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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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XLIII
     
    D orrin bewegt den Blasebalg schneller und versucht, die Temperatur im Schmiedeofen zu halten, während Yarrl mit der schweren Wagenfeder kämpft.
    Die Zange bewegt sich, der Hammer schlägt zu. Dann legt der Schmied die Feder ins Feuer, und als das Metall kirschrot glüht, zieht er es grunzend heraus und befördert es wieder auf den Amboss. Dorrin konzentriert sich darauf, die Schläge genau auf die Stellen zu setzen, die Yarrl ihm zeigt.
    »So!« Yarrl richtet sich auf. »Ich dachte, wir müssen es noch einmal machen, aber die Hitze hat gehalten.« Er legt das schwere Metallstück zum Abkühlen auf die freie Fläche neben dem Schmiedefeuer und lässt die Zange sinken, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    »Weißt du …« Noch einmal wischt Yarrl sich die Stirn ab. »Seit du hier bist, habe ich viel mehr geschafft.« Er blickt ins Feuer, das fast unnatürlich schnell kleiner wird, seit Dorrin den Blasebalg nicht mehr bedient. »Ich war nicht sicher, ob du mir wirklich eine Hilfe sein würdest. Sind alle Leute von der Schwarzen Insel so wie du?«
    »Nein. Ich musste die Insel verlassen, weil ich Dinge bauen wollte – Apparate wie meine kleinen Modelle. Es hieß, sie wären nicht in der Ordnung begründet.«
    Der stämmige Schmied hustet und spuckt aus. »Die dämonenbesessenen Idioten. Du steckst soviel Ordnung in dein Metall, dass kein verdammter Weißer es anrühren könnte. Temmil sagt, die Hufeisen, die du gemacht hast, hätten sogar das Humpeln seiner alten Stute gebessert. Hufeisen will ich eigentlich gar nicht machen, ich hasse das, aber der arme alte Kerl kann sich Migras Arbeit nicht leisten. Ich hoffe, wir haben sie richtig angepasst.«
    Dorrin runzelt die Stirn. Ob geordnetes Eisen helfen könnte, das Chaos abzuhalten? Es klingt einleuchtend, auch wenn er noch nie darüber nachgedacht hat.
    Die Tür wird rumpelnd aufgezogen, und ein Schwall feuchter Luft folgt Reisa zusammen mit dem Duft frisch gemähter Wiesen in die Schmiede. Die Männer drehen sich um.
    »Da ist ein Händler gekommen, der behauptet, er würde den jungen Dorrin kennen.«
    »Mit einem Wagen?« Dorrin errötet. Natürlich hat jeder Händler einen Karren oder einen Wagen. »Nicht sehr groß, ein breitkrempiger Hut?«
    »Dann kennst du den Burschen wohl.«
    »Liedral ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass ich überhaupt hier bin, denn so habe ich Jarnish kennen gelernt.«
    »Nun, dann geh und rede mit deinem Freund. Ich schaffe das hier schon, und du machst ja sonst kaum eine Pause.«
    »Danke.«
    »Bedanke dich nicht bei mir, Dorrin. Manchmal …« Der Schmied blickt zu Reisa.
    »Geh nur und rede mit dem Händler.«
    Dorrin verstaut sein Werkzeug, bevor er die Lederschürze losbindet und aufhängt. Er schluckt und versucht, den Geschmack von heißem Metall aus dem Mund und der Kehle zu bekommen, dann geht er auf den Hof hinaus.
    Liedral hat das Wagenpferd an dem Eisenring festgemacht, den auch Dorrin benutzt hat, als er Yarrl das erste Mal aufsuchte. Sie steht neben dem Wagen und hat den breiten Hut auf dem Sitz liegen lassen. Das kurze, feine Haar wird vom Wind zerzaust, und die feuchte Brise verheißt weitere Regenfälle am Abend. »Du siehst wirklich aus wie ein Schmied.«
    »So fühle ich mich auch.« Dorrin hält inne. »Ich hätte nicht gedacht, dass du mal nach Diev kommst.«
    »Normalerweise komme ich auch nicht her.« Liedral schaut auf, und Dorrin dreht sich um und sieht Reisa in ihre Richtung kommen.
    »Liedral, ich möchte dir Reisa vorstellen.«
    Reisa begrüßt sie lächelnd und mit leichtem Nicken. »Dorrins Freunde sind auch unsere Freunde. Wenn Ihr nichts gegen ein einfaches Essen habt, dann seid Ihr zum Nachtmahl eingeladen.«
    »Das kann ich doch nicht annehmen«, protestiert Liedral.
    »Unsinn. Ihr könnt ja als Bezahlung für das Abendessen Geschichten und Neuigkeiten erzählen, wenn Ihr Euch damit besser fühlt.«
    »Das will ich gern tun«, stimmt die Händlerin zu. »Gasthausessen oder überhaupt kein Essen, das wird auf die Dauer etwas langweilig.«
    Reisa nickt beinahe militärisch knapp, als akzeptiere sie die vernünftige Entscheidung eines Untergebenen. »Damit wäre das geklärt.«
    Als Reisa die Treppe zur Veranda hochsteigt und in die Küche geht, schüttelt Liedral den Kopf.
    »Was ist los?«
    »Nichts … landest du eigentlich immer in der Nähe von Soldaten oder Schwertkämpfern?«
    »Meinst du Reisa? Sie war Schwertkämpferin in Südwind, wenn ich es richtig

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