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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Westen kaum zu sehen ist. Nachmittag? Wo sind die anderen?
    Der Karren und das Packpferd stehen kaum hundert Ellen entfernt reglos auf der Straße. Auf dem Kutschbock liegt eine leblose Gestalt. Dorrin schluckt und leckt sich nervös die Lippen, dann schaut er am Wagen vorbei.
    Noch ein paar hundert Ellen weiter steht Brede an einer niedrigen Steinmauer und hält zwei Pferde fest. Kadara hängt über einem Zaun und übergibt sich.
    Dorrin winkt Brede zu und deutet auf den Wagen. Für Kadara kann er nichts tun, außerdem ist Brede bei ihr. Die Händlerin bewegt sich nicht, als Dorrin zum Wagen reitet und absteigt. Er streicht ihr mit den Fingern über die Stirn und stellt mit seinen Sinnen fest, dass Liedral gerade erwacht. Er schickt ihr die wenige Energie, die er abgeben kann, und öffnet seine Wasserflasche, um ihr die Lippen zu befeuchten.
    »… ist mir noch nie passiert.« Sie setzt sich mühsam auf.
    »Ihr seid auch noch nie mit Questern aus Recluce gereist.« Dorrin bietet ihr die Wasserflasche an.
    Liedral nimmt einen tiefen Schluck, dann gibt sie ihm die Flasche zurück. »Wir müssen weiter. Es gefällt mir nicht, im Dunkeln auf der Straße zu sein, ob hier nun die Magier für Frieden sorgen oder nicht.«
    »Wenn dies der Frieden ist, dann möchte ich den Krieg nicht erleben.« Dorrin befestigt die Flasche am Sattel und steigt wieder auf.
    Liedral verstaut Bogen und Köcher, überprüft Geschirr und Pferd und setzt sich auf den Kutschbock. »Lasst uns fahren.«
    »Warst du das?« Brede reitet zu Dorrin, die immer noch bleiche Kadara folgt ihm.
    »Nein.«
    »Weißt du denn …«
    »Ich weiß es nicht. Es war ein Weißer Magier, der auf uns aufmerksam geworden ist. Ich glaube, er wollte uns seine Macht zeigen.« Dorrin dreht sich halb um und klatscht sich die Hand in den Nacken, um eine Mücke zu erschlagen, die sein Blut saugen wollte. Er reibt sich den Nacken und wischt Blut und Mücke ab.
    »Er wollte uns etwas verdeutlichen?« meint Brede nachdenklich. »Mag sein, aber warum gerade uns?«
    Vier Augenpaare wechseln Blicke.
    »Los jetzt«, drängt Liedral schließlich.

 
XXVII
     
    » W as habt Ihr nun erfahren?« fragt der Erzmagier. »Ihr habt Euch ja sehr eilig zurückgezogen und Euer Studierzimmer aufgesucht.«
    Jeslek zuckt mit den Achseln. »Es sind junge Leute aus Recluce. Genau wie die Wachen gesagt haben. Aber man weiß ja nie, und ich wollte sichergehen. Einige Prophezeiungen aus dem Buch sind immerhin wahr geworden.«
    »Ich dachte, es wäre unter Eurer Würde, den Aberglauben an die Legende für bare Münze zu nehmen.«
    »Man muss sie kennen, um sie abzulehnen.«
    »Das ist ein weiser Spruch, der gut auf Euch zu passen scheint.«
    »Möchtet Ihr nun das Amulett abgeben, wie Ihr es versprochen habt?« fragt Jeslek beiläufig. »Immerhin habe ich demonstriert, dass …«
    »Ich erinnere mich, dass noch etwas fehlt, das Werk zu vollenden.«
    »Wie Ihr wünscht. Aber das ist etwas, das nicht über Nacht getan werden kann, und das Buch sagt auch nicht, dass es über Nacht geschehen wird.«
    »Es ist gut zu sehen, dass Ihr Euch in Geduld übt.« Sterol lächelt. »Was ist mit den jungen Leuten? Habt Ihr sie eingeäschert oder unter geschmolzenem Stein begraben?«
    »Nein. Es ist mir lieber, wenn sie es bekannt machen. Zwei Schwertkämpfer waren dabei, der dritte war es kaum wert, ein Heiler genannt zu werden.« Der dünne Mann mit den sonnengelben Augen trinkt einen großen Schluck Wasser aus dem Pokal. »Da sie keine Gefahr darstellen, habe ich es vorgezogen, meine Kräfte für andere Dinge zu schonen.«
    »Doch nicht etwa für die zweite Hälfte der Hügel zwischen Kyphros und Gallos?«
    »Unter anderem. Auf dem Weg zu den Osthörnern gibt es bereits einige Hügel, aber die Seite nach Gallos hin ist nur unzureichend geschützt.«
    »Ich bin sicher, dass die Garde Eure Fürsorge zu schätzen weiß.«
    »Außerdem müssen wir über die Blockade von Recluce nachdenken.«
    »Ach, richtig. Der nächste Punkt auf unserer Tagesordnung.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, sagtet Ihr, dass wir etwas unternehmen müssen.« Jeslek lächelt höflich.
    »So ist es. Aber ich dachte an weniger krasse Maßnahmen. Dennoch, auch die Direktheit hat einen gewissen Reiz.«

 
XXVIII
     
    » D as sind aber Mauern«, bemerkt Brede, indem er den Kopf in Richtung der dicken Granitblöcke neigt, die sich in der Ebene fast siebzig Ellen hoch rings um Jellico erheben. Die Mauern sind ein wenig heller als die grauen Wolken

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