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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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rechts ist ein Schild mit einem purpurnen Krug, und drinnen müsste noch ein Krug wie dieser stehen.«
    »Was ist Cerann?« fragt Dorrin.
    »Sei vorsichtig damit. Das ist ein seltenes Öl. Es kommt in die zweite Etage in den Verschlag mit dem grünen Blatt.«
    »Wie selten ist selten?« murmelt Kadara, während sie einen schweren Sack hochhebt.
    »Jede Flasche in der Kiste ist anderthalb Goldstücke wert. In dem Sack ist süße Bete, die kommt in den großen Kasten dort drüben.«
    »Das ist wirklich sehr teuer.«
    Brede ist schon zum Karren zurückgekehrt. »Was jetzt?«
    Dorrin steigt langsam die Treppe hinauf und vergewissert sich, dass jeder Fuß sicher steht, bevor er den nächsten Schritt macht. Achtzehn Goldstücke hat er gewiss nicht, und er glaubt nicht, dass Liedral so einen Verlust ohne weiteres verschmerzen könnte. Als er das Cerann-Öl, die Gewürzsäcke, die Glasuren und Dutzende kleinerer Gegenstände verstaut hat, versteht Dorrin, warum die Händlerin so breitschultrig ist.
    Liedral führt sie am Ende des Lagerhauses durch eine Tür. »Hier ist der Waschraum. Ich muss jetzt mit Freidr sprechen. Wir werden später zu Abend essen, nach dem Abendläuten. Ihr seid eingeladen. Inzwischen könnt ihr euch ein wenig auf dem Großen Platz umsehen.«
    »Nachdem ich mich gewaschen habe«, meint Dorrin. Er betrachtet die schmutzige braune Kleidung. »Ich könnte eine gute Wurzelbürste gebrauchen.«
    Kadara grinst. »Immer noch der gleiche pedantische Dorrin wie daheim. Kaum sind wir in einer Stadt angekommen, schon denkst du ans Waschen und Striegeln.«
    »Ich denke auch an mich und daran, wie ich rieche.«
    »In der Zeugkammer sind noch ein paar Wurzelbürsten«, sagt Liedral. »Es wäre aber schön, wenn ihr die älteren benutzen würdet.«
    »Danke. Meriwhen wird sich freuen.«
    »Was denn, du hast dem Pferd einen Namen gegeben?«
    Dorrin errötet.
    Liedral zieht sich zurück und geht durch die Tür in den Wohnbereich.
    »Also schön, dann lass mich mal zuerst in den Waschraum«, erklärt Kadara. »Ich will keine Wäsche waschen. Du kannst ja inzwischen deine Meriwhen striegeln.«
    »Gut.«
    Während Kadara sich wäscht, lädt Dorrin Meriwhen ab, striegelt sie und sammelt seine schmutzige Wäsche ein. Dann pumpt er zwei Wannen mit Wasser voll, bis Brede auftaucht. Brede ist bis zur Hüfte ausgezogen. Er hat ein kleines Handtuch und ein Rasiermesser dabei.
    »Immer noch beim Waschen?« Kadara hat ein graues Hemd und Hosen angezogen, dazu ein hellgrünes Halstuch, das einen Kontrast zu ihren Haaren und Augen bildet.
    »Ich habe gerade erst angefangen.« Dorrin seufzt. Er hat schon wieder auf eine rhetorische Frage geantwortet. Er wird es wohl nie lernen.
    »Ich wasche meine Sachen später.« Nachdem sie sich den Schmutz aus dem Gesicht gewaschen hat, sieht sie mit der leichten Bräune, welche die Sommersprossen überdeckt, beinahe aus wie das Ebenbild einer alten Gardistin aus Westwind – wunderschön und tödlich. »Ich gehe auf den Platz und sehe, ob ich ein paar Sachen einkaufen kann.«
    »Was für Sachen denn?« fragt Brede, der auf der anderen Seite des Waschraums steht.
    »Nun ja … Frauensachen eben.«
    Brede steckt die Arme bis zu den Ellenbogen in die Wanne. Er spritzt sich Wasser ins Gesicht und schaut zu Dorrin auf. Das Wasser rinnt ihm in kleinen Bächen über das Kinn. Dorrin erwidert Bredes Blick. Kadara ist schon gegangen.
    Dorrin spült die Reisehosen und wringt sie über dem Eimer mit dem Schmutzwasser aus, dann hängt er sie über einen Waschtisch und holt ein eingeweichtes Hemd aus der Wanne.
    Brede hat sich inzwischen gewaschen und trocknet sich gerade ab. Dorrin bleibt allein im Waschraum zurück. Er wäscht seine Sachen aus und hängt sie in dem leeren vierten Stand zum Trocknen auf ein Seil, das er in einer Ecke der Zeugkammer gefunden hat.
    »So vorsichtig brauchst du nicht zu sein, Heiler.«
    Der gedrungene, kleine Mann, der Liedral begleitet hat, nickt. Trotz des dunklen Bartes und der kalten blauen Augen scheint er kaum älter zu sein als Dorrin.
    »Das ist mein Bruder Freidr.«
    »Freut mich, Euch kennen zu lernen. Mein Name ist Dorrin.«
    »Sind die anderen nicht da?«
    »Sie sind zum Großen Platz gegangen. Ich dachte daran, ihnen zu folgen, wenn ich hier fertig bin.«
    »Dann sehen wir uns beim Abendessen.« Liedral deutet zur Treppe, und die beiden Händler steigen hinauf. »Das Cerann war ein guter Kauf … vielleicht eine etwas zu große Menge …«
    Dorrin kehrt mit der

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