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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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entlang und die Treppe hinunter. Er bleibt im Kräutergarten stehen, während der Schmied zur Scheune schlurft, um den Braunen zu holen und zu Honsards Fuhrhof zu reiten. Nachdem er den Kräutergarten überprüft hat, kniet Dorrin nieder und rupft ein paar Unkrautsprossen aus. Er streicht mit den Händen über die Pfefferbüsche und den Salbei, denn der schwere Regen und die Feuchtigkeit tun beiden nicht gut. Er sieht noch ein paar Unkräuter hinter dem Dill und zupft sie abwesend heraus, dann wandert er durch den Garten, berührt dieses und jenes, lässt die Sinne forschen und nimmt den Duft und das Gefühl der Gartenkräuter in sich auf.
    Schließlich streckt er sich, streift die dunkle Erde von den Händen ab und fühlt den Unterschied zwischen der sorgfältig kompostierten Erde im Garten und dem Lehm im Hof. Aus dem roten Lehmboden einen Garten entstehen zu lassen erfordert Zeit und Geduld. Reisa hat beides eingesetzt, er hat nur eine Spur Ordnung dazugegeben.
    Er befingert die kleine Möhre in seiner Tasche, während er zur Ecke der Scheune geht. Als er den Ziegenpferch betritt, versetzt Mora ihm einen kleinen Stoß. »Ich weiß, ich weiß, aber ich habe nicht viel mitgebracht.« Er gibt der Ziege die welke Möhre und berührt ihre Schulter.
    Sie ist bald soweit, das kann er fühlen, aber wie weit genau ist sie? Achselzuckend geht er wieder hinaus, überprüft das Tor und passt auf, wohin er die Füße setzt, um den schlimmsten Pfützen auszuweichen.
    Irgendwo im diesigen Zwielicht schreit ein Ochsenfrosch, als Dorrin in sein Quartier zurückkehrt. Er zündet die Lampe an. Vor einer Weile hat er sich aus Brettern einen primitiven Kleiderschrank gebaut, und den Schreibtisch hat er mit Eisenklammern verstärkt. Zwei Handtücher hängen auf einem Gestell, das er selbst gebaut hat, und auf einem Brett über dem Handtuchhalter steht eine angeschlagene, aber brauchbare Waschschüssel.
    Er setzt sich auf den Stuhl, nimmt ein Blatt Papier aus der Holzkiste und taucht den Federkiel in die Tinte. Detailliert zeichnet er auf, was ihm schon eine Weile durch den Kopf geht. Je besser der Entwurf, desto weniger Arbeit hat er später am Schmiedeofen, und das ist für seinen Körper und seine begrenzten Materialvorräte sicherlich der beste Weg. In gewisser Weise ist auch dies Arbeit, aber er hat Yarrl lieber nichts davon gesagt. Außerdem hat Dorrin Pergun versprochen, am morgigen Abend mit ihm zu Kyril zu gehen. Er war eine Weile nicht mehr dort, und er weiß, dass er sich dort sehen lassen muss, wenn er hören will, was in Diev und in der Umgebung vor sich geht.
    Beizeiten hört er auf zu zeichnen und zieht ein anderes Blatt Papier heraus. Dieses Mal berechnet er langsam die Werte, die mit verschiedenen Punkten der Zeichnung zu tun haben. Er wünscht, die Werte wären besser, oder er hätte auf der Akademie bei der höheren Mathematik etwas besser aufgepasst.
    Schließlich seufzt er und legt den Federkiel beiseite. Die Papiere kommen in die zweite Holzkiste mit seinen Notizen, die er unter der Pritsche aufbewahrt. Dann zieht er Hose und Hemd aus und steigt ins Bett. Gedanken an Schwarzen Stahl und Wagen, die sich ohne Zugpferde bewegen können, kreisen durch seinen Kopf, bis er einschläft.
    »Dorrin!« Es klopft an der Tür. »Dorrin!«
    »Ja?« Er wühlt sich aus dem Bettzeug, steht auf und zieht sich rasch die Hose an. »Was ist denn?«
    »Es ist wegen Mora, ich brauche deine Hilfe.«
    »Ich komme sofort.« Er zieht sich Stiefel und Arbeitshemd an und öffnet die Tür. Reisa ist schon auf halbem Weg zur Scheune. Dorrin folgt ihr.
    Die Ziege liegt unter dem schrägen Dach der Scheune auf einem Haufen Stroh und zittert in regelmäßigen Abständen. Reisa hat sich über das leidende Tier gebeugt und hält mit dem gesunden Arm die Hinterläufe der Ziege in der richtigen Position.
    Dorrin hockt sich hin, um zu helfen, aber er ist auf Reisas Kommandos angewiesen, denn er hat keinerlei Erfahrung mit Geburtshilfe.
    Mora stöhnt, und Dorrin zuckt zusammen, als er die Schmerzen spürt. Eine Schmerzwelle folgt auf die nächste, von kurzen, glücklichen Momenten unterbrochen. Nach einer anscheinend endlosen Nacht sackt Dorrin am Zaun zusammen. Im verkrampften Körper der Ziege ist kein Funken Ordnung mehr. Er kann nichts daran ändern. In Reisas Armen wimmert ein einziges Kitz.
    »Es tut mir leid, ich habe es wirklich versucht.«
    »Ich weiß. Ich habe gesehen, wie du sie fast jeden Abend besucht hast.«
    »Ich habe es

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