Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
losbindet.
    Der Bauernwagen fährt krachend über den Platz und verschwindet hinter der südwestlichen Ecke. Weniger als ein Dutzend Fußgänger sind auf den erhöhten Gehwegen unterwegs, die den Platz umgeben.
    »Wollen wir dann?« fragt Brede.
    Dorrin betrachtet den gepflegten, ordentlich aussehenden Gasthof. Er macht sich Gedanken, wo sie wohl landen werden, da sie die Ausgaben niedrig halten wollen. Eine gute halbe Meile die Straße hinunter und nachdem sie im Goldenen Becher und im Söldnerkrug nachgefragt haben, erreichen sie den Gasthof Zu den drei Kaminen.
    »Was kostet hier die Übernachtung?« fragt Brede.
    »Eine Kupfermünze die Nacht im Gemeinschaftsraum. Decken und Matte bringt ihr selbst mit. Wenn ihr nichts habt, könnt ihr natürlich auch auf dem nackten Holz schlafen.« Die dünne Wirtin beäugt das Trio.
    »Und der Stall?«
    »Zwei Kupfermünzen die Nacht für das Pferd, einschließlich Heu und Wasser, kein Korn.«
    »Gibt es hier auch etwas zu essen?«
    »Unsere Mahlzeiten sind einfach und gut. Suppe und Brot, gelber Käse, Bier oder Met. Drei Kupfermünzen die Suppe und das Brot für jeden von euch. Ein Kupferstück für den Käse, zwei für Bier oder Met. Einer für Rotbeerensaft.«
    »Nun … wir haben wirklich Hunger.«
    Dorrins Magen knurrt, als wolle er ihm zustimmen.
    Die drahtige Frau betrachtet die drei.
    »Setzt euch da drüben hin.« Sie deutet mit einem knochigen Finger zum Ecktisch. »Und keine Waffen im Haus, damit es keinen Ärger gibt. Verstanden?«
    »Wir haben verstanden«, sagt Brede lächelnd.
    Das Gasthaus Zu den drei Kaminen ist eigentlich kaum mehr als eine schlichte Herberge, denn es gibt nur zwei Gemeinschaftsschlafräume und einen Schankraum. Dorrin hätte lieber mehr gezahlt und sich dafür weniger fehl am Platz gefühlt.
    Eine ältere Frau, weder dick noch dünn, deren silbernes Haar so kurz geschnitten ist, dass die langen Ohren frei bleiben, taucht hinter Kadara auf. Die graue Schürze ist frisch gewaschen, dennoch sind zahlreiche alte Flecken zu sehen. »Das übliche, meine Lieben?«
    »Das übliche?« fragt Dorrin verblüfft.
    »Suppe, Brot und Bier. Das macht zusammen nur drei Kupferstücke, und das ist viel weniger, als ihr sonst in Vergren dafür zahlen müsstet.«
    »Kann ich auch Rotbeerensaft haben?« fragt der Heiler.
    »Es bleibt trotzdem bei drei Kupferstücken, aber ich kann ja das Brot ein bisschen dicker schneiden.«
    »Dann nehme ich das.«
    »Ich auch, aber mit Käse.«
    »Du siehst auch aus, als könntest du es gebrauchen, Bursche.«
    »Für mich das gleiche.«
    Als die Bedienung in der Küche verschwunden ist, sieht Dorrin sich in dem quadratischen Raum um. Weniger als die Hälfte der Plätze ist besetzt, denn die Mittagszeit ist schon eine ganze Weile vorbei. An vielen Tischen sitzen ältere Männer still vor ihrem Schoppen.
    »Ein wundervolles Lokal«, bemerkt Kadara.
    »Es ist keine gute Idee, Geld auszugeben, von dem wir noch nicht wissen, wie wir es ersetzen sollen«, antwortet Brede.
    Dorrin reibt sich die Nase und versucht, ein Niesen zu unterdrücken, aber es gelingt ihm nicht. »Hatschi«, platzt er heraus.
    »Na, na, so schlimm ist es auch wieder nicht«, grinst Brede.
    »Ha-hatschi!«
    »So, meine Lieben, da hätten wir euer Essen.«
    Drei angeschlagene braune Steingutschalen landen auf dem Tisch, dann folgen drei ebenso mitgenommene Becher und schließlich noch drei große, zerkratzte und verbogene Löffel.
    »Und hier ist das Brot.«
    Wie versprochen bekommt Dorrin das größte Stück vom dunklen Brot, aber auch das kleinste, das Kadara bekommen hat, ist noch fast eine dreiviertel Elle lang. Die Bedienung legt einen kleinen Keil Käse vor Brede auf den Tisch. »Sonst noch etwas, meine Lieben?«
    »Nein, danke«, antwortet Dorrin.
    Sie nickt und geht zum nächsten Tisch, um von einem dicken Kahlkopf mit grauem Bart einen Krug und eine Kupfermünze in Empfang zu nehmen.
    Brede bricht sich fast ein Viertel von seinem Brot ab und hat es schon fast verschlungen, ehe Dorrin auch nur zweimal abgebissen hat. Kadara hat ihr Brot in fast der gleichen Zeit aufgegessen.
    Dorrin probiert mit dem verbogenen Löffel die dunkle Brühe, die seine Suppe sein soll – lauwarm, salzig und bitter –, aber es ist offensichtlich nichts darin, das ihm gefährlich werden könnte. Er isst einen und noch einen Löffel und kaut dazwischen sein Brot.
    »… womit kann ich Euch dienen, meine werten Gäste?«
    Dorrin sieht sich um, weil die Wirtin gezwungen höflich

Weitere Kostenlose Bücher