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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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natürlich auch eine große Niederlassung.«
    Dann gehen sie an einem kleinen Haus vorbei, dessen Dach gerade gedeckt wird. Pergun, der den Arbeitern Anweisungen erteilt hat, hält inne und winkt, dann vertieft er sich wieder in die Arbeit.
    »Das ist Pergun. In Diev hat er als Handlanger in einer Sägemühle gearbeitet. Er hat die meisten Gebäude hier errichtet, nachdem er mir schon in Diev geholfen hat, mein Haus zu bauen.«
    Oran sieht zu, wie der von einem Pferd betriebene Kran einen Balken hebt und in die mit Steinen eingefassten Löcher versenkt. »Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gesehen zu haben.«
    »Ich habe es mir in Diev ausgedacht, weil ich kaum Geld für Helfer hatte.«
    Weiter bergauf bleiben sie wieder an einem bescheidenen Haus stehen, vor dem die Erde umgegraben ist. Im Schatten sind noch Spuren von Reif zu sehen. Das Grundstück ist mit sauberen Steinen eingefriedet, und ein gepflasterter Gehweg führt zur schmalen vorderen Veranda. Die Fenster an der Stirnseite sind mit Läden gesichert, weil noch keine Scheiben eingesetzt sind, die seitlichen Fenster sind bereits verglast, und dort sind die Läden geöffnet. Aus dem Schornstein kräuselt sich ein dünner Rauchfaden.
    »Das ist Kadaras Haus. Rylla, die alte Heilerin, wohnt bei ihr. Unser Essen nehmen wir normalerweise alle zusammen ein. Auf diese Weise haben die Leute mehr Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern.«
    Als sie den Hügel zur Hälfte hinaufgestiegen sind, dreht sich der Luft-Magier um und blickt zum kalten, grünen Ostmeer hinaus. »Von hier aus hat man eine gute Aussicht.«
    »Ja.« Dorrin wünscht sich nur, sie hätten mehr Zeit, sie zu genießen.
    Die beiden gehen zu Dorrins Haus und dann zur Tür der Schmiede. Geräusche von Hammerschlägen und das Surren des Schleifsteins dringen zu ihnen in die kühle Luft hinaus.
    Dorrin winkt einladend, und Oran tritt ein. Yarrl ist am großen Amboss anscheinend mit Wagenbeschlägen oder Eisenbändern beschäftigt. Vaos steht am kleinen Amboss und macht Nägel. Er nickt Dorrin zu, ohne die Arbeit zu unterbrechen.
    Rek pendelt zwischen Blasebalg und dem Schleifstein hin und her, wo er die Zähne eines Sägeblatts nacharbeitet.
    Dorrin wartet, bis Oran zufrieden nickt, dann treten sie wieder ins kalte Sonnenlicht draußen vor der Schmiede. Auf der leeren Veranda bleiben sie stehen. Die dünne Rauchfahne, die aus dem Schornstein über der Küche steigt, verrät Dorrin, dass Merga Brot backt. Bei den vielen hungrigen Mäulern, denkt Dorrin, ist Merga fast jeden Tag mit Backen beschäftigt.
    »Du hast hier wirklich viel erreicht.« Oran sieht seinen Sohn an. »Die Kutsche wartet schon, und ich muss jetzt gehen. Gib auf dich acht, Dorrin.« Der große Mann dreht sich um und eilt den Hügel hinunter.
    Dorrin sieht ihm nach. Er spürt, dass Liedral hinter ihm auf die Veranda getreten ist.
    »Was wollten sie? Sind sie nur gekommen, um uns Steine in den Weg zu legen?«
    Dorrin geht wieder die Treppe hinauf und nimmt sie in die Arme. »Nein. Sie sind gekommen, um uns zu warnen. Die Weißen senden eine Flotte gegen uns aus. Der Rat glaubt, dass die Schiffe die Große Nordbucht in den nächsten paar Tagen verlassen werden.«
    »Wollen sie uns helfen?« Liedral befreit sich aus seiner Umarmung.
    »Das können sie nicht.« Dorrin schnaubt aufgebracht. »Alle bis auf zwei ihrer Schiffe sind damit beschäftigt, die Waren herzuschaffen, die niemand mehr freiwillig bringen will.«
    »Zwei Schiffe nur? Mehr nicht?«
    »Ich glaube, Recluce hat, seit ich mich erinnern kann, nie mehr als ein Dutzend Schiffe gehabt. Wer hätte ihnen auch Schwierigkeiten machen sollen? Wer würde nicht gern ihr Gold nehmen oder die benötigten Waren oder Gewürze kaufen?«
    »Das ist dumm.« Liedral blickt nach Westen auf die Wellen im Golf, die in der Sonne funkeln. »Was hast du jetzt vor? Nein, sag’s mir nicht. Du willst den Helden spielen.«
    »Bleibt mir denn etwas anderes übrig?«
    »Nein.« Sie nimmt seine Hand. »Was willst du als nächstes tun?«
    »Ich muss noch mehr Raketen bauen und dich und Rylla bitten, die einzelnen Bestandteile des Pulvers zu beschaffen. Ich muss dafür sorgen, dass unsere Entermannschaft genügend Schilde aus Schwarzem Eisen hat. Was soll ich sonst machen?«
    »Ich rede mit Reisa. Rylla muss bei Kadara bleiben. Die Geburt wird nicht leicht sein, obwohl du ihr schon sehr geholfen hast. Rylla meint, es könnte jeden Augenblick soweit sein.« Sie küsst ihn leicht. »Dann mach dich

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