern hört, schaut Dorrin auf. Liedral kommt zur Pier geritten und führt Basla am Zügel. Im Lanzenköcher steckt Dorrins Schwarzer Stab.
    »Rylla braucht dich.«
    »Aber …« Kyl scheint verwirrt.
    »Kadara?«
    Liedral nickt.
    »Wenn es die Weiße Flotte ist und wenn die Schiffe bis auf … sagen wir zehn Meilen heran sind, dann gebt Signal mit der Dampf pfeife.« Dorrin sieht Tyrel an. »Mit Basla kann ich schnell wieder hier sein. Kyl, du weißt, wo die Raketen hinkommen. Ich verlasse mich auf dich.« Noch während er spricht, steigt Dorrin auf. Er sieht Liedral an. Ihre Augen sind gerötet. Er drückt ihre Hand, aber er muss sie sofort wieder loslassen, als sie ihren Braunen herumzieht und wieder bergauf reitet.
    Vor dem kleinen Haus gibt es keinen Pfosten, an den sie die Pferde binden könnten. So macht Dorrin Basla an dem Balken fest, der auf der linken Seite der Verandatreppe das Geländer stützt. Liedral bindet ihr Pferd rechts an.
    Merga ist schon in der kleinen Küche. Zwei große Töpfe mit siedendem Wasser stehen auf dem kleinen, kantigen Ofen, den Yarrl geschmiedet hat. Auf der Anrichte steht ein Behälter mit Astra.
    Dorrin kippt das Astra in eine Schale. »Merga, könntest du das Astra so fein zerstoßen, wie es geht? Nimm einen sauberen Löffel oder so.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin folgt Liedral ins Schlafzimmer.
    »Oh … oooooh …« Kadara stöhnt leise.
    Rylla schaut auf. »Ich bin gleich wieder bei dir, meine Liebe.« Sie winkt Liedral sich neben der werdenden Mutter auf einen Hocker zu setzen.
    »Ich bleibe bei dir«, verspricht Liedral ihr.
    Rylla schließt die Schlafzimmertür und geht mit Dorrin ein Stück den Flur hinunter. »Ich weiß nicht … das Baby ist zu groß, und die Nabelschnur liegt nicht richtig.«
    »Soll ich es versuchen?«
    »Natürlich. Oder meinst du, ich habe dich nur holen lassen, damit du herumstehst und gaffst?«
    »Du bist so freundlich wie eh und je.« Dorrins Lächeln verschwindet aber sofort, als er die Tür wieder öffnet und neben das Bett tritt.
    »… du das, Brede?«
    »Ich bin’s, Dorrin. Ich will dir helfen.« Er streicht mit den Fingern leicht über den gespannten Bauch und wartet auf die nächste Wehe.
    »Dorrin … das tut weh … tut mehr weh als die Verletzung in Kleth … bei der Dunkelheit, tut das weh …«
    Rylla hat recht. Er wischt sich mit dem Ärmel die Stirn ab und wünscht, er hätte mehr Erfahrung oder seine Mutter wäre in der Nähe. Aber Wünsche helfen ihm nicht weiter, und so konzentriert er sich, zuerst auf das Kind und die Nabelschnur, die es ernährt. Er flößt ihm Stärke und Ordnung ein und versucht, den Geburtskanal irgendwie zu erweitern und zu lockern.
    Rylla nickt, als hätte sie verstanden, was er tut. Liedral hat sich bis zur Tür zurückgezogen. Dorrin läuft schön wieder der Schweiß in die Augen. Dieses Mal streift er den Schweiß an der hochgezogenen Schulter ab, während er sich zugleich darauf konzentriert, das Kind zu unterstützen, das durch Kadaras Wehen Stück für Stück in die Welt gedrängt wird.
    »… muss pressen … pressen …«, stöhnt Kadara. Das rote Haar ist feucht vor Schweiß und klebt auf dem Kopf wie der Helm eines Kriegers.
    »Du schaffst es«, drängt Rylla sie. »Noch einmal pressen … jetzt …«
    »… es tut so weh … ich muss … oooh …«
    Dorrin wechselt die Position und tritt neben ihre Schulter, während er die Finger leicht auf dem nackten Bauch liegen lässt. Irgendwie fühlt er sich als Eindringling, obwohl er um die Mutter und ihr Kind kämpft.
    »Brede! Oh … bei der Dunkelheit … es tut weh …«
    »Noch einmal pressen … jetzt … meine Liebe. Jetzt!« drängt Rylla.
    Kadara stöhnt laut. Dorrin konzentriert sich, Liedral steht an der Tür und beißt sich auf die Lippen.
    »Da … da kommt er … noch einmal pressen …«
    Dorrin muss beinahe betreten schlucken, als er den Schwall dunklen Blutes sieht, der mit dem Kind kommt. Dann bemüht er sich, die Funken des Chaos zurückzudrängen, die sich in Kadaras Leib einnisten wollen.
    Der Junge scheint stark und kräftig zu sein. Rylla befreit ihn von der Nabelschnur und schüttelt ihn leicht, dann sieht sie zwischen dem Jungen und Dorrin hin und her. »Alles in Ordnung … es ist ein gesunder Bursche, Kadara. Er ist gesund. Und jetzt … pressen … du musst pressen …«
    Kadara stöhnt wieder, und Dorrin wartet, bis sie die Nachgeburt ausgestoßen hat.
    »Rylla, du

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