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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ist …«
    »… ist aber nicht lang genug, um dich wirklich zu schützen …«
    Dorrin gähnt. Er soll aufmerksam bleiben, um sich technisches Gerede über Schwerter anzuhören? Er verlagert seine Position im Sattel und lässt die Sinne zu den endlosen Schafherden wandern. In den Hügeln ist nichts und niemand außer den Schafen, zottigen Hunden und hier und dort einem Fuchs.
    »… Schilde …«
    »… sind aber zu sperrig, um beim Kampf zu Pferd eingesetzt zu werden …«
    Der Heiler gähnt und fragt sich, wie lange der Ritt noch dauern soll.
    Der Morgen vergeht, aber die niedrigen Wolken verziehen sich nicht. Ein Hügel scheint wie der nächste, und die Schafe auf jeder neuen Wiese sehen so aus wie die auf der letzten.
    »Wie will man da ein Schaf vom anderen unterscheiden?« murmelt Dorrin, als sie eine Hügelkuppe erreichen. Die schmale Straße, der sie bergauf und bergab gefolgt sind, seit sie Vergren verlassen haben, schwenkt hier von den Hügeln ab und mündet in eine breitere, mit gestampftem Lehm gedeckte Durchgangsstraße. Vor ihnen liegt eine Stadt, durch die sich die größere Straße wie ein unbewegter brauner Fluss windet. Am anderen Ende des Ortes sehen sie eine Handvoll von Geschäften, dahinter eine Baumlinie, die einen Wasserlauf markiert.
    Dorrin sieht rechts neben der Straße den Namen W EEVETT auf einem Stein. »Ich frage mich, ob sie hier Wolle gewinnen.«
    »Wahrscheinlich.« Brede deutet zu einem Gebäude auf der linken Seite und zu den Schafen dahinter. »Vermutlich wird hier überall Wolle gekämmt und gesponnen.«
    »Warum machen wir das alles?« fragt Dorrin.
    »Wir müssen nach Fairhaven. Das weißt du doch selbst.« Kadara wirft das Schwert in die Luft, packt es am Griff und schiebt es wieder in die Scheide.
    »Lass doch die Angeberei. Ich meine, warum reisen wir überhaupt nach Fairhaven?«
    »Weil wir es tun müssen, wenn wir jemals nach Recluce zurückkehren wollen.«
    Dorrin betastet den Stab im Lanzenköcher. »Sie lassen uns nicht zurückkehren, ganz egal, was Lortren gesagt hat. Ist euch schon einmal jemand begegnet, der zurückgekehrt ist?«
    »Lortren«, meint Brede.
    »Und wer außer ihr?« Dorrin hätte es sich gleich denken können. Brede und Kadara glauben natürlich, dass man ihnen die Rückkehr gestatten wird. Sie sind Schwertkämpfer wie die weißhaarige Magistra. Und vielleicht dürfen sie ja wirklich zurückkehren, nachdem sie bereut und sich der Bruderschaft ganz und gar unterworfen haben.
    Für ihn, das ist ihm jetzt schon klar, wird der Preis mindestens der sein, dass er seine Träume von Maschinen der Ordnung verwerfen und eine falsche Vorstellung von der angeblich wahren Ordnung annehmen muss.
    »Felthar«, fügt Kadara hinzu.
    »Auch ein Schwertkämpfer.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    Dorrin rutscht auf dem Sattel herum, um die Beine zu strecken. Meriwhen wiehert leise.
    »Dorrin meint, dass nur sehr wenige Heiler zurückkehren, Kadara.«
    »Aber warum ist das so?«
    »Ich weiß es nicht«, meint Dorrin bedrückt. »Aber es ist wahr.«
    Es gibt nichts weiter zu bereden, und die drei reiten schweigend in Richtung Osten, bergauf und bergab durch Weevett und danach wieder zwischen grasenden Schafen durch das Hügelland.

 
XXIII
     
    D ie Frühlingssonne spiegelt sich vor den drei Reitern gleißend auf der Straße. Dorrin hat die Augen zusammengekniffen und verlässt sich beinahe mehr auf seine anderen Sinne als auf die verschwommenen Bilder, die ihm vor den Augen tanzen. Seine Sinne zucken zurück, als er sie auf die Stadt unten im Tal richtet, und er wechselt zwischen Sinnen und Augenlicht und windet sich gequält im Sattel.
    »Was ist los?«
    »Das grelle Licht.«
    »Welches grelle Licht? Es blendet etwas, aber so schlimm ist es doch nicht.« Kadara blickt zur Morgensonne, dann wieder zu Dorrin.
    Dorrin kneift noch immer die Augen zusammen.
    In dem lieblichen Tal, das sich jetzt vor ihnen erstreckt, ziehen sich weiße Straßen zwischen nicht ganz zufällig verteilten Gebäuden entlang, und man sieht grünes Gras und immergrüne Bäume, die hier und dort die Dächer ein kleines Stück überragen.
    »Es gibt keine hohen Häuser«, sagt Brede, nachdem er die ganze Stadt überblicken kann. »Man sollte doch meinen, dass die Magier wenigstens ein oder zwei hohe Häuser gebaut haben.«
    »Vielleicht gibt es welche im Zentrum von Fairhaven«, meint Dorrin, »aber es sind sicher nicht viele. Hohe Gebäude und das Chaos vertragen sich nicht gut

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