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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gesprochen hat.
    Drei in weißes Leder gekleidete Gardisten, zwei Männer und eine Frau, stehen in der Tür. Die Männer sind glatt rasiert, alle drei haben harte Gesichtszüge.
    »Der einzige große Tisch, den ich noch habe, ist dieser hier«, erklärt die Wirtin. Dorrin kommt es vor, als hätte sie auf ihn und nicht auf den freien Nachbartisch gedeutet.
    Die drei setzen sich. Der ältere, grauhaarige Mann trägt auf dem Aufschlag der weißen Lederweste einen schwarzen Kreis. Er sieht kurz zu den drei Gefährten herüber, und dann scheint es, als würde er Dorrin anstarren. Dorrin erwidert den Blick einen Moment lang, dann schlägt er die Augen nieder.
    Der ältere Gardist zielt auf die Bedienung, und vor dem Gesicht der Frau erscheint eine kleine Flamme. Sie dreht sich sofort herum, sieht die in weißes Leder gekleideten Gäste und eilt zu ihnen. »Ja, Euer Ehren?«
    »Suppe und Käse, dazu das gute Bier. Nicht das Zeug, von dem Zera immer sagt, es wäre das einzige, das sie hat«, verlangt der Mann.
    »Das gleiche für mich«, schließt sich die Frau an.
    Der letzte Gardist nickt nur. Er ist damit beschäftigt, sich mit der Spitze eines Messers aus Neusilber die Fingernägel zu säubern.
    Die grauhaarige Bedienung zieht sich durch den Rauch in die Küche zurück, und die anderen Gäste ignorieren demonstrativ die Weißen Gardisten.
    Dorrin leckt sich nervös die Lippen, als die Gardistin in seine Richtung blickt.
    »Ich werde dich schon nicht auffressen, Süßer. Noch nicht …« Sie grinst ihn höhnisch an, und die Narbe auf der linken Wange lässt ihr Grinsen diabolisch und böse aussehen.
    »Hör doch auf damit, Estil«, weist der Anführer sie zurecht. »Er ist ein Jahrzehnt jünger als du, und außerdem ist er einer dieser wandernden Heiler.«
    »Wo war er, als ich Heilung brauchte?«
    »Nun hör schon auf.«
    »Also gut.«
    Dorrin blickt zur Tür und versucht, das Gespräch über die Wachablösungen und jemanden namens Jeslek und die unfreundlichen Einwohner von Vergren zu überhören.
    »… Jahrhunderte später, und man wird glauben, wir hätten eigenhändig die alte Festung niedergerissen …«
    Ein bärtiger Mann stößt die verkratzte Tür auf und verlässt die Gaststätte. Offenbar hat inzwischen ein leichter, kühler Frühlingsregen eingesetzt. Ein Schwall kalter, feuchter Luft strömt in die Herberge und bringt Bewegung in die verbrauchte, warme Luft.
    Die Bedienung stellt mit raschen, geübten Bewegungen Krüge und Schalen vor den Weißen Gardisten ab.
    »Das wurde auch Zeit …«
    Der Anführer gibt ihr eine Art Münze, und sie nickt.
    »Warum müssen wir überhaupt hier essen?«
    »Du weißt den Grund.«
    »Jaja … weil wir uns überall sehen lassen müssen und weil es gut für die Schatulle des Rates ist, wenn wir billig einkehren.«
    Die drei aus Recluce wechseln einige Blicke. Brede steckt sich ein Stück Brot in den Mund, während Kadara ihren Becher leert. Dorrin schlürft mechanisch den Rest Suppe und kaut noch an der Brotrinde, obwohl sein Magen mehr als voll ist.
    »Lasst uns gehen.«
    Dorrin langt nach seinem Tornister.
    »Mach’s gut, mein Süßer.«
    Dorrin errötet, aber Kadara grinst, und auch Brede muss lächeln.
    »Estil …«
    »Er ist wirklich süß – ganz im Gegensatz zu dir.«
    Dorrin reißt den Blick vom höhnisch grinsenden Gesicht der Gardistin los und stolpert in den verregneten Nachmittag hinaus.
    »Du hast da anscheinend bei jemandem einen bleibenden Eindruck hinterlassen.«
    Dorrin überhört Kadaras boshafte Bemerkung und blickt zum Geländer, wo die Pferde festgebunden sind. »Und was machen wir jetzt?«
    »Jetzt sehen wir uns den Stall an. Dann können wir zum Bauernmarkt gehen, an dem wir vorbeigekommen sind, und unseren Reiseproviant auffüllen.«
    Dorrin legt sich die wasserdichte Decke über die Schulter und wischt sich die Regentropfen von der Stirn. »Es ist so still hier. Niemand sagt etwas, die Leute reden kaum.«
    »Wir sind hier Fremde. Was erwartest du?«

 
XXI
     
    D ie Hochebene bebt.
    Eine Lichtkugel kreist flackernd um die einsame, weiß gekleidete Gestalt, die inmitten des grellen Leuchtens steht.
    Rauch wallt von den Hügeln herunter, die rings um den Weißen Magier mit dem glänzenden weißen Haar und den Augen, die wie kleine Sonnen leuchten, entstehen.
    Das Beben nimmt kein Ende.
    In der Ferne wird ein Fluss aus dem Bett geworfen, das silberne Wasser ergießt sich nach Süden und überflutet Wiesen- und Weideland. Noch weiter entfernt beben

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