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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Hälfte. Er schneidet sich ein kleines Stück Brot ab und bemerkt dabei, dass die Kopfschmerzen nachlassen.
    »Du bist doch ein Heiler. Warum kannst du dich nicht selbst heilen?« fragt Brede, nachdem er noch einmal ordentlich zugelangt und die vierte Portion Eintopf vertilgt hat.
    Dorrin zuckt die Achseln und versucht, das Stechen im Arm zu ignorieren. Der Schnitt ist nicht infiziert, aber es wird eine Weile dauern, bis er abgeheilt ist. »Ganz so einfach ist das nicht. Es braucht nicht viel, den Körper zu stärken, damit sich eine Schnittwunde nicht entzündet. Vor allem, wenn man die Wunde gesäubert hat. Aber Muskeln oder gebrochene Knochen zu verbinden, das erfordert viel mehr Energie. Es gibt Geschichten über unkluge Heiler, die todkranke Patienten gerettet haben und dabei selbst gestorben sind.«
    »Was ist dann der Sinn des Heilens?« Brede runzelt die Stirn.
    »Ich bin kein großer Heiler. Aber die meisten Todesfälle nach Kämpfen entstehen aus Infektionen, und die kann ein guter Heiler zum größten Teil eindämmen.« Er grinst schief. »Eine einzige Schlacht mag man verlieren, aber dafür kann man danach, wenn man überlebt, noch viele weitere Schlachten schlagen.«
    Der Blonde nickt. »Ich glaube, das verstehe ich.«
    »Außerdem kann man manchmal wirklich etwas erreichen. Wenn sich ein Heiler genügend anstrengt, ist er vielleicht erschöpft, aber es bringt ihn nicht um, und er kann jemandem so weit helfen, dass er gerade überlebt.«
    Brede nickt wieder und isst den letzten Bissen Brot.
    »Glaubt ihr denn, es wird in dieser Weise bis Vergren weitergehen?« Kadara blickt in die Dunkelheit hinaus.
    Brede schüttelt den Kopf. »Ich glaube nicht. Die höheren Hügel sind zu kahl, als dass Räuber sich dort verstecken könnten.« Dann zuckt er die Achseln. »Aber man kann nie wissen. Ich bin froh, dass Dorrin die Fähigkeit hat, uns zu warnen.«
    »Ich auch«, stimmt Kadara zu.
    Dorrin freut sich, dass er in den Augen seiner kräftigeren und kampferprobten Gefährten doch etwas wert ist. Er starrt in die Glut des Feuers. Das Weiß und Rot der Zerstörung ist fast wie das Chaos, aber nur fast. Nach kurzem Grübeln zieht er die Satteltaschen heran und öffnet sie, um den Inhalt zu überprüfen. Ein Funkeln erregt seine Aufmerksamkeit, und er forscht mit der Hand. Unten im Beutel liegt eine Silbermünze … und eine weitere hölzerne Marke. Er schüttelt den Kopf und steckt die Silbermünze in die Börse. Nach kurzem Überlegen verwahrt er auch die Marke darin.
    »Was war das?«
    »Eine Holzmarke«, erklärt Dorrin.
    Kadara kneift die Augen zusammen. »Wie hast du das gemacht, Dorrin?«
    »Was denn?«
    »Das mit den Pferden.«
    »Ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, schaltet Brede sich ein. »Niemand hatte großes Interesse, uns etwas zu verkaufen, aber das änderte sich, sobald du mit dem Händler gesprochen hattest.«
    »Hertor«, sagt Dorrin abwesend. Er denkt über die Silbermünze und die Holzmarke nach.
    »Also …« Kadara setzt sich zurecht und sieht ihn aufmerksam an.
    Dorrin zuckt die Achseln. »Das hatte mit seiner Hündin zu tun.«
    »Was war mit dem Hund?« fragt Kadara etwas gereizt, weil sie ihm alles aus der Nase ziehen muss.
    »Das arme Tier war alt und hatte Schmerzen, außerdem eine Art Infektion. Ich konnte spüren, wie schlecht es ihr ging. Deshalb habe ich sie ein wenig geheilt.«
    »Ich dachte, du wärst kein guter Heiler«, meint Brede beinahe vorwurfsvoll.
    Dorrin seufzt. »So einfach ist das nicht …«
    »Das sagtest du schon.«
    »Hunde sind kleiner als Menschen. Ich habe nicht viel Kraft für sie gebraucht, und sie hatte große Schmerzen.«
    Kadara schüttelt langsam den Kopf. »Und dafür hat Hertor dir eine Holzmarke geschenkt?«
    »Ich sollte sie dem Pferdehändler zeigen. Ich wusste aber anfangs nicht, was die Marke zu bedeuten hatte«, meint Dorrin etwas einfältig. »Ich dachte, sie wäre vielleicht nützlich, aber ich habe euch nichts gesagt, weil ich befürchtet habe, es käme doch nichts weiter dabei heraus.«
    »Tja«, lacht Brede, »sie hat uns auf jeden Fall geholfen, die Pferde zu bekommen. Wer hätte gedacht, dass ihm ein Hund so wichtig ist?«
    Dorrin runzelt die Stirn, denn er erinnert sich an Hertors Stimme, als der Mann sagte: »Der beste Hühnerhund, den ich je hatte.« Aber er schenkt sich die Antwort und legt wortlos die Satteltaschen zur Seite.
    »Lasst uns aufräumen«, meint Kadara energisch und keine Widerrede duldend. »Wir haben

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